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Winterspiele 2018: Münchens Traum von Olympia ist geplatzt

Winterspiele 2018

Münchens Traum von Olympia ist geplatzt

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    Enttäuschung auch beim Nachwuchs, nachdem das IOC am Nachmittag bekannt gegeben hat, dass Pyeongchang in Südkorea die die Olympischen Winterspiele 2018 austragen darf.
    Enttäuschung auch beim Nachwuchs, nachdem das IOC am Nachmittag bekannt gegeben hat, dass Pyeongchang in Südkorea die die Olympischen Winterspiele 2018 austragen darf. Foto: Peter Kneffel/dpa

    München und Garmisch-Partenkirchen werden nicht Gastgeber der Olympischen Winterspiele 2018. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) vergab das Großereignis am Mittwoch mit großer Mehrheit bereits im ersten Wahlgang an das südkoreanische Pyeongchang. Der dritte Bewerber Annecy (Frankreich) spielte bei der Abstimmung wie erwartet keine Rolle. Pyeongchang erhielt 63 Stimmen,

    Nach Bekanntgabe des Ergebnisses herrschte im deutschen Lager große Enttäuschung. „Wir bekommen viele Komplimente, aber das nützt uns nichts“, sagte Katarina Witt unter Tränen. Die Vorsitzende des Kuratoriums der Bewerbungsgesellschaft vermutete einen Mitleidseffekt, der Pyeongchang nach zwei Absagen zum Sieg verholfen habe. „Wir können uns keinen Vorwurf machen, wir haben alles gegeben“, sagte Witt. Dem stimmte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer zu: „Ich wüsste nicht, was wir hätten besser machen können.“

    Zweieinhalb Jahre hatten sich die Organisatoren der Münchner Bewerbung auf den entscheidenden Tag vorbereitet. Die Absage stand innerhalb weniger Minuten fest. Unmittelbar nach dem ersten Wahlgang verkündete IOC-Präsident Jacques Rogge um 15.47 Uhr den 95 stimmberechtigten Mitgliedern des IOC: „Sie haben die Stadt bereits gewählt, die die Spiele ausrichten wird.“ Den Namen des Siegers nannte er aber erst eineinhalb Stunden später.

    Vergeblich hatte München zuvor in der abschließenden Präsentation alle Vorzüge seiner Bewerbung aufgezählt – Umweltschutz, Nachhaltigkeit und eine Verquickung von Tradition und Innovation. Bundespräsident Christian Wulff, Witt und der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Bach, führten die deutsche Delegation an. Franz Beckenbauer appellierte an das IOC, dem Sommermärchen der Fußball-WM 2006 einen Wintertraum 2018 folgen zu lassen.

    Pyeongchang punktete stattdessen vor allem damit, dass es bei der Vergabe der Winterspiele 2010 (Vancouver) und 2014 (Sotschi) leer ausgegangen war. Zudem wies die Delegation um Staatspräsident Lee Myung-Bak darauf hin, dass das IOC mit der Wahl Südkoreas neue Märkte in Asien erschließen könne.

    Die Frage, ob München einen weiteren Anlauf unternimmt und sich für die Spiele 2022 bewirbt, wurde gestern nicht beantwortet. „Wir haben keinen Zeitdruck und müssen das nicht heute entscheiden“, sagte Bach. Erst einmal gelte es, die Niederlage zu verarbeiten.

    Leitartikel, Seite 2 Andreas Kornes erklärt, warum die Suche nach den Ursachen der Münchner Niederlage müßig ist und warum München sich noch einmal bewerben sollte.

    Sport Der Tag in Durban. Andreas Kornes schreibt, wie die Münchner Delegation die Abstimmung erlebt hat. Jubel und Trauer. Unsere Korrespondenten berichten über die Reaktionen in Südkorea und Deutschland.

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