Larry Mitchell tobte. Mitchell schimpfte. Mitchell donnerte mit der Hand gegen die Glasscheibe hinter der Bande. Mitchell nahm eine frühe Auszeit in der 25. Minute. Mitchell wechselte seinen Torwart. Es half alles nichts. Wenn der Trainer der aktivste Akteur der Mannschaft ist, geht es selten gut aus. Die Augsburger Panther boten am Mittwochabend eine grottenschlechte Vorstellung gegen Bremerhaven und erlebten ein 2:6 (0:2, 0:3, 2:1)-Debakel gegen den deutschen Vizemeister.
Maximal unglücklich begann die Partie vor 4997 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion. Augsburg fuhr nach dem Eröffnungsbully einen Angriff. Im Gegenzug der Gäste landete der erste Schuss der Norddeutschen im linken Torwinkel von Strauss Mann. Der AEV-Schlussmann hatte keine Abwehrchance gegen den Schuss von Jan Urbas nach 21 Sekunden, da ihm die Sicht verstellt war. Die Panther griffen beherzt an. Die Pinguins trafen. Nach zehn Minuten erhöhte Markus Vikingstad auf 2:0. Torhüter Mann sah bei den Gegentreffer über seine Schulter nicht gut aus. Zudem traf Ziga Jeglic noch die Querlatte.
Zum x-ten Mal läuft der AEV einem Rückstand hinterher
Da war der Rückstand wieder, den Trainer Mitchell und sein Team unbedingt vermeiden wollten. Zu oft schon waren die Augsburger in dieser Saison schwach gestartet und kamen danach nur selten zu Punkten.
Zum x-ten Mal mussten die Augsburger einem Rückstand hinterherlaufen. Das kostet Kraft, zumal gegen so ein abgebrühtes Team wie die Pinguins. Im zweiten Abschnitt bot der AEV eine desolate Vorstellung. Die Panther gingen nicht in die Zweikämpfe. Die Norddeutschen setzten sich bei numerischem Gleichstand wie in Überzahl im Augsburger Drittel fest. Maxim Rausch erhöhte auf 3:0. Danach nahm Mitchell in der 25. Minute eine sehr frühe Auszeit und nahm sich an der Bande seine Spieler zur Brust. Ohne Erfolg, es spielten weiterhin nur die Gäste.
In der 45. Minute treffen die Augsburger. Es ist das 1:5
Nach dem 4:0 durch Ziga Jeglic in der 29. Minute schickte Mitchell seinen Ersatztorhüter Markus Keller für die Stammkraft Strauss Mann aufs Eis. Es half wenig. Bremerhaven kombinierte sich scheibensicher durch die poröse AEV-Abwehr und erhöhte erneut durch Rausch auf 5:0. Die AEV-Fans zeigten sich frustriert von der mageren Darbietung und forderten: „Wir wollen euch kämpfen sehen.“
In der 45. Minute trafen die Panther erstmals an einem enttäuschenden Abend. Florian Elias sorgte für kurze Stimmungsaufhellung mit dem 1:5 in der 45. Minute. In Überzahl nahm Bremerhaven die Augsburger Abwehr auseinander und Abt stellte auf 6:1 für die Mannschaft von Alexander Sulzer. AEV-Stürmer Alexander Oblinger traf mit seinem neunten Saisontor zum 6:2 in der 45. Minute. Die Partie war jedoch längst entschieden und Oblinger verzichtete auf das obligatorische Abklatschen der eigenen Spieler.
Der AEV schien die Krise eigentlich überwunden zu haben
Am vergangenen Wochenende schien der AEV seine Krise überwunden zu haben. Mit einer verbesserten Abwehr hatte die Mannschaft zwei Siege gegen Nürnberg und in Köln gefeiert und dabei ihre chronische Auswärtsschwäche beendet. Am Mittwoch folgte ein Rückfall in alte Zeiten im Herbst 2024 unter dem freigestellten Ex-Coach Ted Dent. Am Freitag sind die Augsburger Panther beim ERC Ingolstadt zu Gast. Für die Oberbayern arbeitete Mitchell fünf Jahre lang zwischen 2017 und 2022 als Sportdirektor. Am Sonntag um 14 Uhr kommt Frankfurt ins Curt-Frenzel-Stadion.
Augsburger Panther: Mann (29./Keller) – Reul, Zajac; Schemitsch, McCourt; Renner, Köhler; Van der Linde – Busdeker, Bast Trevelyan; Hakulinen, Collins, F. Elias; Baptiste, Zengerle; Louis; Oblinger, Volek; Tosto
Tore: 0:1 (1.) Urbas, 0:2 (10.) Vikingstad, 0:3 (23.) Rausch, 0:4 (29.) Jeglic, 0:5 (35.) Rausch, 1:5 (45.) F. Elias, 1:6 (50.) Abt, 2:6 (55.) Oblinger
Zuschauer: 4997
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