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Zocken und schweigen: Fahrerpoker in der Formel 1

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Zocken und schweigen: Fahrerpoker in der Formel 1

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    Zocken und schweigen: Fahrerpoker in der Formel 1
    Zocken und schweigen: Fahrerpoker in der Formel 1 Foto: DPA

    "Das ist Wahnsinn", sagte Routinier Nick Heidfeld vor dem Großen Preis von Singapur. Der Mönchengladbacher erlebt schon seine zehnte Transferperiode und ist nach dem Ausstieg von BMW noch ohne neuen Arbeitgeber. Von den fünf deutschen Fahrern ist nur bei Sebastian Vettel für 2010 alles klar: Er bleibt bei Red Bull. Top-Thema beim Cockpit-Karussell der Königsklasse ist die Dauerdebatte um einen Wechsel von Fernando Alonso zu Ferrari und die Zukunft von Kimi Räikkönen.

    "Wir werden unsere Entscheidung in den nächsten Wochen bekanntgeben, ob es ein spanischer oder finnischer Fahrer wird", sagte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo kurz vor dem Nachtrennen in der Millionen-Metropole. Gesucht wird der Teamgefährte des derzeit verletzt ausfallenden Felipe Massa, mit dem die Scuderia fest für 2010 plant. "Ich habe noch einen Vertrag", konterte Räikkönen in Singapur Gerüchte um seine Abschiebung. Die "Gazzetta dello Sport" indes berichtete am Freitag, der Weltmeister von 2007 sei mit der Bitte um ein klärendes Gespräch bei di Montezemolo bislang abgeblitzt.

    Längst gilt es in der PS-Branche als abgemacht, dass Alonso das skandalgeplagte Renault-Team in Richtung Ferrari verlassen wird. Als Beleg dafür gilt auch der Einstieg der spanischen Bank Santander als Großsponsor bei der Scuderia. Der zweimalige Champion schweigt jedoch weiter beharrlich. Immerhin erklärte Alonso in Singapur, eine Entscheidung stehe kurz bevor.

    Räikkönen könnte stattdessen anstelle seines Landsmanns Heikki Kovalainen zu McLaren-Mercedes zurückkehren. Eigentlich galt lange Zeit der Wiesbadener Nico Rosberg als künftiger Teampartner des noch amtierenden Weltmeisters Lewis Hamilton bei den Silberpfeilen. "Ich bin mit Lewis schon Kart gefahren. Wir hatten eine tolle Zeit, und ich würde mich freuen, wieder Lewis' Teamkollege zu sein", sagte Rosberg. Doch inzwischen scheint sich für den Williams-Piloten eher ein Wechsel zum Brawn-Rennstall anzubahnen. Das Geschäft soll angeblich Bestandteil des geplanten Einstiegs von Mercedes beim Team von Ross Brawn sein.

    Rosbergs Nachfolger hat Williams schon gefunden. Testfahrer Nico Hülkenberg lieferte mit dem vorzeitigen Titelgewinn in der GP2-Serie eine eindrucksvolle Bewerbung ab. "Klar fahre ich nächstes Jahr in der Formel 1", sagte der Emmericher, der wie Rekord-Weltmeister Michael Schumacher auf Manager Willi Weber vertraut.

    Verhandlungsgeschick ist in diesem Herbst in der Königsklasse mehr denn je gefordert. Bis auf das Red-Bull-Duo Vettel und Mark Webber sowie Hamilton und Massa ist kein Fahrer für 2010 gesetzt. Der Wersauer Timo Glock kann sich nicht sicher sein, ob Toyota wirklich im kommenden Jahr startet und weiter mit ihm plant. Der Gräfelfinger Adrian Sutil hat trotz des jüngsten Aufwärtstrends noch keinen Kontrakt bei Force India. Und der 37-jährige Rubens Barrichello kann zwar Weltmeister werden, steht bei Brawn GP aber wohl wegen seines Alters auf der Streichliste.

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