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AEV-Sportdirektor Mitchell spricht über die Panther-Krise

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Sportdirektor Mitchell kritisiert das AEV-Team

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    Larry Mitchell spricht von einem „ernüchternden Auftritt“ gegen Iserlohn. Die Ursachenforschung habe begonnen. In Wolfsburg will der AEV-Sportdirektor eine Reaktion der Mannschaft sehen.
    Larry Mitchell spricht von einem „ernüchternden Auftritt“ gegen Iserlohn. Die Ursachenforschung habe begonnen. In Wolfsburg will der AEV-Sportdirektor eine Reaktion der Mannschaft sehen. Foto: Ulrich Wagner

    Krisenstimmung in Augsburg: Nach einer Serie von sieben Spielen in Folge ohne Punktgewinn sind die Panther innerhalb eines Monats von Platz fünf auf Rang 13 abgestürzt. Der Klub schwebt wieder in Abstiegsgefahr, das dritte Jahr in Folge. Beim 2:5 gegen Iserlohn traten alle Probleme der vergangenen Wochen zutage. Die Mannschaft startet unkonzentriert, bringt im Überzahlspiel nichts zustande, kassiert Treffer nach haarsträubenden Fehlern und inzwischen auch in Unterzahl. „Der Auftritt gegen Iserlohn war ernüchternd, wir waren nicht bereit für dieses Spiel. Die Einstellung hat nicht gestimmt. Schon in der Nacht haben wir mit der Aufarbeitung begonnen und sind auf Ursachenforschung“, sagt Larry Mitchell über den enttäuschenden Auftritt vor fast 6000 verärgerten Fans im Curt-Frenzel-Stadion.

    Der Sportdirektor fordert eine Reaktion der Mannschaft ein, die er zusammengestellt hat: „In den kommenden Tagen wird es viele Gespräche geben, am Donnerstag in Wolfsburg muss das Team dann auf dem Eis die passende Antwort geben und ein anderes Gesicht zeigen. So wie zuletzt dürfen sich die Augsburger Panther nicht mehr präsentieren.“

    Formkurve des AEV zeigt nach unten

    Nach der Länderspielpause hofften Trainer Ted Dent und sein Team auf die Wende. Die Formkurve zeigt jedoch weiter nach unten, wie ein 2:6 in Mannheim und das 2:5 zu Hause gegen den Tabellennachbarn Iserlohn unterstrichen. Nur noch vier Punkte beträgt der Vorsprung auf den Abstiegsplatz.

    Trotz aller Beteuerungen von Spielern und Trainern, dass man besser starten muss, boten die Panther gegen Iserlohn wieder ein katastrophales Auftakt-Drittel. Das erste Tor fiel in Überzahl der Iserlohner. Vor dem zweiten Treffer ging ein Steilpass an Freund und Feind vorbei zu Sven Ziegler voraus, der Panther-Torwart Strauss Mann überwand. Und anschließend leistete sich AEV-Kapitän Denis Reul einen kapitalen Bock, als der Verteidiger hinter dem eigenen Tor unbedrängt die perfekte Vorlage auf den erneuten Torschützen Ziegler spielte. Die Augsburger verschliefen den Start und fielen in wenigen Minuten als Mannschaft auseinander. „Es ist eine mentale Geschichte. Jeder ist in Form und trainiert hart. Man muss die Spieler fragen, was passiert“, sagte Trainer Dent in seiner Spielanalyse nach dem Match.

    In der Serie von inzwischen sieben Niederlagen in Folge gerieten die Panther immer wieder früh in Rückstand. Die Mannschaft sei zum Eröffnungsbully nicht bereit gewesen, den Kampf aufzunehmen, monierten in den vergangenen Wochen Dent wie auch Teammanager Duanne Moeser. Doch ist es nicht die Aufgabe des Trainerteams, die Mannschaft auf den Punkt einzustellen und in den Spielmodus zu bringen? „Wir tun unser Bestes, um die Mannschaft vorzubereiten“, sagte der 55-jährige Kanadier in der Pressekonferenz nach der Iserlohn-Pleite. Das Trainerteam habe die Meeting-Zeiten variiert oder auch die Videoanalyse verändert, offensichtlich um neue Reize zu setzen. Der AEV-Coach nimmt die Angestellten in die Pflicht. „Diese Burschen sind 34, 35 oder 40 Jahre alt. Wenn sie nicht bereit sind zum Spielbeginn, dann müssen sie es herausfinden.“

    Iserlohn-Trainer springt Dent zur Seite

    Sein Trainerkollege Doug Shedden von den Iserlohn Roosters sprang Dent an dieser Stelle der Pressekonferenz ungefragt zu Seite: „Denken sie nicht, dass in dieser Liga die Spieler sich selbst motivieren müssen? Sie werden bezahlt.“ Die beiden Coaches sind befreundet. Der Spieler Dent stürmte vor vielen Jahren bei Wichita Thunder in Nordamerika unter dem Coach Shedden.

    Die AEV-Anhänger machten zunächst ihrem Ärger Luft über die schwache Vorstellung der Panther. Nach dem ersten Drittel begleitete ein gellendes Pfeifkonzert die Mannschaft mit einem 0:3-Rückstand in die Kabine. Danach herrschte Frust pur in der Betonschüssel. Die Zuschauer stellten die Fangesänge ein. Lediglich wenige Iserlohn-Anhänger im Gästeblock waren zu hören. Den Unmut auf den Rängen kann der Coach nachfühlen. „Über das erste Drittel würde ich mich genauso ärgern. Ich nehme das den Fans nicht übel, ich habe Mitleid mit ihnen. Denn die Fans haben harte Zeiten in den vergangenen Jahren hinter sich. Sie verdienen etwas Besseres. Wir müssen uns alle der Verantwortung stellen.“

    Auf die Panther wartet ein Auswärts-Dreier

    Auf die Augsburger wartet nun in der Deutschen Eishockey Liga ein Auswärts-Dreier. Allerdings ohne Thomas Schemitsch. Der Verteidiger ist nach seiner Spieldauerstrafe (Check gegen Kopf) aus dem Iserlohn-Spiel für drei Spiele gesperrt worden. Damit fehlt dem Team der bisher mit vier Treffern torgefährlichste Verteidiger. Am Donnerstag spielt der AEV in Wolfsburg, am Samstag in München und am kommenden Dienstag (26. November) in Frankfurt. Der Trainer sieht darin eine Chance, dass sich die Panther sammeln. „Manchmal ist es gut, auf Reisen zu gehen und als Gruppe zusammen zu sein. Es gibt keine Ablenkungen und wir können uns nur auf Eishockey konzentrieren.“ Alles deutet darauf hin, dass Dent auch in diesen Spielen als Chefcoach hinter der AEV-Bande steht.

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    1 Kommentar
    Klaus Huber

    Den Trainer zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu entlassen wäre komplett kontraproduktiv….. da sollte man die drei Auswärtsspiele abwarten. Nur warum musste die Mannschsft während der Länderspielpause Urlaub haben? Da wäre doch reichlich Zeit gewesen an über und unterzahl zu arbeiten? Oder hatten die gar nicht frei und waren im Homeoffice?????

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