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Annalena Baerbock und der Traum vom Fliegen: Völlig losgelöst

Fußball-EM 2024

Wenn sich der Traum vom Fliegen erfüllt

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    Völlig losgelöst von der Parteiräson: Außenministerin Annalena Baerbock
    Völlig losgelöst von der Parteiräson: Außenministerin Annalena Baerbock Foto: Annette Riedl, dpa

    Die Menschheit wusste noch gar nicht, was es mit der Schwerkraft auf sich hat, da strebte sie schon danach, sie zu überwinden. Fliegen wie die Vögel. Freiheit, die versprach, grenzenlos zu sein. Unendliche Weiten. Reinhard Mey und Raumschiff Enterprise zeugen davon.

    Fußballer sind auch nur Menschen. Weil sie aufgrund ihres Salärs die Möglichkeit besitzen, sich häufiger Wünsche zu erfüllen als der linienfliegende Normalo, gelten sie mitunter als abgehoben. Gleiches trifft auf Politikerinnen und Politiker zu. Diese Sichtweise untermauernd, bestiegen Außenministerin Annalena Baerbock und Kanzler Olaf Scholz zuletzt Regierungsmaschinen, die dazu dienten, sie aus Frankfurt zurück an ihre Arbeitsstelle zu fliegen. Nach dem Duell der Deutschen gegen die Schweiz war es spät geworden. So spät, dass in Frankfurt bereits das Nachtflugverbot eingesetzt hatte. Keine Regel aber ohne Ausnahme und so beriefen sich die Politiker auf „öffentliches Interesse“ und entschwanden gen Luxemburg beziehungsweise Berlin.

    Frankfurt - Luxemburg: Eine übersichtliche Distanz

    Nun ließe sich kleinkariert anmerken, dass vor allem die Wegstrecke zwischen Frankfurt und Luxemburg übersichtlicher Natur ist und dass es sich für eine Politikerin der Grünen nun wirklich nicht anschicke, einen der verpönten Kurzstreckenflüge in Anspruch zu nehmen. Aber: Gelegenheit macht Vielflieger.

    Manch‘ Parteifreund dürfte ob der Wasser predigenden, Kerosin tankenden Außenministerin magengrummelnde Flugzeuge im Bauch verspüren. Allerdings ist es ja auch erfreulich, dass die mitunter dogmatischen Grünen einen pragmatischen Ansatz gewählt haben. Näher am Bürger kann man kaum dran sein. Wäre Baerbock mit der Bahn gefahren, stünde sie möglicherweise jetzt noch aufgrund einer Weichenstörung im Nirgendwo und müsste die Amtsgeschäfte per Brieftaube führen – dem aussetzenden Internet sei Dank.

    Der Fan wird aufgrund der nicht gänzlich von den Flügeln zu weisenden Doppelzüngigkeit trotzdem zürnen. Völlig losgelöst von der Erde hat bei dieser EM schließlich nur Major Tom zu sein. Bald aber kräht sowieso mehr kein flugunfähiger Hahn danach. Dann nämlich ist die Europameisterschaft vorbei und die vier Wochen werden wie im Flug vergangenen sein. Nur eine einzige Mannschaft wird bis dahin nicht aus dem Turnier geflogen sein - und sich völlig schwerelos fühlen.

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