Nach seinem 90. Sieg in Wimbledon ist Roger Federer noch einen Schritt vom Titelrekord entfernt. Der 35-Jährige setzte sich im Halbfinale gegen Tomas Berdych aus Tschechien mit 7:6 (7:4), 7:6 (7:4), 6:4 durch und steht zum elften Mal im Endspiel des bedeutendsten Tennisturniers der Welt.
„Es ist ein großes Privileg, hier ein weiteres Finale bestreiten zu dürfen. Ich kann es fast nicht glauben, dass es wieder wahr ist“, sagte Federer. Im Endspiel trifft der 18-malige Grand-Slam-Champion auf den Kroaten Marin Cilic. Der US-Open-Sieger von 2014 entschied das erste Halbfinale gegen den Amerikaner Sam Querrey 6:7 (6:8), 6:4, 7:6 (7:3), 7:5 für sich. Sollte Federer am Sonntag (15 Uhr/Sky) triumphieren, wäre er mit seinem achten Wimbledon-Titel alleiniger Rekordhalter vor William Renshaw und Pete Sampras.
Kam sein Australian-Open-Triumph Anfang des Jahres noch einer sportlichen Sensation gleich nach der halbjährigen Pause zuvor, überrascht der Final-Einzug in Wimbledon nicht wirklich. Zum zweiten Mal nach 2006 erreichte Federer ohne Satzverlust das Finale an der Church Road.
Auch im insgesamt 25. Duell mit Berdych spielte er hochkonzentriert auf. Trotzdem musste er nach 47 Minuten in den Tiebreak des ersten Satzes. Vor den Augen von Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg entschied der Basler sechs Minuten später den Durchgang für sich. Auch im zweiten Satz erlebten die Zuschauer bis zum 6:6 ein ständiges Auf und Ab ohne jegliche Breakchance. Wieder hatte Federer das bessere Ende für sich. Im dritten Satz nutzte er schließlich seinen zweiten Matchball und machte das Duell mit Cilic perfekt.
Bei den Frauen bestreiten Venus Williams und Garbiñe Muguruza am Samstag (15 Uhr/Sky) das Endspiel. Die 37 Jahre alte Williams bestreitet ihr neuntes Finale in London und strebt ihren sechsten Titel an. Bei einem Erfolg wäre Williams die älteste Einzel-Siegerin eines Grand-Slam-Turniers in der Geschichte des Profi-Tennis. Muguruza hatte im Achtelfinale die Kielerin Angelique Kerber bezwungen. (dpa)