Wie geht es mit dem bayerischen Amateurfußball weiter? Eine Antwort auf diese Frage hatte sich der Bayerische Fußball-Verband (BFV) von der Sitzung des bayerischen Ministerrats am Dienstag erhofft. Diese Hoffnung wurde enttäuscht: Breitensport oder Amateurfußball wurden bei der Sitzung nicht thematisiert. Die Politik "ist damit nicht auf die Forderungen des Bayerischen Fußball-Verbandes eingegangen", wie der Verband konstatiert.
In Bayern sind weiterhin Zuschauer bei Amateurspielen verboten. Den Vereinen ist es lediglich erlaubt, Testspiele ohne Beteiligung der Öffentlichkeit auszutragen. Ligaspiele sind nicht zulässig, während etwa in Baden-Württemberg der Punktspielbetrieb wieder mit Zuschauern angelaufen ist.
BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher, der für den Spielbetrieb zuständig ist, hatte gegenüber unserer Redaktion diese Ungleichbehandlung beklagt: "Wo liegt der Unterschied zwischen uns und den Nachbarbundesländern, bei denen Zuschauer erlaubt sind? Wenn ich 30 Kilometer fahre, ist auf einmal vieles erlaubt, was bei uns verboten ist." Faltenbacher befürchtet Langzeitwirkungen: "Wenn Training und Spiele mangels Perspektive mit einem Spieldatum ausfallen, kommen manche Buben und Mädchen vielleicht gar nicht mehr wieder."
Der BFV wies "sehr klar auf die Ungleichbehandlung hin" - passiert ist bis jetzt nichts
Ein Signal der Politik ist nun erneut ausgeblieben – und das, obwohl der BFV noch am Sonntag "sehr klar auf die Ungleichbehandlung hingewiesen" habe, wie es in einer Stellungnahme des Verbands heißt. Darin habe man "deutlich zum Ausdruck gebracht, dass es hierbei nicht um eine Sonderrolle für den Amateurfußball geht, sondern vielmehr darum, Gleichheit herzustellen". Ein entsprechendes Hygiene-Musterkonzept für einen Restart der Amateurligen mit einer begrenzten Zuschaueranzahl habe man dem bayerischen Innenministerium bereits am 13. August vorgelegt.
Um das weitere Vorgehen abzustimmen, hat der BFV noch für den Dienstagabend eine außerordentliche Vorstandssitzung einberufen. Über die Ergebnisse sollen Vereine und Öffentlichkeit am Mittwoch informiert werden.
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