Jetzt ging es schnell: Die Augsburger Panther haben noch mal auf dem Transfermarkt zugeschlagen und holen den Verteidiger Otso Rantakari. Er trainierte am Donnerstag bereits mit der Mannschaft und wird auch beim Saisonauftakt in Wolfsburg dabei sein. Damit wächst die finnische Fraktion innerhalb der Mannschaft weiter an, denn im Sommer kamen auch schon die beiden Stürmer Jere Karjalainen (mit dem Rantakari mehrere Jahre zusammenspielte) und Anrei Hakulinen aus dem Norden Europas nach Augsburg.
Rantakaris Verpflichtung ist auf den ersten Blick vor allem dem Verletzungspech geschuldet. Im letzten Vorbereitungsspiel gegen Bad Nauheim hatte sich der neue Panther-Kapitän und Nummer-1-Verteidiger David Warsofsky verletzt. Der US-Amerikaner fällt bis zu acht Wochen aus.
Panther-Kapitän David Warsofsky fällt bis zu acht Wochen aus
Mit Blick auf die ohnehin schon eher wacklige Defensive hat sich Panther-Trainer Christof Kreutzer entschieden, sofort zu reagieren. Vermutlich hätte er früher oder später aber ohnehin noch nachrüsten müssen, denn in den acht Vorbereitungsspielen hatte sich die Abwehr ein ums andere Mal als Unsicherheitsfaktor erwiesen.
Rantakari soll mehr Sicherheit bringen. Der 29-Jährige kommt mit einer beeindruckenden Vita nach Augsburg. Die meiste Zeit seiner Karriere verbrachte er in der finnischen Liiga, die stärker als die deutsche DEL einzuschätzen ist. Vergangene Saison spielte er für HIFK und brachte es in 65 Spielen auf 31 Punkte und einen beachtlichen Plus-Minus-Wert von +16. Insgesamt bestritt der Rechtsschütze 366 Partien (186 Punkte) in Finnlands Eliteliga für HIFK, Tappara Tampere und Espoo Blues. Zusammen mit Karjalainen feierte Rantakari 2016 mit Tappara die Meisterschaft. 2015 wurde er zum Rookie des Jahres gewählt, 2018 war er punktbester Verteidiger der Play-offs.
Neuer Panther spielte auch schon in der finnischen Nationalmannschaft
Auch in die Nationalmannschaft seines Heimatlandes wurde Rantakari bereits berufen. In der Schweizer National League stand er bereits beim HC Davos und dem EHC Biel-Bienne sowie dem HC Fribourg-Gottéron unter Vertrag. Dazu kommt ein einjähriger Stopp in der KHL bei Neftekhimik Nizhnekamsk in der Spielzeit 2020/21.
All das lässt erahnen, dass sich die Panther für diese Verpflichtung finanziell vermutlich bis an die Grenze des Machbaren bewegt haben. In die Karten spielte ihnen auch, dass sich ganz offensichtlich Rantakaris Hoffnung, im Sommer ein üppig dotiertes Angebot aus einer anderen europäischen Top-Liga zu bekommen, zerschlagen hat. Gut für die Panther, denen mit Rantakari ein echter Transfer-Coup gelungen ist. Gleichzeitig setzen sie damit auch ein Zeichen und signalisieren der Konkurrenz, keinesfalls gewillt zu sein, in die ihnen zugedachte Rolle des Abstiegskandidaten Nummer eins zu schlüpfen.
Panther-Trainer Christof Kreutzer mit lobenden Worten für Rantakari
Dementsprechend zufrieden präsentierte sich Kreutzer in einer ersten Reaktion: "Als wir Montagabend Klarheit über die Verletzung von Dave Warsofsky hatten, haben wir uns sofort um eine Verstärkung für unser Team bemüht. Otso Rantakari haben wir schon seit einiger Zeit auf unserer Liste, jetzt hat sich dieser für uns wichtige Transfer glücklicherweise binnen weniger Tage realisieren lassen." Mit dem Finnen habe man einen rechtsschießenden und läuferisch gut ausgebildeten Offensivverteidiger mit Qualitäten im Powerplay bekommen, der in europäischen Topligen in seinen Teams immer eine verlässliche Größe war.“
Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast "Augsburg, meine Stadt" an, in dem Dennis Endras Einblicke ins Innenleben der Augsburger Panther gibt.