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Wolf bleibt in der Goldspur - Beckert bescheiden

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Wolf bleibt in der Goldspur - Beckert bescheiden

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    Wolf bleibt in der Goldspur - Beckert bescheiden
    Wolf bleibt in der Goldspur - Beckert bescheiden Foto: DPA

    Mit einem erneuten Doppel-Erfolg glänzte Jenny Wolf in den 500-Meter-Rennen, Stephanie Beckert entriss bei ihrem zweiten Sieg über 3000 Meter Claudia Pechstein den deutschen Rekord und Anni Friesinger-Postma sieht sich nach überstandener Schweinegrippe wieder klar auf aufsteigendem Ast.

    Stephanie Beckert blickte nach ihrem Überraschungssieg über die Weltcup-Führende Martina Sablikova ungläubig auf die Anzeigetafel: Plötzlich ist die 21-jährige Erfurterin eine der ganz heißen Favoritinnen für die in 67 Tagen beginnenden Olympischen Winterspiele. "Diese Zeit ist ja unglaublich. Der Wahnsinn", sagte die Thüringerin, die mit vehementem Schluss-Spurt die Tschechin 3/100 Sekunden hinter sich ließ. In 3:56,80 Minuten schob sich Beckert auf Position vier der 3000-Meter-Rangliste und wahrte mit nur noch 10 Punkten Rückstand auf Sablikova die Chance auf den ersten Weltcup- Gesamtsieg.

    Von olympischen Medaillen will sie aber nichts wissen. "Ich lasse mich nicht unter Druck setzen. Aber ich werde kämpfen und mein Bestes geben", sagte die zurückhaltende Blondine. "Sie gehört zu den besten der Welt, nicht erst seit diesem Jahr", konstatierte ihr Trainer Stephan Gneupel schon offensiver. Er freute sich auch über Daniela Anschütz-Thoms, die in persönlicher Bestzeit von 3:58,07 zum dritten Mal in dieser Saison auf Platz drei kam.

    Weltmeisterin Jenny Wolf ist indes nicht gewillt, den obersten Platz des Siegerpodests bis Vancouver noch einmal zu räumen. In 37,33 und 37,21 stürmte sie mit Top-Zeiten zu ihren Weltcupsiegen 44 und 45. "Jetzt habe ich eindeutig gezeigt, dass ich die Schnellste bin. Wenn nichts schief geht, werde ich das auch bei Olympia beweisen", meinte die Weltrekordlerin. Ihr Vorhaben, als Erste die 37-Sekunden- Schallmauer zu knacken, konnte sie aber nicht realisieren. "In diesem Jahr gibt es wichtigeres. Aber jetzt reise ich mit Selbstbewusstsein nach Salt Lake", kündigte sie indirekt eine erneute Attacke auf ihre Bestmarke von 37,02 Sekunden für das kommende Wochenende an.

    Nach ihrem fünften Sieg im sechsten Saisonrennen führt sie die Gesamtwertung mit 580 Punkten deutlich vor Erzrivalin Wang Beixing (500) an. "Beixing macht nicht den frischesten Eindruck, jetzt habe ich sie auf ihrer Heimbahn zweimal bezwungen. Das gibt mir Schwung", meinte die schnellste Eissprinterin der Welt, nachdem sie die Chinesin im zweiten Lauf um 0,39 Sekunden deklassiert hatte.

    Anni Friesinger-Postma verfehlte zwar als Sechste über 1500 Meter auch im fünften Rennen das Podium, war aber so zufrieden wie nie zuvor in dieser Saison. "Es geht klar bergauf. Ich hatte in den letzten vier Monaten so viel Pech wie andere in zwei Jahren", meinte die Weltmeisterin, bei der erst zehn Tage zuvor Schweinegrippe diagnostiziert worden war. "In diesem Zustand kann man nicht gewinnen. Nur 7/10 Sekunden Rückstand auf die Spitze, besser konnte es gar nicht gehen", sagte sie. "Das gibt mir viel neue Energie. Ich weiß, dass ich bald wieder vorn sein kann. Ich brauche aber noch Zeit." Der Sieg ging an Kristina Groves (Kanada) in 1:54,35 Minuten.

    Einziger Lichtblick bei den Herren war Patrick Beckert: Als Vierter der B-Gruppe schrammte der 19-jährige Erfurter in 6:20,84 Minuten nur um 69/100 Sekunden am deutschen Rekord von Jens Boden vorbei. In der stärkeren A-Gruppe wäre er damit beim Sieg von Weltmeister Sven Kramer (Niederlande/6:11,11) auf Platz 9 gelandet.

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