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Basketball: Ulmer Basketballer fahren nach Vechta

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Ulmer Basketballer fahren nach Vechta

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    „Danke für eine tolle Saison“: In Vechta sind die Menschen basketballbegeistert, wie sie beim Bundesliga-Aufstieg im Jahr 2016 bewiesen. Damals ging es im Anschluss zwar direkt wieder eine Liga nach unten, jetzt sind die Niedersachsen aber wieder da und überraschen mit ihren Leistungen.
    „Danke für eine tolle Saison“: In Vechta sind die Menschen basketballbegeistert, wie sie beim Bundesliga-Aufstieg im Jahr 2016 bewiesen. Damals ging es im Anschluss zwar direkt wieder eine Liga nach unten, jetzt sind die Niedersachsen aber wieder da und überraschen mit ihren Leistungen.

    Im breiten Bewusstsein der Deutschen dürfte die niedersächsische Stadt Vechta kaum eine Rolle spielen. Deshalb haben die Stadtoberen vor einiger Zeit ein kleines Filmchen über ihre Heimat drehen lassen, um der Welt zu präsentieren, wie toll es die rund 32.000 Einwohner dort haben. „Leben in Vechta. Besser geht’s kaum“, heißt der fast zweiminütige Clip auf der Internetseite der Stadt. Das Wort „kaum“ lässt Platz für Interpretationen, aber die Menschen, die zu Wort kommen, machen einen zufriedenen Eindruck. Klein aber fein, so lautet ihre Botschaft. Mächtig stolz sind sie in Vechta vor allem auf eine Sache: „Wir haben keine Bundesliga-Kicker, aber die Bundesliga-Basketballer vom SC Rasta.“ So steht es auf der Internetseite geschrieben. Und weil die Stadt seit dieser Saison wieder ein Bundesliga-Team hat, bekommt sie am Freitagabend (20.30 Uhr) Besuch von Ratiopharm Ulm.

    Mit dabei in der Reisegruppe ist einer, der im Video auch ein paar Takte über Vechta erzählen könnte. Trainer Thorsten Leibenath kennt die Gegend aus seiner Zeit als Coach der Artland Dragons in Quakenbrück. Die beiden Städte trennt nur ein Katzensprung, aber: „Im Vergleich zu Quakenbrück ist Vechta eine Metropole“, sagt Leibenath. „Bekannt ist Vechta vor allem für den Stoppelmarkt.“ Er ist eines der ältesten und bekanntesten Volksfeste der Bundesrepublik. Weil der nächste Stoppelmarkt aber erst im August 2019 ansteht, können sich Leibenath und seine Spieler ganz auf den Sport konzentrieren. Mit dem läuft es für die Ulmer gerade recht erfolgreich. Drei Siege in Folge hat die Mannschaft eingefahren, zuletzt am Dienstagabend mit dem 88:80 im Eurocup gegen Andorra.

    Ratiopharm Ulm wäre mit Sieg gegen Brescia sicher im Eurocup weiter

    Weil außerdem am Mittwoch der Ulmer Gruppen-Konkurrent um den Einzug ins Top-16, Galatasaray Istanbul, seine Partie gegen AS Monaco verloren hat, stehen die Chancen der Donaustädter auf die nächste Runde in Europa ganz gut. Mit einem Sieg gegen Brescia am kommenden Mittwoch wäre der Sprung in die Runde der besten 16 geschafft. Sogar eine Niederlage würde reichen – wenn Istanbul verliert und die Ulmer Brescia nur mit einem Punkt Unterschied unterliegen. Seine Mannschaft sieht Leibenath auf einem guten Weg. Er sehe täglich Fortschritte und das Spiel gegen Andorra sei die gemessen am Gegner bisher beste Saisonleistung seines Teams gewesen.

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    Schöne Aussichten, allerdings läuft es zurzeit auch bei Rasta Vechta ziemlich gut. Der Aufsteiger, der schon einmal in den Saisons 2013/2014 und 2016/2017 im deutschen Oberhaus spielte, steht derzeit auf dem sechsten Platz der Tabelle. Schon Alba Berlin musste feststellen, dass die Aufsteiger ein gewisses Potenzial aufs Parkett bringen und verloren ihr bislang einziges Saisonspiel gegen die Niedersachsen von Trainer Pedro Calles. Sechs Saisonspiele hat Vechta bislang gewonnen und das nicht, weil die Gegner sie nicht ernst nahmen, sagt Leibenath. „Sondern weil sie gut Basketball spielen.“ Besonders defensiv ist die Mannschaft stark. Mit im Schnitt 10,4 Steals pro Spiel ist sie das Team, das nach Berlin am häufigsten Bälle klaut und so viele Schnellangriffe produziert. Eine Stärke, die den Ulmern zum Verhängnis werden könnte: „Sollten uns erneut 19 Ballverluste unterlaufen, wird es schwer“, sagt Leibenath. Der Wert stammt aus dem Spiel gegen Andorra.

    Ratiopharm Ulm spielt gegen Rasta Vechta

    Besonders hebt Leibenath den 25-jährigen Maximilian Dileo bei Rasta Vechta hervor, der mit durchschnittlich 1,8 Steals pro Spiel über dem Liga-Durchschnitt liegt. „Ein herausragender Verteidiger“, sagt Ulms Trainer. Doch so stark die Defensive auch ist, offensiv kommt Vechta etwas schmallippig daher und hat nur durchschnittliche Werte aufzuweisen – vor allem bei Distanzwürfen haben sich die Niedersachsen nicht mit Ruhm bekleckert.

    Dafür haben die Niedersachsen aber ein begeistertes Publikum im Rücken. Seit der Saison 2013/2014 ist der heimische Rasta Dome durchweg ausverkauft, bei einer Kapazität von 3140 Zuschauern. „In der Stadt gibt es eine sehr große Verbundenheit mit dem Verein“, erklärt Thorsten Leibenath. „Selbst eine Stunde nach dem Spiel stehen noch 70 Prozent der Fans in der Halle.“ Besser geht’s kaum.

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