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Weltfußballler: Xavi - Im Schatten des Flohs

Weltfußballler

Xavi - Im Schatten des Flohs

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    Ist ja nicht so, dass xvi keinen grund zum Jubel hätte. Seine Titelsammlung liest sich noch eindrucksvoller als die des Kollegen Messi. Dank der spanischen Nationalmannschaft.
    Ist ja nicht so, dass xvi keinen grund zum Jubel hätte. Seine Titelsammlung liest sich noch eindrucksvoller als die des Kollegen Messi. Dank der spanischen Nationalmannschaft. Foto: dpa

    Mit Lionel Messi liegt man bei Weltfußballer-Wahlen sicher nicht daneben. Europas Fußballer des Jahres, Champions-League-Sieger und -Torschützenkönig, dazu spanischer Meister mit dem FC Barcelona, 53-facher Torschütze in 55 Pflichtspielen der vergangenen Saison – und nun eben zum dritten Mal in Folge Weltfußballer des Jahres: „La Pulga“, der Floh, ist mit seinen 169 Zentimetern wieder einmal der Allergrößte.

    Groß genug ist auch sein Schatten, um (den auch nur 170 Zentimeter großen) Xavier Hernandez i Creus, genannt Xavi, darin nahezu komplett verschwinden zu lassen. Zum dritten Mal in Folge hat es Messis kongenialer Vereinskollege unter die Top Drei geschafft. Über den dritten Rang ist er hinter dem alles überstrahlenden Argentinier und Real Madrids Superstar Cristiano Ronaldo wieder nicht hinausgekommen. Abermals wurde ihm der ultimative Ritterschlag vom „Außerirdischen“ Messi verwehrt. Mit dessen Zahlen und Torquoten kann der bald 32-jährige Ausnahmefußballer nicht mithalten.

    Xavi ist Gestalter und Stratege in einem

    In Sachen Virtuosität allerdings schon. Es ist Spielgestalter und Chefstratege Xavi, der den FC Barcelona zur besten Klubmannschaft der Welt macht. Nicht etwa Messi. Er mag das Gesicht der Katalanen sein, der Vollstrecker. Xavi aber ist Herz und Seele der Mannschaft gleichzeitig. Als gängig gilt die Meinung, dass Messi zuletzt vor allem deshalb mehrfach Weltfußballer wurde, weil er das Glück hat, mit und vor Xavi zu spielen.

    Der Fußballstar Xavi strahlt jedoch nicht so hell wie manch anderer. Er ist ein bescheidener Vertreter seiner Zunft. Würde man ihm weismachen wollen, dass kein Kicker in den vergangenen fünf Jahren dem modernen Fußball derart seinen Stempel aufgedrückt hat wie er, Xavi würde abwinken. Vielleicht auf Messi, das Phänomen, verweisen. Dabei trifft auf dem Rasen kaum ein Spieler wie er am laufenden Band die richtigen Entscheidungen. Wie er Angriffe initiiert, wie er dem Spiel immer zwei, drei Züge voraus ist – in Sachen Spielintelligenz würde Messi auf Xavi als das Nonplusultra verweisen müssen. Wie Xavi spielt, das gab es vor Xavi noch nicht.

    Doch sein fußballerisches Vermächtnis wird wohl in Sachen Goldener Ball des Weltfußballers bedauerlicherweise ungekrönt bleiben – solange der kleine Messi seinen Schatten auf Xavi wirft. Für das Lebenswerk gibt es diese Auszeichnung nämlich (noch) nicht. Da zählen die nackten Zahlen, Messis Metier, schlichtweg mehr. Deswegen wird der Floh vermutlich noch weitere Goldene Bälle sammeln. Jedenfalls solange er mit und vor dem großartigen Xavi spielen darf.

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