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Wie Max Fedra vom AEV-Gegner zur Eishockey-Legende in Augsburg wurde

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Vom Feindbild zum AEV-Liebling: Max Fedra wird 70

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    Geschäftsführer Max Fedra arbeitete erfolgreich für die Augsburger Panther und war beliebt bei den Fans. Jetzt feiert er seinen 70. Geburtstag.
    Geschäftsführer Max Fedra arbeitete erfolgreich für die Augsburger Panther und war beliebt bei den Fans. Jetzt feiert er seinen 70. Geburtstag. Foto: Ulrich Wagner

    Max Fedra hat Eishockey gelebt und polarisierte wie kaum ein anderer DEL-Funktionär. In diesen Tagen (10. Dezember) feiert der Niederbayern in seiner Heimat Landshut seinen 70. Geburtstag. In seiner bewegten Vita arbeitete Fedra von 2005 bis 2013 auch für die Augsburger Panther und erlebte turbulente Zeiten. Nach der Vizemeisterschaft 2010, für die Manager Fedra und Trainer Larry Mitchell verantwortlich zeichneten, folgten wegweisende Jahre für das Gründungsmitglied der DEL. Die Panther forcierten damals die Renovierung des noch nach drei Seiten offenen Curt-Frenzel-Stadions. Der erste Umbauversuch geriet zum Desaster, weil die Zuschauer wegen zu flacher Tribünen Teile des Spielfelds nicht einsehen konnten. Leidenschaftlich wie immer stritt Fedra für den AEV und mit den Architekten. Seine Wutausbrüche - auch vor den Journalisten - waren legendär.

    Der ehemalige Stürmer startete seinen Manager-Karriere in seiner Heimatstadt Landshut. Die bayerischen Eishockey-Hochburgen Rosenheim, Kaufbeuren und Landshut waren in den Anfangsjahren der 1994 gegründeten DEL noch in der Eliteliga vertreten. Doch der Trend ging eindeutig in die Großstädte wie Mannheim, Berlin, Köln und München. Das erkannte auch der Eishockey-Manager. In die bayerische Landeshauptstadt verkaufte Fedra die Landshuter Lizenz im Jahr 1999, was dem Manager viele Feinde einbrachte. Der EVL war jedoch bereits überschuldet.

    Fedra tituliert AEV-Fans als „Pfennigschmeißer“

    Spitzeneinhockey war in der niederbayerischen Provinz nicht mehr finanzierbar. Gleich im ersten Jahr als Manager der München Barons holte das Team 2000 den Titel. Auch damals wurde das Derby mit dem AEV zelebriert. Regelmäßig flogen aus Protest gegen Schiedsrichterentscheidungen in den Derbys Münzen auf das Eis. Fedra titulierte die AEV-Anhänger als „Pfennigschmeißer“ und galt als Feindbild am Lech. Das sollte sich wandeln.

    München war zunächst kein stabiler DEL-Standort. 2002 zog Fedra mit der Lizenz in den Norden. Die Hamburg Freezers wurden gegründet. Von 2005 bis 2013 leitete der Niederbayer mit seinen ausgezeichneten Kontakten und seiner anpackenden Art als Geschäftsführer die Augsburger Panther. 2010 feierten Fedra und der heutige Trainer Larry Mitchell mit der Vizemeisterschaft den größten Erfolg der langen Vereinsgeschichte. „Max ist ein Unikat. Ich habe sehr gerne mit zusammengearbeitet und wünsche ihm alles Beste zum Geburtstag“, sagt Mitchell im Rückblick und fügt an: „Es waren wilde Zeiten damals. Er musste sich um den Stadion-Umbau und den Klub kümmern, ich um die Mannschaft. Wir haben trotzdem immer Zeit gefunden, uns regelmäßig auszutauschen.“

    Schafkopf mit den Panther-Anhängern in der Stadion-Gaststätte

    Die AEV-Fans hatten den geschmähten Fedra längst in ihr Herz geschlossen. Die Anhänger stellten rund um das Stadion neue Schilder auf. Der Senkelbach hieß Larry-Mitchell-Avenue, zumindest die Nordseite. Auf dem südlichen Gehsteig bewegte man sich in der Max-Fedra-Straße. Der Manager spielte in der damaligen Gaststätte des Curt-Frenzel-Stadions regelmäßig Schafkopf mit den AEV-Anhängern.

    Im Oktober 2011 erlitt Fedra einen schweren Herzinfarkt und lag lange auf der Intensivstation. Der gebürtige Niederbayer erholte sich wieder und kehrte kurzzeitig an seinen Arbeitsplatz zurück, bis sich die Panther und ihr Geschäftsführer Ende März 2013 trennten. Die Ärzte rieten ihm, jegliche Aufregung zu vermeiden. Der frühere Kettenraucher fasst seit seinem Herzinfarkt keine Zigarette mehr an. „So intensiv wie Max Fedra Eishockey lebte, so viel haben ihm die Augsburger Panther zu verdanken“, sagte zum Abschied Hauptgesellschafter Lothar Sigl.

    Ex-AEV-Manager Fedra feiert im kleinen Kreis

    Seinen Geburtstag feierte Fedra im kleinen Kreis mit seinen Freunden in einem Landshuter Cafe und mit der Familie. „Mir geht es gut“, sagte der Niederbayern jetzt dem Fachblatt Eishockey News. Mit Eishockey habe er nichts mehr am Hut. „Das habe ich abgeschlossen und geht mir auch nicht ab.“ Das Liga-Geschehen verfolge er im Fernsehen und Internet. Immerhin steht noch eine kleine Verbindung nach Augsburg: Ein Enkelkind soll Fan der Augsburger Panther sein.

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