Von Pit Meier
Ulm Trainer Thorsten Leibenath meinte eigentlich nur das erste Viertel gegen Bonn, als er sagte: „Wir haben uns in ein Loch gegraben.“ Die Basketballer von Ratiopharm
Natürlich spielt die Verletzungsproblematik eine große Rolle. „Wir kommen ein Stück weit auf dem Zahnfleisch daher“, sagte Leibenath. Ein komplett verunsicherter und wirkungsloser Carlon Brown etwa ist keinerlei Hilfe. Aber er spielt halt, weil er Spielpraxis braucht und weil es den anderen Braun, den Taylor nämlich, noch schlimmer erwischt hat. Doch in der Startformation hat Brown eigentlich gar nichts zu suchen und Joschka Ferner auch nicht. Da zudem Per Günther bei all seinen unbestrittenen Qualitäten alles andere als ein Defensivspezialist ist, war das Unheil vorprogrammiert. Als der bullige Bonner Spielmacher Gino Lawrence knapp vier Minuten vor dem Ende des ersten Viertels vom Feld ging, da hatte er auch in Ermangelung eines körperlich adäquaten Gegenspielers schon zehn Punkte auf seinem persönlichen Konto und es hieß 6:18 aus Ulmer Sicht.
Der deprimierende Rest ist bekannt. Die Ulmer boten Stückwerk und sie wurden phasenweise vorgeführt von einer funktionierenden Mannschaft, mit der sie in der Viertelfinalserie der vergangenen Saison noch auf Augenhöhe waren und die sie in fünf Spielen ausgeschaltet hatten. Das Heimspiel im Eurocup gegen Valencia am Dienstag (19.30 Uhr) kann da nicht wirklich gelegen kommen. Zum Aufbaugegner taugen die Spanier nämlich nicht.