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Basketball: Die dunklen Wolken über Basketballer Karim Jallow haben sich verzogen

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Die dunklen Wolken über Basketballer Karim Jallow haben sich verzogen

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    Die Ulmer Fans mögen Karim Jallow und sie können nun ziemlich sicher davon ausgehen, dass er nicht gesperrt wird.
    Die Ulmer Fans mögen Karim Jallow und sie können nun ziemlich sicher davon ausgehen, dass er nicht gesperrt wird. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Dass Ratiopharm Ulm am Samstag mit einem 87:78-Sieg in Chemnitz das Top-Four im Pokalwettbewerb erreicht hat, und dass der deutsche Basketball-Meister damit im Februar des kommenden Jahres erneut um einen Titel spielt – das war nur die Krönung von ein paar aus Ulmer Sicht ungewöhnlich erfreulichen Tagen. Bereits am Donnerstag hatte die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) gemeldet, dass der Ulmer Spieler Karim Jallow vom Deutschen Sportschiedsgericht (DIS) freigesprochen wurde. Die Nada hatte ein Verfahren gegen Jallow eingeleitet, weil dieser vor mehr als anderthalb Jahren dreimal innerhalb von zwölf Monaten gegen Melde- und Kontrollpflichten verstoßen haben soll. Tatsächliches Doping war ihm nie vorgeworfen worden. Im Fall eines Schuldspruchs hätte Jallow dennoch mit einer mindestens einjährigen, vielleicht auch zweijährigen Sperre rechnen müssen. Es ist davon auszugehen, dass die Angelegenheit den 1,98 Meter großen und 90 Kilogramm schweren Modellathleten bei aller nach außen hin zur Schau gestellten Gelassenheit belastet hatte. Unmittelbar nach dem Pokalsieg in Chemnitz sagte Jallow im Interview mit dem Streamingdienst Dyn: "Über mir schwebte eine dunkle Wolke. Jetzt kann ich wieder befreit spielen."

    Ratiopharm Ulm kommt im Pokal weiter

    Jedenfalls im Verein und das auch noch in der nächsten Saison, nachdem die Ulmer den Vertrag mit Jallow im Frühsommer um zwei Jahre verlängert hatten. Er wird also in der Basketball-Bundesliga, im Eurocup und im Pokal spielen. Aus dem Testpool der deutschen Nationalmannschaft und damit aus der Nationalmannschaft selbst hatte sich Jallow dagegen wegen der Ermittlungen der Nada abgemeldet. Die Chance auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in Paris ist damit vermutlich dahin. Komplett ausgestanden ist die Sache mit den Doping-Ermittlungen zudem möglicherweise auch noch nicht. Bisher kennt nämlich weder die Nada noch sonst irgendwer außerhalb des Sportschiedsgerichts die Begründung für Jallows Freispruch. Sobald diese vorliegt, wollen die Ermittler über Rechtsmittel vor dem Internationalen Sportschiedsgericht (CAS) nachdenken. Vielleicht auch nur noch kleines Stück weit bleibt es also ein schwebendes Verfahren, entsprechend verhalten fallen die offiziellen Reaktionen in Ulm aus. Sportdirektor Thorsten Leibenath verwies darauf, dass auch er keine Details des Urteilsspruchs kennt und sagte deswegen lediglich: "Zunächst ist das für uns eine gute Nachricht." Weniger zurückhaltend formulierte es der

    Freispruch für Karim Jallow von Ratiopharm Ulm

    Wobei Jallow nicht nur einer der wichtigsten Spieler bei Ratiopharm Ulm ist, sondern zusammen mit Johannes Thiemann von Alba Berlin sowie Isaac Bonga und Andreas Obst von Bayern München auch der wahrscheinlich beste deutsche Spieler in der Bundesliga. Jallow verfügt über eine gewaltige Athletik und gleichzeitig über einen soliden Wurf von draußen. Seine acht Punkte und drei Rebounds beim Pokalsieg gegen Chemnitz waren für seine Verhältnisse eine Leistung der höchstens durchschnittlichen Art. Matchwinner waren diesmal andere: etwa L. J. Figueroa aus der Dominikanischen Republik, der fünf von sechs Dreiern versenkte. Oder der US-Amerikaner Trevion Williams, der mit zehn Punkten und 16 Rebounds ein Double-Double ablieferte. So nennt man im Basketball zweistellige Werte in zwei statistischen Kategorien. Bei Williams ist so ein Double-Double ganz normal. 

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