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Basketball: Das deutsche EM-Bronze soll der Start in eine rosige Zukunft sein

Basketball

Das deutsche EM-Bronze soll der Start in eine rosige Zukunft sein

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    EM-Bronze ist die erste Medaille für die deutschen Basketballer seit 2005. Diesmal soll der Erfolg aber keine Eintagsfliege bleiben.
    EM-Bronze ist die erste Medaille für die deutschen Basketballer seit 2005. Diesmal soll der Erfolg aber keine Eintagsfliege bleiben. Foto: Soeren Stache, dpa

    Der erste Weg von Dennis Schröder nach der erfolgreichen "Mission Medaille" führte runter vom Parkett in der Berliner Arena. Der Kapitän steuerte direkt nach dem 82:69-Sieg gegen Polen im Spiel um Platz drei bei der Europameisterschaft auf Robin Benzing zu. Der langjährige Kapitän hatte es nicht in den EM-Kader geschafft. Nun demonstrierte Schröder auch mit dieser Geste den Zusammenhalt und Aufwärtstrend im deutschen Basketball, der unbedingt fortgesetzt werden soll.

    Schröder umarmte Benzing nach dem gelungenen Bronzecoup lange und versprach kurz danach vor laufenden Fernsehkameras eine große Geste: "Robin Benzing braucht eine Medaille. Wenn er keine kriegt, dann kriegt er auf jeden Fall meine, weil er eigentlich der Kapitän dieser Mannschaft ist", sagte der deutsche Spielmacher. Benzing selbst meinte: "Die Jungs haben ein phänomenales Turnier gespielt und das ganze Land mitgerissen. Sie sind alle gewachsen, gereift. Ich bin stolz auf sie."

    Dennis Schröder wurde ins Allstar-Team der EM gewählt

    Kurz danach hatte Schröder die Medaille jedenfalls noch um den Hals hängen, als er in die Top Five gewählt wurde. Der besten Mannschaft des Turniers gehören außerdem noch die spanischen Europameister Willy Hernangomez (gleichzeitig wertvollster Spieler der EM) und Lorenzo Brown sowie Rudy Gobert aus Frankreich und der Grieche Giannis Antetokounmpo an.

    Die Nominierung hatte Schröder sich auf jeden Fall verdient. Er lenkte das Spiel der deutschen Mannschaft, war mit 22,1 Punkten fünftbester Werfer des Turniers, 7,1 Assists im Schnit bedeuteten ebenfalls den fünftbesten Wert. An Selbstvertrauen hatte es Schröder eindeutig noch nie gemangelt. Während er sich damit in der Vergangenheit aber schon häufiger etwas im Weg stand, wurde es bei der EM jetzt auch unter der Aufsicht von Bundestrainer Gordon Herbert in richtige Bahnen gelenkt. Da passte es ins Bild, dass Schröder am Tag des Halbfinals gegen Spanien (91:96) bekanntgeben konnte, dass er künftig wieder für die Los Angeles Lakers auflaufen wird. Beim Team um Superstar LeBron James hatte er vorletzte Saison gespielt und seinerzeit offenbar eine Vertragsverlängerung über vier Jahre und 84 Millionen Dollar abgelehnt. Für die kommende Spielzeit erhält er nun 2,6 Millionen Dollar. Schröder Selbstvertrauen wird das keinen Abbruch tun und ohnehin gibt es gerade nur ein Thema für ihn. "Ich denke, wir haben Basketball in Deutschland wieder sexy gemacht", sprudelte es aus ihm heraus, bevor er auch bei der langen Feier des deutschen Teams im Teamhotel das Kommando übernahm.

    In solch positiven Momenten fällt der Blick in die Zukunft natürlich auch deutlich leichter. "Wir haben so viel Qualität in dieser Kabine – nicht nur die NBA-Spieler, auch die Euroleague-Profis", meinte Schröder, der während des Turnier 29 Jahre alt geworden und damit bereits einer der Älteren ist.

    Dirk Nowitzki stellte dem deutschen Team ein Lob aus

    Die Perspektive dieser Mannschaft war entsprechend ein beliebtes Thema in der Nachbetrachtung dieses stimmungsvollen und aus deutscher Sicht erfolgreichen Turniers. "Die Leistungsträger sind alle noch jung. Da ist viel drin. Manche waren ja auch nicht dabei aufgrund von Verletzungen. Basketball-Deutschland könnten rosige Zeiten bevorstehen", fasste es Superstar Dirk Nowitzki zusammen, der auch in seiner Rolle als EM-Botschafter alle Spiele der deutschen Mannschaft gesehen hatte. In der Tat kann in Sachen Qualität in Zukunft noch einmal zugelegt werden. Gerade auf den großen Positionen könnten die NBA-Spieler Maxi Kleber, Isaiah Hartenstein und Moritz Wagner, die aus verschiedenen Gründen jetzt nicht dabei waren, wieder ein Thema werden.

    Vom jetzigen Kader haben eigentlich alle Akteure ihre Bereitschaft signalisiert. Beim nächsten Länderspielfenster zur WM-Qualifikation im November werden sie nicht dabei sein. Dann reicht aber auch ein weiterer Sieg, um sicher bei der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Japan, Indonesien und auf den Philippinen dabei zu sein. Dort geht es dann auch um die Qualifikation für Olympia 2024 in Paris. Eine gute Perspektive stellte der Bundestrainer seiner Mannschaft aus: "Wenn man sich die erfolgreichen Nationalteams anschaut, dann waren sie längere Zeit zusammen, bevor sie erfolgreich waren. Wir fangen gerade erst an mit dieser Gruppe", sagte Herbert.

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