Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Augsburger Panther: So planen die Augsburger Panther die kommende Saison finanziell

Augsburger Panther

So planen die Augsburger Panther die kommende Saison finanziell

    • |
    Trotz einer sportlich enttäuschenden Saison strömten die Fans ins Curt-Frenzel-Stadion. Ähnlich treu waren und sind die Sponsoren.
    Trotz einer sportlich enttäuschenden Saison strömten die Fans ins Curt-Frenzel-Stadion. Ähnlich treu waren und sind die Sponsoren. Foto: Siegfried Kerpf

    Bis zu diesem Mittwoch hatten die Klubs der Deutschen Eishockey Liga (DEL) Zeit, ihre Unterlagen für das Lizenzierungsverfahren einzureichen. Dank glücklicher Umstände durften auch die Augsburger Panther ihr Zahlenwerk ins Ligabüro nach Neuss schicken. Eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wird nun in den kommenden vier bis sechs Wochen im Auftrag der

    Hinter Max Horber, geschäftsführender Gesellschafter der Panther, und dem Geschäftsstellenteam liegen also arbeitsreiche Wochen. Doch jetzt steht das Finanzkonstrukt, mit dem die Panther auch in der kommenden Saison eine Lizenz für die höchste deutsche Eishockeyliga beantragt haben. "Das ist ein komplexes Verfahren", sagt Horber. "Wir wollen, wie jedes andere Unternehmen auch, unsere Zahlen vernünftig präsentieren. Am Ende des Geschäftsjahres muss die Bilanz stimmen und wird dann mit der Lizenzierung abgeglichen."

    Die meisten Sponsoren wären den Augsburger Panthern auch in der DEL2 treu geblieben

    Durch die wochenlange Hängepartie, bis feststand, in welcher Liga die Panther kommende Saison spielen dürfen, musste sportlich und wirtschaftlich für DEL und DEL2 parallel geplant werden. "Bis wir wussten, wo wir spielen, waren wir aber nicht tatenlos", so Horber. Vor allem sei auch in dieser Zeit mit Sponsoren gesprochen worden. Im Bestfall entschieden die sich ligaunabhängig dazu, ihr Engagement fortzusetzen. Kaum ein Geldgeber hätte sich im Fall des Abstiegs verabschiedet, sagt Horber. Einige hätten in der zweiten Liga ihre Zahlungen geringfügig reduziert, viele aber eben nicht.

    Das, in Kombination mit den – trotz einer sportlich enttäuschenden Saison – hohen Zuschauerzahlen, zeige, wie stabil das Gefüge der Augsburger Panther sei, so Horber. Die Anzahl der bisher verkauften Dauerkarten sei auf einem vergleichbaren Niveau wie im vergangenen Jahr, ein Rückgang sei im Aktionszeitraum nicht zu verzeichnen. "Diese große Treue ist über die Jahre gewachsen. Eishockey ist in

    Der Etat der Augsburger Panther wächst nach dem Corona-Einbruch wieder

    Vor Corona war der Etat der Panther kontinuierlich gewachsen und hatte sogar an der Sieben-Millionen-Euro-Grenze gekratzt. Die Pandemie mit leeren Stadien und all ihren wirtschaftlichen Unsicherheiten halbierte diese Zahl. Die vergangene Spielzeit war die erste ohne Corona-Auflagen. Doch der Etat, der zum Großteil in die Mannschaft fließt, ist längst noch nicht wieder auf dem alten Niveau. Eine Zahl will Horber nicht nennen, wirtschaftliche Nachwirkungen der Pandemie wären aber noch spürbar. Nur so viel: "Wir bewegen uns Schritt für Schritt wieder vorwärts.“ Während aber die meisten Gesellschafter von DEL-Klubs bei den Finanzen "gewaltig nachschießen" müssten, sei man bei den Panthern darauf bedacht, ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen. "Wir sind weit davon entfernt, Gewinne zu erwirtschaften. Wir wollen ein gesundes Wachstum."

    Um das zu erreichen, ist auch der Sommer keine arbeitsfreie Zeit. Die Akquise von Sponsoren läuft weiter auf Hochtouren. "Wir haben noch Luft nach oben. Auch nach der Lizenzierung arbeiten wir täglich weiter am Etat, um Christof Kreutzer möglichst viel Spielraum für Personalentscheidungen zu geben." Horber spielt damit auf den Umstand an, dass Trainer

    Horber will zurück zur Grundhaltung, für jeden ein unangenehmer Gegner zu sein

    Im Vergleich mit der DEL-Konkurrenz bewege sich Augsburg finanziell wie sportlich im unteren Viertel der Liga. Während oben die Klubs aus München, Mannheim oder Berlin mit den größten Etats hantieren, müssen die Panther kleinere Brötchen backen. Das galt und gilt auch im Vergleich mit den bayerischen Konkurrenten Ingolstadt, Nürnberg und Straubing, wobei die Strukturen der Klubs sehr unterschiedlich sind. In Augsburg ist beispielsweise der Kreis der Entscheider mit Horber, Kreutzer und Hauptgesellschafter Lothar Sigl sehr klein und damit schnell handlungsfähig.

    Dazu kommt die wirtschaftliche Struktur, die an den verschiedenen DEL-Standorten kaum vergleichbar ist. Die Panther haben nicht den einen, alles überstrahlenden Hauptsponsor, dafür aber einen großen, gewachsenen Pool an langjährigen und treuen Partnern. Das macht zwar die Akquise und Betreuung aufwendig, dafür ist der Klub nicht vom Wohl und Wehe eines einzelnen Geldgebers abhängig. "Die grundsätzliche wirtschaftliche Entwicklung gibt uns recht", sagt Horber. Und auch sportlich soll es kommende Saison wieder aufwärtsgehen. "Wir wollen jetzt aber keine Parolen raushauen und öffentlich direkt die Play-offs als Ziel ausgeben. Wir müssen demütig an die Sache rangehen und erst einmal abwarten, welche Spieler noch zu uns kommen. Im August sehen wir dann weiter." Nur eines sei jetzt schon klar: "Wir brauchen wieder diese Grundeinstellung, dass wir es dem Gegner, vor allem zu Hause, so schwer wie möglich machen, gegen uns zu gewinnen."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden