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Auf den FC Augsburg wartet bis zum Saisonstart noch viel Arbeit

FC Augsburg

Dieses Fazit zieht Trainer Jess Thorup nach der Südafrika-Reise

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    Abseits des Rasens hat der FC Augsburg in Südafrika stets eine gute Figur abgegeben. Mit den Leistungen in den Testspielen war Trainer Jess Thorup nicht zufrieden.
    Abseits des Rasens hat der FC Augsburg in Südafrika stets eine gute Figur abgegeben. Mit den Leistungen in den Testspielen war Trainer Jess Thorup nicht zufrieden. Foto: Johannes Graf

    Aus den Konfettikanonen schossen rote Papierschnipsel und über die Lautsprecher dröhnte „We are the Champions“ durchs Stadion in Mbombela. Der südafrikanische Erstligist TS Galaxy und dessen schillernder Klubbesitzer Tim Sukazi hatten den „Mpumalanga Premier`s International Cup“ perfekt inszeniert.

    Dazu noch dieser monströse Pokal, der die WM-Trophäe nach Größe in den Schatten stellte. Vor der Partie zwischen dem FC Augsburg und Galaxy waren sogar die deutsche und die südafrikanische Nationalhymne abgespielt worden. Ziemlich pompös das alles, wenn man bedenkt, dass es sich aus Augsburger Sicht letztlich um ein weiteres Testspiel in der Vorbereitung auf die kommende Saison gehandelt hatte.

    FCA-Trainer Jess Thorup stört „sehr viel“

    FCA-Trainer Jess Thorup beäugte wenige Minuten nach Abpfiff das Geschehen auf dem kleinen Podium, das flugs errichtet worden war. Dass seine Mannschaft den güldenen Pokal nicht gewonnen hatte, schmerzte ihn weniger. Nachdenklich wirkte er wohl aus anderen Gründen, als er vor der Ersatzbank stand. Eine Leistungssteigerung hatte er sich erhofft, eine Erkenntnis hatte er bekommen. Nach dem 1:2 (0:2) im ehemaligen WM-Stadion von Mbombela war ihm bewusst geworden, dass reichlich Arbeit bis zum Saisonstart wartet. Auf die Frage, was gefehlt habe, antwortete Thorup unmissverständlich: „Sehr viel.“ Vor allem störte ihn, dass man die Stärken des Gegners zur Entfaltung kommen ließ. Weil die Augsburger ihren Gegenspielern Raum gaben, sie sich drehten, dribbelten und davoneilten, erspielten sie sich so vor allem in der ersten Hälfte Feldvorteile. Die Folge: zwei Treffer.

    Die Spieler leisteten sich Unzulänglichkeiten, produzierten Fehlpässe und entwickelten kaum Torgefahr. „Wir haben versucht, mit einfachen Bällen unsere Stürmer anzuspielen. Haben den Ball aber immer wieder verloren, haben ihn nicht klatschen lassen. Da wird es schwierig, Fußball zu spielen.“ Thorup sprach davon, dass ihm „Qualität“ gefehlt habe. In den ersten 45 Minuten hatte sich bei ihm etwas aufgestaut. „Ich war sehr unzufrieden und sauer in der Halbzeit. Das war das drittletzte Testspiel.“ Nach der Pause stabilisierte sich der FCA. Um allerdings den Trainer zufriedenzustellen, genügte die Verbesserung nicht.

    Am Sonntag machte sich die FCA-Mannschaft auf den Heimweg

    Womöglich nicht ungewöhnlich zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung, aber der FCA hinterlässt noch einen unfertigen Eindruck. Wie schon vor einer Woche gegen den tansanischen Rekordmeister Young Africans SC (2:1) fehlte es an Abstimmung und Automatismen. Egal, ob Phillip Tietz, Jeffrey Gouweleeuw oder Mads Pedersen, Diskussionen auf dem Platz wegen unerwarteter Anspiele, Missverständnissen und falscher Laufwege waren wiederholt zu beobachten. Thorup überraschte, dass nicht funktionierte, was er mit seinen Spielern in den vergangenen Tagen auf dem Platz im Anew-Resort von White River hatte üben lassen. „Ich hatte eigentlich nach den Einheiten der letzten Wochen ein gutes Gefühl. Als Trainer hoffst du natürlich, dass du weiter bist.“

    Am Sonntag machte sich die Mannschaft des FCA auf den Heimweg. Über Johannesburg und Dubai fliegt sie nach München, gegen Montagabend ist die Ankunft in Augsburg geplant. Nach einem freien Tag am Dienstag steigt das Team am Mittwoch wieder in den Trainingsalltag auf den Plätzen nahe der Arena ein. Die beiden Testspiele gegen den Premier-League-Klub Leicester City (Samstag, 15.30 Uhr) und den französischen Traditionsklub Olympique Marseille sind die letzten, ehe der FCA mit dem DFB-Pokalspiel gegen Viktoria Berlin in die Pflichtspielsaison einsteigt.

    Sportdirektor Marinko Jurendic passt den Kader an

    Klar ist: Bis dahin wird sich der Kader nochmals verändern. Nach der Rückkehr wird die sportliche Leitung, mit Marinko Jurendic an der Spitze, eine weitere Analyse vornehmen und das Personal anpassen. Mit dem Griechen Dimitrios Giannoulis, der gegen TS Galaxy sein Debüt gab, ist die linke Abwehrseite besetzt. Auf der Position des Rechtsverteidigers möchte Jurendic zeitnah einen Neuzugang präsentieren. Derzeit behilft sich Trainer Thorup mit Innenverteidiger Maximilian Bauer oder Henri Koudossou. Wirklich überzeugend agierte weder der eine noch der andere in den Testspielen. Zu den Rechtsverteidiger-Kandidaten zählt weiterhin Kevin Mbabu, der in der vergangenen Saison vom FC Fulham ausgeliehen war. Der englische Klub sieht sich allerdings bislang nicht veranlasst, für den Spieler eine schnelle Lösung zu finden.

    Neben Neuzugängen stehen Abgänge auf der Agenda. Die Situation für Irvin Cardona, Nathanael Mbuku, Masaya Okugawa, Henri Koudossou oder Lukas Petkov hat sich seit ihrer Rückkehr in diesem Sommer nicht verbessert, allesamt sind sie Kandidaten für eine erneute Ausleihe oder einen Verkauf.

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