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Wunschtrainer van Gaal: "Bayern passt"

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Wunschtrainer van Gaal: "Bayern passt"

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    Wunschtrainer van Gaal: «Bayern passt»
    Wunschtrainer van Gaal: «Bayern passt» Foto: DPA

    Nach der Verpflichtung von Praktiker Louis van Gaal als Nachfolger für Visionär Jürgen Klinsmann soll Interims-Coach Jupp Heynckes die verkorkste Saison doch noch zu einem glücklichen Ende führen. "Wir haben jetzt wenige Tage bis zum Spiel in Hoffenheim, dann kommt es wahrscheinlich zum Endspiel gegen Stuttgart und wir wollen, dass unsere Mannschaft Meister wird - da spreche ich jetzt nicht über Neuzugänge", erklärte Manager Uli Hoeneß.

    Auch wenn der Macher Spekulationen über neue Leute und die neue Saison vertagen wollte, blickt auch er trotz aller Spannung im Liga- Endspurt schon neugierig auf die kommende Serie unter dem vom AZ Alkmaar losgeeisten Niederländer, der "unserer Mannschaft ein Gesicht geben" wird. Der neue Trainer selbst betonte bei einer Pressekonferenz in den Niederlanden, bis zum 1. Juli nicht über Ziele mit den Bayern reden zu wollen, Vorfreude war jedoch auch bei ihm schon da. "Ich glaube, dass auch Bayern sehr zu meinen Normen, Werten und Emotionen passt." Erst einmal zählt für seinen neuen Club aber nur die aktuelle Spielzeit, in der sowohl der 22. Meistertitel, nach dem 2:1 des VfB Stuttgart bei Schalke 04 jedoch weiter auch Platz vier und damit der Verlierer-Cup möglich sind.

    "Wir müssen schauen, dass wir auf jeden Fall die Champions League erreichen", formulierte Hoeneß das Minimalziel. Nachdem die wichtigste sportliche Personalie seiner Bayern geklärt ist, sieht er das Team um den wiedererstarkten Lukas Podolski für das Titel-Fernduell gegen die punktgleichen Wolfsburger sowie die Verfolger aus Stuttgart und Berlin gerüstet. "Wir haben mit der Trainer-Frage einen wichtigen strategischen Punkt gut gelöst. Jetzt schauen wir auf die nächsten zwei Spiele, da wollen wir zwei Siege und dann sehen wir mal. Nach der Saison gehen wir personelle Fragen in aller Ruhe an", sagte Hoeneß in einem Interview des "Münchner Merkur".

    Hoeneß sieht den FC Bayern "jetzt ruhigen Gewässern entgegen steuern", wirklich ruhig werden die Wellen jedoch erst, wenn tatsächlich die Qualifikation für die Königsklasse gelingt. Und der Spagat zwischen dem Mindesterfolg in der laufenden Saison und der Planung der neuen Spielzeit. Denn Champions-League-Gelder erleichtern Millionen-Investitionen in neue Stars, bei denen Stuttgarts Mario Gomez ein Thema sein könnte. Für den Bremer Diego soll nach dessen Poker-Spielchen dagegen kein Euro ausgegeben werden. Neue Spieler vom AZ Alkmaar, darüber sind sich Hoeneß, van Gaal und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge einig, werde es nicht geben. Alle gehandelten Namen wie die von Sergio Romero (Tor) und Stijn Schaars (Mittelfeld) seien "Unsinn".

    Im Mannschaftskreis wurde die Verpflichtung von van Gaal mit Vorfreude aufgenommen. "Alkmaar ist ja keine so große Mannschaft, aber wenn man es schafft, mit ihr Meister zu werden, dann glaube ich, dass er ein großer Trainer ist", sagte Stürmer Miroslav Klose. Auch Zé Roberto, der sich über seine sportliche Zukunft nach eigenen Worten noch nicht im Klaren ist, begrüßte den prominenten Zugang für den Trainerposten. "Ich bin glücklich, dass der Verein einen neuen Trainer gefunden hat. Das beeinflusst die Entscheidung aber nicht, ob ich bleibe oder nicht", sagte der Mittelfeldakteur.

    Gegen Hoffenheim wird der unter Heynckes zu neuem Leben erweckte Podolski auch nach Kloses Comeback weiter stürmen. Mussten die Münchner vor der Winterpause noch Konkurrenz durch Herbstmeister 1899 Hoffenheim fürchten, so spricht fünf Monate später kein Mensch mehr vom Duell der großen Bayern gegen den kleinen Dorfclub. Doch die Hopp-Männer werden alles dafür tun, dem Favoriten ein Bein zu stellen. "Für die wird es das Spiel des Jahres sein", betonte Bastian Schweinsteiger.

    Van Gaal, der nicht vor dem 1. Juli offiziell vorgestellt werden und "demnächst" seinen Zweijahresvertrag unterschreiben soll, wird seinen Dienst mit einer wohnwagengroßen Ladung Helfern aus der Heimat antreten. Dazu gehört als Assistenz-Trainer Andries Jonker, derzeit noch Technischer Direktor beim Club Willem II, Physiotherapeut Jos van Dijk und Video-Analyst Max Reckers. "Wir gönnen Louis, dass er nun seinen Traumtransfer bekommt und wir wünschen ihm alles Gute", sagte AZ-Clubchef Dirk Scheringa.

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