Der erste Auftritt der Augsburger Panther im neuen Münchner SAP Garden endete mit einem 4:2 (1:0, 1:2, 2:0)-Sieg. Obwohl weite Teile der aktiven Fanszene, darunter auch zahlreiche AEV-Fanklubs, die Auswärtsfahrt in die Landeshauptstadt boykottierten (am Ende der vergangenen Saison hatten sich die Pantheranhänger von den Münchnern ausgesperrt gefühlt, trotzdem gewannen die Panther damals als Tabellenletzter mit 5:4), war der Gästefanblock rappelvoll. Die Gastgeber hatten dort ihr ursprüngliches Vorhaben nicht wahr gemacht, den Gästebereich mit mobilen Plexiglasscheiben abzutrennen. Eine Reihe aus Ordnern in gelben Warnwesten und ein Absperrband übernahmen stattdessen diese Aufgabe.
Panther in München: Der AEV gewinnt das Hochrisikospiel
Offiziell firmierte das bayerische Derby als Hochrisikospiel, was zumindest auf dem Eis anfangs kaum zu erkennen war. Beide übten sich erst einmal in vornehmer Zurückhaltung mit leichten Vorteilen für die Gastgeber. Erstmals riskant wurde es für die Gastgeber, als Augsburg Mitte des ersten Drittels 39 Sekunden in doppelter Überzahl agieren durfte. Mehr als ein Pfostentreffer sprang dabei nichts heraus. Doch kaum war München wieder komplett, traf Alexander Oblinger doch noch zur 1:0-Führung für die Panther (11.). Er hatte einen schönen Pass von Mark Zengerle trocken verwertet und rutschte anschließend jubelnd in Richtung AEV-Fans. Derer waren – trotz des Boykottaufrufs – rund 1000 nach München gefahren und machten sich in der mit 10.368 Zuschauern nicht ganz ausverkauften Halle lautstark bemerkbar. Immer wieder sangen sie „Münchens wahre Liebe, AEV“, eine Reminiszenz an das Play-off-Habfinale von 2019 zwischen den beiden Klubs, das der EHC erst in Spiel sieben für sich entschied.
Die Hausherren reagierten auf den Gegentreffer mit verstärktem Offensivdrang, doch die AEV-Defensive stand sicher vor Strauss Mann, der diesmal wieder den Vorzug bekommen hatte. Im zweiten Drittel konnte er sich vor allem bei einem Alleingang von Filip Varejcka beweisen, den er abwehrte. Als die Panther kurz darauf in Unterzahl spielen mussten, war er dann aber doch geschlagen. Tobias Rieder glich zum 1:1 aus (30.).
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, 82 Sekunden, um genau zu sein. Dann fälschte Donald Busdeker einen Schuss von Thomas J. Trevelyan unhaltbar ab – 2:1 (31.). „Zugabe“, skandierten die AEV-Fans auf den Rängen, auf dem Eis war es jetzt phasenweise ein offener Schlagabtausch.
Panther fangen zwei Tore in Unterzahl
Im bisherigen Saisonverlauf hatte sich das Unterzahlspiel der Panther als große Stärke herausgestellt, doch diesmal fiel auch der zweite Gegentreffer in Unterzahl. Markus Eisenschmid traf zum 2:2 (38.) und die Gäste hatten in der Folge mehrfach Glück, nicht auch noch in Rückstand zu geraten.
So ging es im letzten Drittel weiter. Münchens Yasin Ehliz traf das Gestänge, die Gastgeber hatten Chancen zuhauf. Augsburg wehrte sich mit Händen und Füßen. Immerhin: Mann behielt den Überblick. Und Busdeker. Er spitzelte Münchens Andreas Eder den Puck vom Schläger und plötzlich führten die Panther mit 3:2 (52.). Dem Spielverlauf entsprach das nicht, den AEV-Fans war das herzlich egal. Und als Riley Damiani auf 4:2 erhöhte (57.), stand der Sieg fest.
München versuchte in der Schlussphase noch einmal alles, scheiterte aber ein ums andere Mal an Mann. So feierten am Ende nur die 1000 AEV-Fans. Weiter geht es am Sonntag mit dem Heimspiel gegen Straubing (16.30 Uhr).
Augsburg Mann – Zajac, Reul; McCourt, Schemitsch; van der Linde, Köhler; Renner – Trevelyan, Zengerle, Busdeker; Collins, Kunyk, Damiani; F. Elias, Oblinger, M. Elias; Tosto, Volek, Hanke Tore 0:1 Oblinger (11.), 1:1 Rieder (30.), 1:2 Busdeker (31.), 2:2 Eisenschmid (38.), 2:3 Busdeker (52.), 2:4 Damiani (57.). Zuschauer 10.368
Herr Kornes, den Treffer zum 3:2 müssen Sie sich noch mal in der Review anschauen... war ein etwas anders in der Entstehung! Ein groooooooßer Sieg!!!!!
Das 3:2, ein Tor des Jahres, fiel gaaaaaaaaaanz anders als hier berichtet.
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