Das wird ein Fotofinish im Kampf um Platz vier in der Tabellen der Basketball-Bundesliga und damit das Heimrecht in der Viertelfinalserie der Play-offs. Mit dem 91:73-Sieg gegen Oldenburg am Donnerstagnachmittag wahrte Ratiopharm Ulm seine rechnerische Chance. Aus eigener Kraft kann es der deutsche Meister allerdings nicht mehr schaffen. Er muss selber sein letztes Spiel der regulären Saison am Sonntag in Braunschweig gewinnen und auf eine gleichzeitige Niederlage von Konkurrent Würzburg in Chemnitz hoffen.
Nach einem 0:7-Fehlstart berappelten sich die erneut ohne den an der Hand verletzten Philipp Herkenhoff spielenden Ulmer gegen Oldenburg schnell und gingen mit einem knappen 19:18-Vorsprung in die erste Viertelpause. Die Spieler beharkten sich schon in dieser frühen Phase des Spiels mit hoher Intensität und hoher Emotionalität sowie einer allerdings auch hohen Fehlerquote auf beiden Seiten. Verständlich, denn Ulm und Oldenburg hatten die Teilnahme an den Play-offs zwar schon vorab sicher. Aber nach oben war bei einem Sieg für beide Mannschaften in der Tabelle schon noch etwas möglich.
Ratiopharm Ulm gewinnt gegen Oldenburg
Entsprechend eng blieb es lange Zeit auch im zweiten Spielabschnitt. Der deutsche Meister nahm aber dank eines guten Endspurts in diesem Viertel und einer starken Trefferquote von mehr als 65 Prozent aus dem Zweierbereich dann doch eine zweistellige 39:28-Führung mit in die große Pause. Die hätte noch höher ausfallen können, wäre da nicht die eindeutige Oldenburger 24:18-Überlegenheit beim Rebound gewesen. Allein am offensiven Brett schnappten sich die Gäste aus Norddeutschland erstaunliche 16 Bälle. Am defensiven Ende des Feldes waren es kurioserweise nur acht.
Georginho erwischt einen sehr gebrauchten Tag
Für die spektakulären Höhepunkte sorgte im dritten Viertel Karim Jallow mit zwei krachenden Dunkings. Wenn ihm dabei ein Gegenspieler am Trikot hängt und er den mit nach oben wuchten muss, dann ist das dem Ulmer Modellathleten höchstens ein bisschen lästig. Oldenburg war indes nicht wirklich beeindruckt und robbte sich bis zum Ende dieses Spielabschnitts wieder auf fünf Punkte ran (60:55) - kräftig und unfreiwillig assistiert vor allem in dieser Phase von Georginho, dem an diesem Nachmittag insgesamt sieben Ballverluste unterliefen und der auch generell eines seiner ganz schwachen Spiele ablieferte.
Im Schlussviertel übernahm dann durchgehend und konsequenterweise Juan Nunez die Verantwortung im Spielaufbau, Georginho blieb auf der Bank. Ulm startete mit einem 7:0-Lauf in diesen Spielabschnitt und als Justinian Jessup vier Minuten vor dem Ende einen Dreier zum 75:64 getroffen hatte, da war der Heimsieg des deutschen Meisters in trockenen Tüchern.
Beste Ulmer Werfer waren Justinian Jessup mit 20 sowie Trevion Williams und Karim Jallow mit jeweils zwölf Punkten.