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Wintersport: Felix Neureuther: "Ich will wieder dahin, wo ich war"

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Felix Neureuther: "Ich will wieder dahin, wo ich war"

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    Felix Neureuther hat in seiner Jugend auch Eishockey gespielt. In seinem zweiten Kinderbuch spielt die deutsche Nationalmannschaft eine wichtige Rolle.
    Felix Neureuther hat in seiner Jugend auch Eishockey gespielt. In seinem zweiten Kinderbuch spielt die deutsche Nationalmannschaft eine wichtige Rolle. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Zeit für eine kleine Anekdote aus der Jugend des Felix Neureuther, die dieser in Garmisch-Partenkirchen verbrachte. Bayerischer Schulmeister im Eishockey sei er einst geworden, sagt er, „einer meiner größten Erfolge. Auch wenn ich eigentlich völlig überflüssig in der Mannschaft war, weil die anderen so gut waren.“

    Das ist die Geschichte, wie sie Neureuther erzählt. Neben ihm sitzt an diesem Montagvormittag einer, der auch dabei war: Marcus Kink, Eishockey-Nationalspieler. Am Sonntag hatte er noch in Augsburg mit seinem Arbeitgeber Adler Mannheim gegen die dort ansässigen Panther mit 5:1 gewonnen. Danach war er in seine alte Heimat Garmisch-Partenkirchen gefahren, um am Montag früh mit Neureuther zusammen nach München zu eilen.

    Dort wurde das neue Kinderbuch des Ski-Stars vorgestellt. Und in dem spielt auch eine Figur namens Kinky mit. Also saß der Namensgeber neben seinem alten Kumpel Neureuther und erzählte die Anekdote aus einem etwas anderen Blickwinkel. „Wir haben damals tatsächlich noch einen Spieler gebraucht, um die Mannschaft voll zu bekommen, und haben Felix gefragt. Als der gehört hat, dass wir oft unter der Woche spielen, hat er sofort gesagt: ,Cool, schulfrei, bin dabei.‘“

    Eishockey ist die heimliche Liebe von Felix Neureuther

    Damit sind zwei Dinge klar: Neureuther war schon immer ein Schlitzohr und Eishockey schon immer seine heimliche Liebe. Dieser hat er nun sein zweites Kinderbuch mit dem Titel „Ixi und die coolen Huskys“ gewidmet. Darin wird die Geschichte der deutschen Nationalmannschaft bei den Olympischen Winterspielen von Pyeongchang relativ frei nacherzählt. Sie endet mit einem Sieg gegen die russischen Bären.

    Neureuther geht es darum, den Kindern die Werte einer Mannschaftssportart zu vermitteln: „Man muss zusammenhalten und man muss fair miteinander umgehen.“ Der Erlös aus dem Verkauf des Buches geht zu gleichen Teilen an den Nachwuchs des Deutschen Eishockeybundes und Neureuthers Stiftung „Beweg dich schlau“, die Kinder zum Sport motivieren will.

    Der Slalom-Spezialist, verheiratet mit der Biathletin Miriam Neureuther, ist in seiner Sportart zwar ein Solist, „an ihm ist aber ein echter Mannschaftssportler verloren gegangen“, sagt Kink, einer der besten Freunde Neureuthers. Während aus der Eishockey-Karriere nichts wurde, ist Neureuther inzwischen der erfolgreichste deutsche Skifahrer aller Zeiten. Seine Karriere hing schon einige Male am seidenen Faden, denn immer wieder verletzte sich der 34-Jährige schwer. Anfang der vergangenen Saison riss sein Kreuzband. Der Weg zum Comeback ist steinig, Neureuther kennt ihn gut von diversen Knorpelschäden und Bandscheibenvorfällen.

    Ist Felix Neureuther beim Saisonauftakt wieder dabei?

    Inzwischen aber ist die Situation eine andere. „Wenn du zu Hause eine Familie hast, eine kleine Tochter, dann fragst du dich manchmal schon, ob das alles noch Sinn macht. Ob es das noch alles wert ist, all die Stunden im Krafttraining oder im Trainingslager. Wenn du da dann auch noch siehst, was die anderen für Gewichte bewegen und dir tut erst das Knie und dann der Rücken weh, dann kann es schwer werden.“

    Einige Male habe er im Sommer mit Motivationsproblemen zu kämpfen gehabt. Ehrgeiz und die Zuversicht, an alte Stärke anknüpfen zu können, hätten sich aber durchgesetzt. „Ich will wieder dahin, wo ich war“, sagt er. Ob er aber schon beim Saisonauftakt in Sölden (28. Oktober) an den Start gehen wird, ist offen. „Wir wollen nichts erzwingen. Wir müssen abwarten, wie das Knie reagiert.“ Positiv sei, dass er in der vergangenen Woche „einen kapitalen Sturz“ beim Training auf dem Gletscher im schweizerischen Saas-Fee unbeschadet überstanden hat. „Ich weiß jetzt, dass ich ans Limit gehen kann.“

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