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Basketball: LeBron James holt den NBA-Punkterekord und findet sich auch selbst sehr gut

Basketball

LeBron James holt den NBA-Punkterekord und findet sich auch selbst sehr gut

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    Lakers-Superstar LeBron James hat den Punkterekord in der NBA gebrochen.
    Lakers-Superstar LeBron James hat den Punkterekord in der NBA gebrochen. Foto: Ashley Landis/AP, dpa

    Vielleicht kann sich nun ja endlich mal Olaf Scholz einen Ruck geben. So mit Doppelwumms und so. Also keine Jets, Flugzeugträger, Belagerungstürme oder was sonst so bei der Bundeswehr vorrätig ist, an die Ukraine liefern. Sondern einfach ein paar nette Worte an Manuel Neuer richten. Und sich somit ein Beispiel an Joe Biden nehmen. Der US-Präsident hat das einzig Richtige gemacht und einem verdienten Sportler die Aufmerksamkeit zukommen lassen, die er verdient hat. 

    LeBron James hatte den runden Ball in einen runden Korb geworfen. Was zweifelsfrei viel einfacher ist, als einen runden Ball davor zu bewahren, in ein viereckiges Tor zu rollen oder zu fliegen. Biden lobpreiste James trotz der Schlichtheit seiner Aufgabe. "Gratulation LeBron. Du hast die Nation inspiriert, besser zu werden. Mach weiter so!", richtete er ihm in einer Videobotschaft aus.

    Nun ist es James bereits vor der Botschaft seines Präsidenten gelungen, den Ball durch die Reuse zu befördern. Ziemlich oft sogar. Öfter als jedem anderen. In der Nacht zum Mittwoch übertraf er den Rekord von Kareem Abdul-Jabbar, der während seiner Laufbahn 38.387 Punkte in der Profiliga NBA erzielt hatte. Im dritten Viertel zog James an ihm vorbei. Gegner waren die Oklahoma City Thunder, was an diesem Abend freilich kaum eine Rolle spielte. Ebenso wie die Tatsache, dass James' L.A. Lakers die Partie verloren.

    NBA-Basketballer LeBron James glaubt, dass er der Beste ist

    Wen interessiert schon der Mannschaftserfolg, wenn eine historische Bestmarke aufgestellt wird und der Protagonist zugleich noch die Nation zu einer besseren macht? Praise the King! Und hat nicht auch Manuel Neuer Deutschland ein Stück besser gemacht? Zumindest das Torwartland Deutschland. Das war es ja schon immer, genauso wie ja auch in den USA seit jeher Basketball gespielt wird. Aber eben noch nie auf diesem Niveau. Da ist sich zumindest James sicher. "Jeder hat seinen Favoriten, jeder entscheidet das für sich selbst. Ich weiß, was ich gebracht habe, und ich habe das Gefühl, dass ich der Beste bin, der dieses Spiel je gespielt hat", sagte er bescheiden nach der Niederlage. Und steht mit dieser Meinung nicht alleine da. 

    Neben Biden gratulierte auch Ex-Präsident Bill Clinton zur Heldentat. Dann kann auch gleich noch Gerhard Schröder bei Neuer vorstellig werden. Oder Angela Merkel. Die ja live dabei war, als die Neuerhaftigkeit in einen WM-Sieg mündete.

    Die US-Amerikaner handhaben das mit dem Weltmeistertitel etwas laxer. Da darf sich der Sieger der NBA World Champion nennen. In seiner Bescheidenheit passt sich LeBron James gut ein. Oder auch King James, wie er genannt wird. Oder der Auserwählte, wie es auf seinem Rücken tätowiert steht ("Chosen"). 

    Olaf Scholz könnte auch mal ein Telegramm an Manuel Neuer schicken

    Neuer ist nicht tätowiert und auch nur ein Mal Weltmeister - im Gegensatz zu James, der schon drei Titel mit seinen Vereinen feiern konnte. Wenn nun aber die deutsche Meisterschaft auch einfach umgewidmet werden würde, dürfte Neuer sich zehnfacher Weltmeister nennen. Dann käme Scholz gar nicht mehr umhin, sich bei Neuer zu melden. Um ihm zu sagen, wie er durch seine Ausflüge weit aus dem Strafraum heraus für ein neues Freiheitsgefühl der Deutschen gesorgt hat. 

    Es wäre auch an der Zeit, ein laufendes Spiel nach einer besonders prächtigen Parade zu unterbrechen. So haben es die Amerikaner nach den historischen Punkten von James gemacht. Andere Länder, andere Sitten. Hierzulande ließ Scholz Neuer ja nicht einmal ein Telegramm nach dessen Unterschenkelfraktur zukommen. Kein Wort der Unterstützung, nachdem Julian Nagelsmann des Keepers Freund Toni Tapalovic von seinen Aufgaben als Neuer-Förderer entband.

    Neuer aber sollte nicht verzagen. LeBron James ist mit seinen 38 Jahren noch zwei Jahre älter als der Deutsche. Er hat angekündigt, noch einige Jahre spielen zu wollen. Kein Problem für den vielleicht besten Basketballspieler aller Zeiten.

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