Stark angefangen und stark nachgelassen – was für die Ulmer Basketballer beim Eurocup-Spiel vom Mittwoch gegen Gran Canaria galt, ist für die Würzburger in der Bundesliga (BBL) schon seit einigen Spielen Realität. Das Team von Trainer Dirk Bauermann war extrem stark in die aktuelle Saison gestartet. Fünf Siege aus den ersten fünf Spielen stehen auf dem Konto der Unterfranken. Und das gegen Teams wie Bamberg und die Münchner Bayern. Das ist die eine Seite. Die andere ist die: Sechs der darauf folgenden sieben Spiele hat Würzburg verloren und steht momentan auf Platz zehn der Tabelle.
„Allzu viel leite ich daraus nicht ab“, sagt allerdings Ulms Trainer Thorsten Leibenath zum Einbruch des Gegners am Samstag (18 Uhr). „Würzburg wird unheimlich fokussiert sein, um den Sieg zu holen“, sagt er weiter. Dazu komme, dass die Ulmer seit ihrer Rückkehr von der spanischen Insel nur eine Trainingseinheit absolvieren konnten. Würzburg konnte sich im Gegenzug eine Woche nur den Ulmern widmen und sich auf sie vorbereiten. Leibenath befürchtet: „Wenn wir sie walten lassen, wird es schwer, sie zu schlagen.“
Per Günther kennt Robin Benzing sehr gut
Besonders einer sticht aus dem Spiel der Würzburger heraus – Robin Benzing. Der 28-Jährige ist der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft und in Ulm kein Unbekannter. Von 2009 bis 2011 spielte er für die Donaustädter, ehe er zu Bayern München wechselte und anschließend weiter zum spanischen Erstligisten Saragossa ging. Vor Beginn dieser Saison kam er dann zu den Würzburgern. „Ich freue mich, dass er zurück in der BBL ist“, sagte Leibenath. Das Gleiche dürfte für die Würzburger gelten. Benzing ist ihr Topscorer. Mit einem Punkteschnitt von 19,6 ist er der Dreh- und Angelpunkt in deren Spiel.
„Er ist nicht zu stoppen“, sagt der Ulmer Trainer über Robin Benzing. Daran ändere auch nichts, dass Per Günther und Issac Fotu den 2,10 Meter großen Forward gut kennen. Günther spielte mit ihm in seiner Ulmer Zeit und Fotu kennt ihn aus Saragossa.
Benzing wird nicht die einzige Herausforderung sein, mit denen es die Ulmer zu tun bekommen werden. Einerseits gibt es noch andere starke Spieler im Würzburger Team wie Maurice Stuckey oder Kresimir Loncar. Andererseits offenbarte die Niederlage in Gran Canaria, dass es für Coach Leibenath gilt, an Stellschrauben zu drehen. Vor allem die vielen Ballverluste gefielen ihm überhaupt nicht: „Gegen Gran Canaria haben wir es nicht gut gemacht.“ Aber: „Ballverluste hängen in hohem Maße auch vom Gegner ab.“ Und da sei Gran Canaria in einer anderen Klasse als viele Bundesliga-Teams.
Unklar ist, ob Ismet Akpinar gegen Würzburg spielen kann. Er knickte im Training um und fehlte schon im Eurocup.