Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Augsburger Panther
Icon Pfeil nach unten

Augsburger Panther: Emotionen und Jubel beim AEV-Sieg über Düsseldorf

Augsburger Panther

Große Emotionen, großer Jubel und noch eine letzte große Aufgabe für den AEV

    • |
    • |
    • |
    Marco Niewollik hatte Tränen in den Augen, als er von den Zuschauern mit riesigem Beifall im Curt-Frenzel-Stadion begrüßt wurde.
    Marco Niewollik hatte Tränen in den Augen, als er von den Zuschauern mit riesigem Beifall im Curt-Frenzel-Stadion begrüßt wurde. Foto: Siegfried Kerpf

    Wenn sich eine ganze Saison auf ein Spiel verdichtet, wenn alles plötzlich davon abhängt, dieses eine Spiel zu gewinnen, dann kann das lähmen - oder aber es setzt ungeahnte Kräfte frei. Im Curt-Frenzel-Stadion konnte man am Dienstagabend letzteres beobachten. Schon weit vor Spielbeginn lag eine Spannung in der Luft, die mit solchen Spielen oft einhergeht, ganz speziell in Augsburg, wo die Liebe zum Eishockey und zum AEV besonders groß ist. Diese flirrende Energie entlud sich bei jedem der fünf Panther-Tore derart, dass mancher glaubte, die Halle stünde bald schon wieder ohne Dach da. Als der am Ende rauschhafte 5:1-Sieg gegen die Düsseldorfer EG feststand, war da nur noch Jubel.

    Erinnerungen an erfolgreichere Panther-Zeiten

    Langjährige Beobachter schwärmten, dass es ähnlich nur gewesen sei, als die Panther ihre größten Erfolge in den Play-offs feierten, was mittlerweile auch schon ein paar Jahre her ist. Die Mannschaft fuhr nach dem Spiel geschlossen in den Fanblock, übte den Schulterschluss, feierte gemeinsam, sog die Energie auf, holte sich das Selbstvertrauen für das letzte und nun ebenfalls alles entscheidende Spiel am Freitag in Iserlohn. Gleichzeitig war es auch ein Abschied, denn nach Iserlohn ist die Saison beendet. So oder so.

    Icon Galerie
    47 Bilder
    Durch den Sieg gegen Düsseldorf im letzten DEL-Heimspiel der Saison dürfen die Panther weiter auf den Klassenerhalt hoffen. Hier gibt es die Fan-Bilder aus dem Curt-Frenzel-Stadion.

    Es waren aber auch die kleinen Gesten, die diesen Abend so besonders machten. Auf der Tribüne saß Marco Niewollik. Erst ganz unbemerkt, als das Spiel schon lief, lenkte dann aber der Hallensprecher die Aufmerksamkeit auf den 20-jährigen Nachwuchsspieler der Panther und begrüßte ihn. Anfang Februar hatte sich Niewollik bei einem Spiel des EC Peiting, für den er in dieser Saison mit einer Förderlizenz spielt, nach einem Check und Sturz in die Bande schwer am Nacken verletzt. Es müssen furchtbare Tage und Wochen für ihn und seine Familie gewesen sein, als nicht sicher war, wie es gesundheitlich weitergeht. Jetzt aber, nach zwei überstandenen Operationen, saß er, der in Augsburg alle Jugendmannschaften durchlaufen hat, mit Halskrause zwischen seiner Schwester und seiner Mutter auf der Tribüne und wurde frenetisch gefeiert. „Wir sind alle Augsburger Jungs“, sang das Stadion und man konnte sehen, wie sehr es Niewollik berührte.

    AEV-Trainer über emotionale Momente in der Kabine

    Nach dem Spiel stand er unten am Eis, schwach noch, aber mit einem Lächeln im Gesicht, nahm die Mannschaft nach der Ehrenrunde in Empfang und ging mit in die Kabine. Später berichtete AEV-Trainer Larry Mitchell von emotionalen Momenten, als Niewollik zusammen mit seinen Kollegen den Sieg feierte. Welch ein Glücksbringer.

    Auf der anderen Seite lagen die Gefühle mindestens genauso offen da. Die Ultras im Düsseldorfer Block beschimpften ihre Mannschaft nach allen Regeln der Kunst. Mit hängenden Köpfen standen die Profis da und ließen die Tirade über sich ergehen, ehe sie in die Kabine fuhren. Einige DEG-Fans standen auch eine halbe Stunde nach Spielende noch im Gästefanblock des Curt-Frenzel-Stadions und schüttelten ungläubig den Kopf, einige weinten ungehemmt. Die DEG, dieses (einstige) Aushängeschild des deutschen Eishockeys, ein Absteiger? Für viele ein unvorstellbares Szenario. Nach diesem vorletzten Spieltag aber nicht mehr allzu unwahrscheinlich. Denn Augsburg und Düsseldorf stehen punktgleich auf dem vorletzten und letzten Tabellenplatz, die Panther haben das deutlich bessere Torverhältnis. Der Letzte steigt höchstwahrscheinlich ab. Augsburg muss in Iserlohn also mindestens genauso viele Punkte holen wie Düsseldorf, das zeitgleich gegen Wolfsburg mit Ex-Panther Trainer Mike Stewart spielt, dann ist der Klassenerhalt auf den letzten Drücker doch noch geschafft.

    AEV scheint bereit für das letzte Spiel

    Die Mannschaft scheint am Ende einer mal wieder äußerst wechselhaften und schwierigen Saison bereit für dieses nächste Endspiel. „Es ist immer großartig, wenn es um etwas geht“, sagte Panther-Verteidiger Thomas Schemitsch am Dienstagabend und wirkte, als würde er am liebsten gleich weiter spielen. Er hatte den Ausgleich erzielt und nicht nur damit einmal mehr großen Anteil am Erfolg seiner Mannschaft. Die Zuschauer seien so laut gewesen, dass er bisweilen gar nicht mehr die Kommandos und Absprachen seiner Kollegen gehört habe. „Einfach unglaublich. Das hat uns den Extra-Push gegeben.“

    Jetzt also noch Iserlohn. „Wir wussten vor dem Spiel gegen Düsseldorf, dass wir unser Schicksal selbst in der Hand haben, wenn wir zwei Drei-Punkte-Siege holen“, sagte Schemitsch, während aus der Kabine schon laute Musik wummerte. „Darauf liegt unser Fokus, den ersten Teil haben wir geschafft.“ Iserlohn werde es ihnen nicht leicht machen, auch wenn es für die Roosters um nichts mehr geht, denn sie haben den Klassenerhalt schon sicher.

    Es passte zu diesem Abend, dass es ganz am Ende auch noch einen fast unbemerkten Abschied gab. Fast 30 Jahre arbeitete Eva Klein in der Geschäftsstelle der Panther, jetzt geht sie in den Ruhestand. Das verkündete Panther-Medienchef Stefan Esch nach dem offiziellen Teil der Pressekonferenz und hatte Tränen in den Augen. „Danke für die vielen gemeinsamen Jahre, in denen wir die Höhen und Tiefen des Sports gemeinsam gemeistert haben.“ Es war eben ein besonderer Abend.

    Diskutieren Sie mit
    1 Kommentar
    Wolfgang Leonhard

    Das letzte Spiel der Düsseldorfer findet nicht in Wolfsburg, sondern in Düsseldorf statt. Solche Fehler sind vermeidbar.

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden