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Augsburger Panther: Panther Rantakari nach seiner Premiere: "Ich hatte Gänsehaut"

Augsburger Panther

Panther Rantakari nach seiner Premiere: "Ich hatte Gänsehaut"

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    Neuzugang Otso Rantakari (links) spielt nun mit seinem Kumpel Jere Karjalainen zusammen.
    Neuzugang Otso Rantakari (links) spielt nun mit seinem Kumpel Jere Karjalainen zusammen. Foto: Siegfried Kerpf

    Eine Woche wie die vergangene muss Otso Rantakari nicht öfter erleben. "Es war schon etwas anstrengend", blickte der Verteidiger am Sonntagabend auf turbulente Tage zurück. Eine neue Stadt, ein neuer Klub, neue Mannschaftskollegen und mit nur einem Teamtraining voll einzugreifen – es prasselte viel ein auf den Blitz-Transfer der Augsburger. Rantakari hatte sich nach dem 2:3 gegen Frankfurt schnell ein T-Shirt übergezogen und gab sein erstes Interview vor der Umkleide. 

    Zum Auftakt der 30-Jubiläums-Saison waren die Panther leer ausgegangen – 3:4 am Freitag in Wolfsburg und wieder eine knappe Niederlage zwei Tage später gegen Frankfurt im Curt-Frenzel-Stadion. "Wir hatten in beiden Spielen gute Momente und haben Charakter gezeigt, weil wir nach jeweils 0:3-Rückständen zurückgekommen sind. Aber wir hatten in beiden Partien auch zwei Schwächephasen. Daran müssen wir arbeiten", sagte der 29-Jährige.

    Ein guter, aber kein perfekter Einstand für Otso Rantakari

    In Wolfsburg traf der finnische Nationalverteidiger am Spielende gleich im ersten Einsatz. Als Trainer Christoph Kreutzer seinen Torwart Dennis Endras zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis genommen hatte, schlug der Puck nach einem wuchtigen Schlagschuss des Finnen von der blauen Linie ein. Doch zu mehr als dem 3:4 reichte es nicht. Den Panthern war die Zeit davon gelaufen. "Es war ein guter Einstand für mich, aber kein perfekter. Dafür hätten wir gewinnen müssen", blickte Rantakari zurück.

    Anschließend ließ er die vergangene Woche Revue passieren. "Am Montag habe ich lange mit Trainer Kreutzer telefoniert. Am Mittwochvormittag habe ich den Vertrag unterschrieben und danach gleich in Helsinki die Koffer gepackt und bin nach München geflogen. Am Donnerstagvormittag standen medizinische Tests an, dann das erste Eistraining und danach ging es für acht Stunden in den Bus nach Wolfsburg. Am Freitag folgte die Panther-Premiere", erzählte Rantakari lächelnd, fast wie von einem Betriebsausflug. Und schiebt dann doch nach: "Ich war gut beschäftigt. Jetzt freue ich mich auf eine normale Trainingswoche."

    Mehrere Gründe sprachen für die Augsburger Panther

    Spieler seiner Güteklasse sind zu einem so späten Zeitpunkt normalerweise unter Vertrag. Der Skandinavier spielte bei Topklubs in Finnland, der Schweiz oder der russischen KHL und steht mit 29 Jahren im Zenit seiner Leistungskurve. Rantakari verrät über seinen Vertragspoker im Sommer nicht allzu viel: "Ich habe nach dem richtigen Klub gesucht. Ich stand nicht unter Druck." 

    Dass die Wahl nun kurzfristig auf Augsburg fiel, hatte mehrere Gründe. "Ich habe viele gute Dinge über den Eishockey-Standort gehört, über die begeisterungsfähigen Fans und außerdem sind mit Jere Karjalainen, Anrei Hakulinen und Co-Trainer Juha Nokelainen schon drei Finnen da. Das hat auch eine Rolle gespielt", erzählte der Abwehrspieler, der auch das Powerplay lenken kann. Jere Karjalainen ist ein guter Kumpel aus der Heimat. "Wir sind richtig gute Freunde, kennen uns, seit ich neun Jahre alt bin. Ich denke, Augsburg ist ein guter Platz für mich, wo ich eine tragende Rolle spielen kann und Spaß am Hockey habe."

    Die schwierige sportliche Situation der Panther mit dem Beinahe-Abstieg in der abgelaufenen Saison sei ihm bekannt gewesen. Grandios sei die Choreografie der Fans und die Kulisse am Sonntagabend gegen Frankfurt gewesen. "Wow, das hat mich ziemlich beeindruckt. Als ich auf das Eis gekommen bin, hatte ich Gänsehaut." So weit er das nach zwei Partien beurteilen kann, kommt ihm der Stil in der DEL entgegen. In Finnland seien die Spiele stark von der Taktik geprägt, die Defensive werde großgeschrieben. "Ich mag es, viel Schlittschuh zu laufen und offensiv zu spielen", sagte Rantakari. 

    Panther-Klubchef Sigl über die Neuverpflichtung

    Christof Kreutzer gefiel, was er von seiner jüngsten Neuverpflichtung sah: "Otso ist ein sehr, sehr guter Spieler. Er wird uns die ganze Saison besser machen. Und wenn Dave Warsofsky hoffentlich bald zurückkommt, werden wir noch besser und schwerer auszurechnen sein." Der AEV-Trainer ist froh, dass der Klub bei der schnellen Entscheidung mitgegangen ist. Dazu meinte nach dem zweiten Match Klubchef Lothar Sigl: "Wir haben uns zur Decke gestreckt, um den Fans, den Sponsoren, aber auch der Mannschaft zu signalisieren, dass wir alles versuchen, um das Team besser zu machen." 

    Besser zu machen ist das Stichwort für die nächsten Heimspiele am Freitag (19.30 Uhr) gegen die Eisbären Berlin und am Sonntag (19 Uhr) gegen Nürnberg. Rantakari: "Wir dürfen uns keine Schwächephase mehr leisten und müssen sechzig Minuten konzentriert spielen. Dann klappt es auch mit dem ersten Saisonsieg gegen Berlin." Der Verteidiger, der in Helsinki trainierte und jeden Tag auf dem Eis stand, sieht sich selbst noch nicht bei einhundert Prozent seines Leistungsvermögens. Training und Wettkampf seien doch zwei Paar Stiefel. Nach einer normalen Trainingswoche will der Skandinavier mehr zeigen: "Die zwei Spiele waren ein guter Anfang für mich. Aber es geht noch besser." 

    Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast "Augsburg, meine Stadt" an, in dem Dennis Endras Einblicke ins Innenleben der Augsburger Panther gibt.

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