John Bryant ist eine der Ulmer Basketball-Legenden. Ein Spieler, der in einem Atemzug genannt wird mit Jarvis Walker, Jeff Gibbs und Per Günther. Von 2010 bis 2013 hat der 2,11-Meter-Koloss aus Kalifornien das Trikot der Ulmer getragen. Er wurde mit ihnen deutscher Vizemeister und er wurde in dieser Zeit zweimal zum wertvollsten Spieler der Bundesliga gewählt. Am Sonntag (15 Uhr) spielt „Big John“ mit Gießen wieder einmal gegen seinen ehemaligen Verein. Für den könnte das ein Wiedersehen der unerfreulichen Art werden. Denn Bryant ist inzwischen wieder der Spieler, der er in
Der Abschied ist ihm damals nicht leicht gefallen und entsprechend motiviert dürfte der Kalifornier beim Wiedersehen sein. Vor dem Wechsel nach München ließ sich Bryant sogar noch das Ulmer Münster und seine Trikotnummer 54 auf den gewaltigen Rücken tätowieren. Mit den Bayern wurde er dann tatsächlich deutscher Meister, aber anschließend geriet die Karriere ins Stocken. Der Kalifornier war selbst für seine stattliche Größe deutlich zu schwer. Er bekam noch Kurzzeit-Jobs in Spanien und Monaco und dann erst Mal gar keinen Vertrag mehr. Im Sommer nutzte Gießen die Chance, sich die Dienste eines Spielers dieses Kalibers zu sichern. Der Ulmer Kapitän und Bryant-Kumpel Per Günther sagte damals: „Ich wünsche ihm sehr, dass er seinen etwas ramponierten Ruf aufpolieren kann.“
Das ist John Bryant in Gießen eindrucksvoll gelungen. Der Spieler und der Verein haben im Sommer offensichtlich alles richtig gemacht. John Bryant ist Kapitän seiner neuen Mannschaft und er macht im Schnitt beinahe zwölf Punkte. Außerdem führt Bryant die Rebound-Statistik der Basketball-Bundesliga an. Fast so, als wäre er nie weg gewesen. Beim Gießener 84:60-Sieg gegen Jena Mitte November kam „Big John“ auf 25 Punkte und 14 Rebounds. Das sind Zahlen wie einst in Ulm.
Zu einer Wahl ins internationale Allstar-Team hat es dennoch nicht gereicht. Dafür sind zwei Spieler von Ratiopharm Ulm beim Spektakel am 13. Januar in der Göttinger Lokhalle dabei. Per Günther hat sich beim Fan-Voting bereits zum achten Mal durchgesetzt, für Trey Lewis ist es die zweite Teilnahme. Thorsten Leibenath hat dagegen ein freies Wochenende. Bei der letzten Auflage in Bonn hatte der Ulmer Trainer noch die deutsche Mannschaft betreut, diesmal musste er sich bei den Wahlen mit 21,87 Prozent der Stimmen und Platz zwei begnügen. Klarer Sieger war der Würzburger Trainer Dirk Bauermann mit 29 Prozent.