"Gemeinsam stark". So lautet das Motto der nun startenden Special Olympic World Games, kurz Special Olympics. Im Berliner Olympiastadion wird am Samstagabend vor 50.000 erwarteten Zuschauern mit dem traditionellen Fackellauf der Beginn gefeiert. Das Besondere an den Spielen: Im Gegensatz zu den Paralympics richten sie sich explizit an Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung. Neben dem Wettbewerb soll es aber vor allem darum gehen, Menschen zusammenzubringen.
7000 Athletinnen und Athleten aus 190 Ländern in Deutschland
7000 Athletinnen und Athleten aus 190 Ländern befinden sich vom 17. bis zum 25. Juni in der Hauptstadt. In 26 Disziplinen geht es um die begehrten Medaillen. Bei den Special Olympics zählt aber mehr: Menschen mit geistiger Behinderung sollen Zugang zum Sport bekommen. 1968 startete in Chicago erstmals eine Vorform der heutigen Spiele. Alle zwei Jahre finden sie statt, nun erstmals in Berlin. Anders als bei den Paralympics werden die Sportlerinnen und Sportler hier nicht nach Schwere der Behinderung unterteilt, sondern lediglich nach Leistungsvermögen. So zum Beispiel im Sprint: Statt einer gibt es hier vier nach Schnelligkeit separat eingeteilte Leistungsklassen. In jeder dieser Klassen gibt es Medaillen zu gewinnen.
Generell sind die Sportarten meist dieselben wie bei den bekannten Olympischen Spielen: Leichtathletik, Radeln, Kanu, aber auch Fußball. Einige Disziplinen sind etwas abgewandelt. Etwa im Basketball, bei dem Menschen ohne und mit geistiger Behinderung in derselben Mannschaft zusammen antreten, in sogenannten "Unified Teams".
Special Olympics: 216 Kommunen aus ganz Deutschland nehmen Delegationen auf
Vor allem sind die Spiele dafür da, Menschen mit geistigen Behinderungen in den Fokus zu rücken und sichtbar zu machen. "Die Weltspiele werden einer breiten Öffentlichkeit zeigen, welche Kraft und Leidenschaft unsere Athlet*innen entwickeln können und zu welch beeindruckenden Leistungen sie fähig sind", sagt die Special-Olympics-Deutschland-Präsidentin Christiane Krajewski dazu. "Ich hoffe sehr, dass sie dazu beitragen, Menschen mit geistiger Beeinträchtigung als Gestalter*innen und aktive Akteure der Gesellschaft nachhaltig sichtbar zu machen." Das zeigt sich bei der Organisation der Special Olympics: Dort sind Menschen mit geistiger Behinderung eng eingebunden und helfen bei der Planung. Der Eintritt zu den Spielen ist für erschwingliche Preise zu bekommen, bei einigen Disziplinen sind die Tickets sogar umsonst.
Schon vor dem eigentlichen Start der Spiele waren viele Sportlerinnen und Sportler in Deutschland unterwegs. Im sogenannten "Host Town Program" haben 216 Kommunen im ganzen Land für drei Tage jeweils eine Delegation eingeladen und als Gäste begrüßt. Die Kommunen haben dadurch schon vor mehr als einem Jahr begonnen, inklusive Projekte zu starten und Netzwerke zu bilden, die nachhaltig die Inklusion voranbringen sollen.