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Augsburger Panther: Auf Zeitreise mit dem AEV: Retro-Spiel und Eishockey-Exponate

Augsburger Panther

Auf Zeitreise mit dem AEV: Retro-Spiel und Eishockey-Exponate

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    Museumschef Walter Neumann stellt das "Projekt Südfoyer" mit Schaukästen im Curt-Frenzel-Stadion vor.
    Museumschef Walter Neumann stellt das "Projekt Südfoyer" mit Schaukästen im Curt-Frenzel-Stadion vor. Foto: Siegfried Kerpf

    Jaroslav Pouzar zauberte zwar nur eine Saison lang für den Augsburger EV auf dem Eis. Doch der Tscheche hinterließ einen bleibenden Eindruck und entschloss sich kurzerhand zu einem Besuch seiner alten Wirkungsstätte. Der 71-Jährige klemmte sich am Donnerstag hinter das Steuer seines Autos und fuhr von Budweis nach Augsburg. "Das Stadion habe ich kaum wiedererkannt. Es ist großartig geworden. Als ich hier gespielt habe, war es furchtbar kalt gewesen", erzählte der Eishockey-Weltstar. Er feierte einen Triumph, der dem deutschen Ausnahmekönner Leon Draisaitl seit Jahren verwehrt bleibt: Mit den Edmonton Oilers gewann Pouzar drei Mal den Stanley Cup, zusammen mit Wayne Gretzky. In Augsburg stürmte der Tscheche lediglich eine Saison (1990/91) lang, aber wie. Seine Statistik weist 97 Scorerpunkte (35 Tore/62 Vorlagen) in 51 Spielen auf. Als Walter Neumann, Chef des deutschen Eishockey-Museums in Augsburg, bei Pouzar anfragte, ob er zur Eröffnung eines neuen Projektes kommt, sagte der zweifache Weltmeister zu. 

    Skurrile Maske von Dzurilla ist im Curt-Frenzel-Stadion zu sehen

    Neben der NHL-Legende genossen rund 100 Gäste einen besonderen Eishockey-Abend im VIP-Bereich des Curt-Frenzel-Stadions. Darunter waren sieben weitere Ex-AEV-Spieler, die deutlich mehr Spiele als Pouzar für den ältesten Eislaufverein Deutschlands auf dem Buckel haben: Arvids Rekis, Georg Hetmann, Klaus Merk, Sepp Klaus, Jirka Brousek, Siegfried Holzheu und Karl-Heinz Fliegauf. Museumschef Neumann und Eishockey-Kommentator Alex Kunz stellten den Gästen auf den Tag genau 60 Jahre nach Eröffnung des Eisstadions im Schleifgraben das "Projekt Südfoyer" vor. In drei Schaukästen unterhalb der Stehtribüne sind ab sofort Exponate aus dem umfangreichen Fundus des Deutschen Eishockey-Museums zu sehen. Neben dem ältesten erhaltenen AEV-Trikot sind die skurrile Gesichtsmaske des slowakischen Torhüters Vladimir Dzurilla, der Pepita-Hut von Trainer Xaver Unsinn oder die Schlittschuhe von Duanne Moeser ausgestellt. "Wir können zwar nur einen kleinen Teil unserer Exponate zeigen, aber wir wollten ein Lebenszeichen senden", sagte Neumann. Zur Eröffnung wurde das Allstar-Team vom Jahr 2010 (Vizemeisterschaft) bis zu den unvergesslichen Play-offs 2019 präsentiert. In die Starting Six dieser Dekade haben die Pantherfans Torwart Olivier Roy, die Verteidiger Brady Lamb und Arvids Rekis sowie die Stürmer T. J. Trevelyan, Drew LeBlanc und Matt White gewählt.

    Zur feierlichen Eröffnung der Ausstellung "Projekt Südfoyer" des Eishockeymuseums kamen auch: (von links) Georg Hetmann, Jirka Brousek, Jaroslav Pouzar, Siegfried Holzheu, Klaus Merk, Karl-Heinz Fliegauf, Arvids Rekis und Sepp Klaus.
    Zur feierlichen Eröffnung der Ausstellung "Projekt Südfoyer" des Eishockeymuseums kamen auch: (von links) Georg Hetmann, Jirka Brousek, Jaroslav Pouzar, Siegfried Holzheu, Klaus Merk, Karl-Heinz Fliegauf, Arvids Rekis und Sepp Klaus. Foto: Siegfried Kerpf

    1999 war das Eishockey-Museum und die Hall of Fame (Ruhmeshalle) Deutschland in einem Teil des alten Plärrerbades an der Schwimmschulstraße eröffnet worden. Ein guter Standort, da heimische wie auch auswärtige Fans vor den AEV-Spielen im Museum vorbeischauen konnten. Wegen der Renovierung des Bades mussten die Ausstellungsräume 2012 jedoch schließen. Mehrere Versuche, die Exponate in Augsburg oder in anderen Städten wie Garmisch-Partenkirchen oder Iserlohn den Eishockey-Fans wieder zeigen zu können, scheiterten. Deshalb verfolgte der Verein Eishockey-Museum Deutschland seit einigen Jahren die kleine Lösung mit vier Schaukästen im Südfoyer. 

    AEV spielt in Panther-Trikots im Design des Jahres 1994

    Die bürokratischen Hürden waren allerdings gewaltig – Stichwort "Brandschutz" – wie Neumann den Gästen erzählte. Die Kosten überstiegen bald die finanziellen Möglichkeiten des Vereins. Einige Sponsoren trugen auch dazu bei, dass mit der Summe von 130.000 Euro drei Schaukasten nun eröffnet werden konnten. Für das vierte Fenster sammelt der Verein Geld. Unter anderem am Sonntag, wenn die Augsburger um 16.30 Uhr im Retro-Spiel die Nürnberg Ice Tigers empfangen. Die Panther wie auch die Gäste werden in Trikots auflaufen, die an das Design aus der ersten DEL-Saison 1994/95 angelehnt sind. Reporter-Legende Fritz von Thurn und Taxis, 73, der das DEL-Eröffnungsspiel im September 1994 zwischen Augsburg und den Mad Dogs München kommentierte, ist für MagentaSport im Einsatz. Pouzar wird Autogramme schreiben und zur Eröffnung des Retro-Derbys den Puck beim Bully einwerfen. "Wir werden die Zeit ein wenig zurückdrehen", kündigte Panther-Gesellschafter Maximilian Horber an.

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