Für die Panther wird die Lage im Abstiegskampf der DEL immer prekärer. Nach dem 3:4 nach Penaltyschießen am Freitag in Frankfurt unterlag der AEV am Sonntag den Grizzlys Wolfsburg mit 1:3 (0:3, 0:0, 1:0). Mit einem katastrophalen ersten Drittel machten sich die Augsburger selbst das Leben schwer. Der Anschlusstreffer durch Matt Puempel in der 45. Minute kam zu spät. Kompakte Wolfsburger brachten den vierten Erfolg im vierten Duell mit Augsburg über die Zeit.
Zumindest eine gute Nachricht gab es bereits vor dem Spiel. Thomas J. Trevelyan, der Dauerbrenner im Panther-Trikot, konnte mitmachen – zumindest anfangs. Am Freitag beim 3:4 nach Penaltyschießen in Frankfurt hatte sein Sturmkollege Anrei Hakulinen nach einem Schuss den 39-Jährigen mit dem Puck am Unterkiefer getroffen. Zuvor hatte Trevelyan noch den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich gegen die Hessen erzielt. Trevelyan musste nach der Gesichtsverletzung sofort in die Umkleide und kehrte nicht mehr zurück. Nach eingehenden Untersuchungen am Samstag konnte der Stürmer mit Vollvisier am Sonntag wieder auflaufen. Ein weiteres Kapitel in der schier unendlichen Verletzungshistorie der Klub-Ikone, die ihre 13. Saison im AEV-Dress spielt. Doch lange war der 39-Jährige auch am Sonntag nicht dabei. Nach einem nicht geahndeten Beinstellen gegen Trevelyan musste der Deutschkanadier in der 13. Minute wieder in die Umkleide und blieb verletzt draußen.
Eines der schwächsten Auftaktdrittel des AEV
Die Panther spielten gegen die Grizzlys eines ihrer schwächsten Auftaktdrittel. Gegen kompakte und körperlich robuste Wolfsburger konnte sich der AEV nur selten durchsetzen und geriet in den ersten zwanzig Minuten gewaltig unter die Räder. Peter Mueller, Laurin Braun und Andy Miele schossen eine 3:0-Führung für die Mannschaft des ehemaligen AEV-Trainers Mike Stewart heraus. „Wir haben uns drei dumme Fehler geleistet“, meinte AEV-Stürmer Chris Collins in einer ersten Analyse bei MagentaSport.
Panther-Coach Christof Kreutzer versuchte es anschließend mit der Brechstange und stellte nach der Trevelyan-Verletzung auf drei Sturmreihen um. Nach einem torlosen zweiten Abschnitt steckten die Gastgeber vor 6179 Zuschauern im erneut ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion zumindest nicht auf. „Wir wollen euch kämpfen sehen“, skandierten die AEV-Fans, und die Panther lieferten zunächst. Matt Puempel verkürzte nach Vorarbeit von Chris Collins und Jordan Southorn auf 1:3. Zu mehr reichte es nicht. Auch ohne Torwart Markus Keller und mit einem sechsten Feldspieler konnten die Gastgeber am Ende den Wolfsburger Abwehrriegel nicht knacken. Die Grizzlys präsentierten sich wie ein sicherer Play-off-Kandidat.
Am Mittwoch spielt der AEV gegen die Adler Mannheim
Viel Zeit, um neue Kräfte zu sammeln, bleibt den Augsburgern nicht. In einem Nachholspiel sind am Mittwoch um 19.30 Uhr die Adler Mannheim im Curt-Frenzel-Stadion zu Gast. Das Team durchlebt eine turbulente Saison. Vor einigen Wochen wurde die komplette Sportliche Leitung mit Trainer Johan Lundskog und Sportdirektor Jan-Axel Alavaara beurlaubt. An der Bande gibt inzwischen der langjährige NHL-Coach Dallas Eakins die Kommandos. Die Adler kämpfen noch um eine direkte Qualifikation (mindestens Platz sechs) für das Viertelfinale. Die Panther ums sportliche Überleben.
Augsburger Panther: Keller – Sezemsky, Southorn; Sacher, Köhler; Rantakari, Renner - Karjalainen, Collins, Hakulinen; Mitchell, Esposito, Puempel; Andersen, Oblinger, Trevelyan; Elias, Volek, Tosto
Tore: 0:1 (14.) Mueller, 0:2 (18.) Braun, 0:3 (20.) Miele, 1:3 (45.) Puempel
Zuschauer: 6179 (ausverkauft)