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Basketball-EM: Auf das deutsche Team wartet "The Greek Freak"

Basketball-EM

Auf das deutsche Team wartet "The Greek Freak"

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    Griechenlands Superstar Giannis Antetokounmpo trifft auf die deutschen Basketballer.
    Griechenlands Superstar Giannis Antetokounmpo trifft auf die deutschen Basketballer. Foto: Antonio Calanni, dpa

    Der Tag vor dem Viertelfinale gegen Griechenland verlief äußerst unspektakulär. Nachmittags saßen ein paar Spieler an der Playstation und zockten Call of Duty, ein paar verbrachten Zeit mit ihren Familien, ein paar spielten Karten. Zuvor hatte die Mannschaft eine eineinhalbstündige Trainingseinheit in der Halle absolviert. Dort war zu sehen, dass auch Franz Wagner wieder Würfe nahm und Sprints absolvierte. Beim 85:79-Sieg im Achtelfinale gegen Montenegro war er umgeknickt. Mancher fürchtete schon, der NBA-Profi müsse passen. Inzwischen scheint es so, als würde Wagner rechtzeitig wieder fit – auch wenn Bundestrainer Gordon Herbert noch vorsichtig ist: „Das ist das Turnier der Überlebenden. Wir haben zwei Verletzte und einen Kranken. Wir müssen sehen, wie die Situation morgen ist.“ Neben Wagner sind auch Nick Weiler-Babb (Schulter) und der erkältete Johannes Voigtmann fraglich.

    Zu spüren ist aber die große Zuversicht innerhalb des Teams vor dem Duell gegen die starken Griechen an diesem Dienstag (20.30 Uhr/Magentasport). Die haben in Giannis Antetokounmpo einen der besten NBA-Profis in ihren Reihen. Ihn einigermaßen unter Kontrolle zu halten, wird die wichtigste Aufgabe sein. Das weiß auch der deutsche Kapitän Dennis Schröder: „Das musst du als Team machen. Wir müssen alle konzentriert sein.“ Bei jedem Punkt oder Ballverlust müsse jeder sofort in die Defensive zurückkommen. „Wir müssen diszipliniert sein. Alle müssen bereit sein.“ Es gelte gegen die schnellen Griechen deren Umschaltspiel gar nicht erst zur Entfaltung kommen zu lassen. Schröder: „Wir müssen die Transition stoppen und deshalb am besten selbst viel scoren, dass sie sie den Ball rausnehmen müssen“, sagte Schröder am Montag bei NBA Overtime.

    Dennis Schröder führte die deutsche Mannschaft gegen Montenegro zum Sieg

    Er selbst hatte vor allem gegen Montenegro überzeugt und die Mannschaft vor allem in der wackeligen zweiten Hälfte zum Sieg geführt. Dabei hat Schröder, der in der NBA bislang noch keinen neuen Arbeitgeber gefunden hat, bislang noch ein paar Probleme mit seiner Trefferquote. An Selbstbewusstsein hat es dem 28-Jährigen aber noch nie gemangelt. „Ich bringe das bei jedem Spiel. Ich versuche aggressiv zu sein, versuche zum Korb zu gehen und meine Teammates in Szene zu setzen.“ An seinem Wurf arbeite er jeden Tag und sei immer selbstbewusst genug zu werfen. „Ob die dann fallen oder nicht, kannst du nicht kontrollieren. Ich versuche einfach, in Offensive und Defensive anzuführen und alles zu geben.“

    Dass er das gerne macht, habe auch mit der Team-Chemie zu tun. Die sei früher oft nicht ganz so gewesen, dafür jetzt aber überragend. Da störe es auch nicht, dass jeder mit dem ein oder anderen Wehwehchen durch die Halle laufe. Fünf Spiele in sieben Tagen hinterließe einfach ihre Spuren. Wichtig sei, gut zu regenerieren und sich regelmäßig behandeln zu lassen.

    Bundestrainer Gordon Herbert hat schon einen Plan ausgetüftelt

    Gegen die bisher ungeschlagenen Griechen um Antetokounmpo muss die deutsche Mannschaft all ihr Können aufbieten. „Wir fordern die besten Teams und die besten Spieler der Welt. Es geht darum, Giannis zu kontrollieren. Ich weiß nur noch nicht wie“, sagte Bundestrainer Herbert mit einem süffisanten Grinsen, wohl wissend, dass er längst einen Plan ausgetüftelt hat. Antetokounmpo, NBA-Meister von 2021 und zweimaliger MVP, zu stoppen dürfte aber fast unmöglich sein. Es gehe vielmehr darum, dessen Mitspieler herunterzuschrauben. „Er ist Giannis Antetokounmpo. Er ist einer der besten Spieler der Welt. Er hat eine Gewinner-Mentalität, die er über Jahre in der NBA bringt. Es wird für mich eine Herausforderung“, sagte Schröder über den 27 Jahre alten Profi der Milwaukee Bucks, der auch unter dem Spitznamen „The Greek Freak“ bekannt ist.

    Doch auch selbst das Duell mit Antetokounmpo scheint in Berlin keine besondere Anziehungskraft auszustrahlen. Nach den fünf Vorrundenspielen vor vollen Rängen in Köln, gab es in der Hauptstadt auch einen Tag vor dem Viertelfinale noch reichlich Karten zu kaufen. (mit dpa)

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