Es wird seine zweite Weltmeisterschaft und Nico Sturm freut sich auf den Einsatz für Deutschland. In diesen Tagen stieß der Augsburger zur Nationalmannschaft. Sturm hatte immer betont: "Wenn ich gesund und nicht in den Play-offs gebunden bin, dann spiele ich wieder bei der WM." Sein Debüt im Nationaldress vor einem Jahr endete mit einem der größten Erfolge in der Geschichte der Eishockey-Nationalmannschaft. Erst im Finale scheiterte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes am späteren Titelträger aus Kanada.
Sturm kehrte mit der Silbermedaille im Gepäck und vielen neuen Erfahrungen von den Titelkämpfen aus Finnland zurück. In der National Hockey League stürmte der gebürtige Augsburger wieder für die San José Sharks. Das Team aus Kalifornien verpasste klar die Play-offs. Die persönliche Bilanz des Stürmers lautet: fünf Tore und acht Vorlagen in 63 Partien. Bundestrainer Harold Kreis schätzt Sturms Qualitäten: "Nico ist ein sehr zugänglicher und ehrlicher Mensch. Und er ist nach wie vor ein begeisterter Spieler der Nationalmannschaft." Am Freitag (3. Mai) feiert Sturm seinen 29. Geburtstag und begeht ihn unspektakulär: "Je älter man wird, desto unwichtiger wird es. Vielleicht gibt es ein Stück Kuchen nach dem Mittagessen, ein paar Anrufe mit der Familie und dann wird es das gewesen sein."
Augsburger Panther Soramies bestritt bislang alle Testspiele
Aus der NHL verstärken zudem Stürmer JJ Peterka (Buffalo Sabres) und Torhüter Philipp Grubauer (Seattle Kraken) die Nationalmannschaft. Vom frischgebackenen deutschen Meister Eisbären Berlin stoßen die Verteidiger Jonas Müller und Kai Wissmann sowie die Stürmer Tobias Eder, Leonhard Pföderl und Frederik Tiffels zum Team. Vom Play-off-Finalisten Bremerhaven kommt Verteidiger Lukas Kälble hinzu. Frankreich ist der nächste Gegner der DEB-Auswahl. Am Samstag (4. Mai) treffen beide Kontrahenten in Wolfsburg aufeinander. Die WM-Generalprobe folgt am Montag (6. Mai) in Weißwasser. Am Freitag (10. Mai) ist die Slowakei der deutsche WM-Auftaktgegner in Ostrava.
Nicht mehr zum Kader gehört in der letzten Vorbereitungsphase Samuel Soramies. Der Außenstürmer bestritt bislang alle sechs Partien der WM-Vorbereitung. Vor einem Jahr zählte der 25-Jährige zum Vize-Weltmeisterteam und hatte zusammen mit Nico Sturm und dem Düsseldorfer Alexander Ehl eine Sturmlinie gebildet. "Die drei waren vom Leistungsniveau und auch in der Umsetzung unsere beste Sturmreihe bei der vergangenen Weltmeisterschaft", lobte Kreis die Formation noch vor wenigen Tagen beim Gastspiel des Nationalteams in Augsburg. Bei den Panthern kam Soramies in der abgelaufenen Saison nicht zurecht. Trainer Kreutzer setzte den Angreifer, der in 43 DEL-Einsätzen auf drei Tore und zwei Vorlagen kam, gelegentlich als überzähligen Stürmer auf die Tribüne. Dem Bundestrainer war das nicht entgangen: "Ich habe gesehen, dass Soramies, statistisch gesehen, keine fantastische Saison hatte", sagte Kreis in Augsburg und wollte sich damals auf die WM-Chancen des Nationalspielers nicht festlegen.
AEV-Stürmer hat offenbar in Mannheim unterschrieben
Nun rückten einige Profis nach und Kreis strich den Noch-Panther aus dem WM-Aufgebot. In Augsburg hat Sportdirektor Larry Mitchell den Außenstürmer bisher nicht als Abgang gemeldet. Soramies hat offenbar einen Drei-Jahres-Vertrag bei den Adlern Mannheim unterschrieben. Andererseits soll sein Agent den Profi aktiv auf dem Spielermarkt anbieten.