Mit Superlativen sollte man sparsam umgehen. Insbesondere im Sport, der zu Übertreibungen neigt. Am Faschingsdienstag 2025 stieg jedoch eines der wichtigsten Spiele in der 147-jährigen Geschichte des ältesten Eislaufvereins Deutschlands. Nur ein Sieg gegen den direkten und einzig verbliebenen Abstiegskonkurrenten Düsseldorfer EG am vorletzten Spieltag eröffnete dem AEV noch die Chance auf den sicheren Klassenerhalt, also Platz 13 in der Deutschen Eishockey Liga. Düsseldorf hätte einen Erfolg benötigt, um sich vorzeitig zu retten. Das Schicksalsspiel für die Panther endete mit einem hochverdienten 5:1 (1:1, 1:0, 2:0) für Augsburg.
Beide Kontrahenten sind nun gleichauf mit 48 Zählern am Tabellenende. Die Augsburger haben jedoch das deutlich bessere Torverhältniss, das am Ende bei Punktgleichheit entscheidet. Die Chancen für die AEV sind mehr als intakt.
DEL: Augsburger Panther und Düsseldorf kämpfen auf dem Eis um jeden Zentimeter
Beide Teams kämpften um jeden Zentimeter Eis. Leidenschaft und Einsatz prägten das packende Match. „Wir fahren da hin, punkten nochmal – und dann ist alles gut“, hatte sich DEG-Stürmer Laurin Braun vor der Partie gewünscht. Der Plan ging jedoch nicht auf.
Es war angerichtet im Curt-Frenzel-Stadion. Wie so oft in den vergangenen Monaten war die Halle mit 6179 Fans ausverkauft. Lach am Lech zieht nicht unbedingt in Augsburg, der AEV dagegen schon. Die Panther-Fans feuerten ihre Mannschaft im Match der letzten Chance bedingungslos an. Es war der erwartete Abstiegskracher mit Gänsehautmomenten.
Etwa als AEV-Verteidiger Thomas Schemitsch in der 16. Minute wieder in bester Stürmer-Manier vor dem DEG-Tor auftauchte und mit einem platzierten Schuss in die rechte obere Ecke zum 1:1 traf. Die Stimmung im Augsburger Eistempel kochte über. Es war bereits der elfte Saisontreffer des Kanadiers mit österreichischen Wurzeln. Mancher Stürmer wäre froh über diese Statistik. Schemitsch glich die DEG-Führung zum 1:0 (7.) von Tyler Gaudet aus. Am Ende des Drittels schnürten die Panther die DEG minutenlang in ihrem Drittel ein, doch der AEV übertrieb bisweilen das Kombinationsspiel.
Anrei Hakulinen ersetzt gegen Düsseldorf den verletzten AEV-Kapitän Denis Reul
„Schieß das verdammte Ding“, forderte Teammanager Duanne Moeser als Zuschauer auf der Tribüne. In der 24. Minute erhörten die Panther die Klublegende. Anrei Hakulinen und Florian Elias spielten Doppelpass und Elias schloss zum 2:1 ab. Der Finne Hakulinen führte für den verletzten Verteidiger Denis Reul die Mannschaft als Kapitän aufs Eis.
Die Panther erspielten sich Chance für Chance. DEG-Schlussmann Henrik Haukeland musste oft in höchster Not retten. Oder Chris Collins schoss über das halbleere DEG-Tor. Oder Cody Kunyk traf aus kürzester Distanz nicht.

Doch es kam noch besser. Innerhalb von zwei Minuten sorgte der AEV für die Vorentscheidung. Zuerst erhöhte Jason Bast in Unterzahl auf 3:1. In der 46. Minute stellte Anthony Louis auf Vorlage von Bast auf 4:1. Spätestens jetzt wurde das Curt-Frenzel-Stadion seinem Ruf als „Hölle des Südens“ gerecht. Christian Hanke machte mit dem 5:1 (59.) ins leere DEG-Tor den Deckel drauf. Es war das erste Saisontor von Hanke. Zum Saisonfinale geht es für die Augsburger am Freitag am 52. und letzten Hauptrunden-Spieltag zu den Iserlohn Roosters, die sich bereits am vergangenen Sonntag aus dem Abstiegsrennen verabschiedet hatten. Die DEG empfängt die Grizzlys Wolfsburg.
In dieser Saison dürfte der DEL-14. tatsächlich den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Nur wenn ein aufstiegsberechtigtes Team sich in den Play-off den DEL2-Titel holt, darf es auch in die Eliteliga aufrücken. Mit Kassel, Krefeld, Rosenheim, Landshut und Dresden haben jedoch gleich fünf Klubs ihre DEL-Unterlagen bereits eingereicht. Es bleibt spannend.
Augsburger Panther Mann – Renner, McCourt; Zajac, Köhler; Schemitsch, Blumenschein; Van der Linde – F. Elias, Collins, Hakulinen; Busdeker, Kunyk, Zengerle; Hanke, Bast, Louis; Tosto, Oblinger, M. Elias
Tore 0:1 (7.) Gaudet, 1:1 (16.) Schemitsch, 2:1 (24.) F. Elias, 3:1 (45.) Bast, 4:1 (46.) Louis, 5:1 (59.) Hanke
Zuschauer 6179 (ausverkauft)
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