Die Augsburger Panther sind mit einer herben Klatsche in die zweite Saisonhälfte der Deutschen Eishockeyliga (DEL) gestartet. Gegen Straubing war am Freitagabend schnell klar, in welche Richtung sich die Angelegenheit entwickeln würde. 0:4 lautete das Zwischenergebnis nach dem ersten Drittel, am Ende stand eine mehr als deutliche 1:9 (0:4, 1:2, 0:3)-Pleite.
Symptomatisch schon der erste Gegentreffer. Donald Busdeker verliert den Puck im Straubinger Drittel, dann geht es auf einmal schnell. Zu schnell für die Pantherdefensive, denn am Ende des Tigers-Konters steht Michael Connolly mutterseelenallein vor Strauss Mann und trifft schnörkellos zur 1:0-Führung für die Gastgeber (5.). Zum 18. Mal in dieser Saison rannten die Panther damit einem 0:1-Rückstand hinterher, selbstredend Ligahöchstwert.
AEV startet gegen Straubing engagiert, ist aber zu wenig offensiv
Dabei hatte Augsburg engagiert begonnen und sich durchaus Möglichkeiten erarbeitet, ausnahmsweise einmal selbst in Führung zu gehen. Immerhin sollte ja die Serie von neun Auswärtsniederlagen nicht auch noch zweistellig werden. Neuzugang Nick Baptiste feierte bis dahin einen unauffälligen Einstand für die Panther. Mitchell hatte ihn wie angekündigt in die erste Sturmreihe beordert, wo er zusammen mit Anthony Louis und Mark Zengerle auf Torejagd ging.
Offensiv fand aber vor allem Straubing statt. Zum Beispiel in Gestalt von Alex Green, der erst AEV-Verteidiger Riley McCourt abschüttelte wie eine lästige Fliege und dann zum 2:0 traf (11.). In der Folge zeigte der Augsburger Abwehrverbund erste Auflösungserscheinungen. Stephan Daschner durfte sich auf außen durchsetzen, dann in die Mitte auf den komplett vereinsamten Marcel Brandt passen, der wiederum keine Mühe hatte, auf 3:0 zu erhöhen (12.).
Mitchell nahm nach dem dritten Gegentreffer eine Auszeit. Man musste kein Lippenleser sein, um zu erahnen, was er seiner Mannschaft mitzuteilen hatte. Der Weckruf verhallte ungehört. Wegen sechs Spielern auf dem Eis kassierte Augsburg stattdessen auch noch eine Strafe, die Straubings Taylor Leier zum 4:0 nutzte (14.). Schwer angeschlagen taumelten die Panther durch die letzten Minuten des ersten Drittels und hatten Glück, nicht noch höher in Rückstand zu geraten.
Augsburger Panther gegen Straubing: Torchancen reichen nicht aus
Mitchell beließ Mann zunächst im Tor und auch sonst änderte sich nicht viel. Straubing machte nicht den Eindruck, als wolle es sich dieses Spiel noch aus der Hand nehmen lassen. Augsburg hatte trotzdem die ein oder andere Torchance. Und dann war es tatsächlich Neuzugang Baptiste, der seinem Ruf als Schnellschütze alle Ehre machte, nicht lange fackelte, abzog und irgendwie den Weg ins Tor der Tigers fand – 1:4 (28.).
Kurzfristig kam ein Hauch von Hoffnung auf, doch wenn buchstäblich jedes Unterzahlspiel mit einem Gegentreffer bestraft wird, ist jegliche Aufholjagd schnell zum Scheitern verurteilt. Straubing jedenfalls nutzte auch sein zweites Powerplay, erneut traf Leier und es stand 5:1 (34.). Jetzt wechselte Mitchell den Torwart. Markus Keller kam für den bemitleidenswerten Mann. Die Dramaturgie blieb die gleiche. Leier komplettierte seinen Hattrick zum 6:1 (40.).
Der Rest des Dramas ist schnell erzählt: Nach zehn Sekunden des letzten Drittels patzte auch noch Keller, JC Lipon stellte auf 7:1 (41.). Elis Hede fälschte dann erst einen Schuss zum 8:1 ab (54.), ehe er gleich noch zum 9:1 traf (57.). Im Abstiegskampf wartet auf die Panther am Sonntag das nächste Auswärtsspiel gegen Düsseldorf (14 Uhr).
Augsburger Panther Mann (34. Keller) – Köhler, Renner; McCourt, Schemitsch; van der Linde, Reul; Blumenschein – Louis, Zengerle, Baptiste; Hakulinen, Collins, Busdeker; Trevelyan, Bast, Volek; F. Elias, Oblinger, M. Elias
Tore 1:0 Connolly (5.), 2:0 Green (11.), 3:0 Brandt (12.), 4:0 Leier (14.), 4:1 Baptiste (28.), 5:1 Leier (34.), 6:1 Leier (40.), 7:1 Lipon (41.), 8:1 Hede (54.), 9:1 Hede (57.)
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