Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Wechsel: Der FCA erfüllt Fredrik Jensen seinen Traum

Wechsel

Der FCA erfüllt Fredrik Jensen seinen Traum

    • |

    Den Namen Fredrik Jensen hatten Stefan Reuter und Stephan Schwarz schon länger auf ihrer Liste. Wer er es schon als 19-Jähriger beim FC Twente Enschede zum finnischen Nationalspieler schafft, der rückt beim Geschäftsführer Sport und beim technischen Direktor des FC Augsburg in den Blickpunkt. Schon in der Vergangenheit hat der FCA in der niederländischen Eredevise gute Qualität zu einem akzeptablen Preis gefunden.

    Und Jensen hat das Zeug dazu, der nächste Top-Import aus dem Norden zu werden. Beim 1:1 gegen Österreich im März 2017 hatte der Offensivspieler für Finnland sein Debüt gegeben. Im Winter versuchte der FCA dann zum ersten Mal Jensen von Twente Enschede loszueisen. Doch der Traditionsklub aus der Eredivise blockte alle Abwerbeversuche ab. Schließlich war der offensive Mittelfeldspieler eines der größten Talente im Verein. Ein halbes Jahr später hat der FCA aber Erfolg. Fredrik Jensen unterschrieb gestern einen Fünf-Jahres-Vertrag beim Bundesligisten.

    Enschede war abgestiegen und brauchte das Geld, der FCA griff zu. Angeblich für rund drei Millionen Euro. Manager Reuter wollte sich dazu nicht äußern. Nur so viel, es sei nicht der Rekord-Zugang. Der ist Martin Hinteregger. Geschätzte sieben Millionen Euro soll der FCA an RB Salzburg überwiesen haben.

    Egal, wie viel Augsburg bezahlt hat, Reuter ist sich sicher, mit Jensen einen Rohdiamanten gefunden zu haben: „Er kann sich für viele Jahre zu einer wichtigen Größe für den FC Augsburg entwickeln.“ Deshalb enthält der Langzeit-Vertrag auch keine Ausstiegsklausel. Wie alle anderen laufenden Profi-Kontrakte übrigens auch.

    Wie groß das Potenzial von Jensen sein muss, verrät ein Blick in die Statistik, auch wenn man da immer vorsichtig sein muss. In 30 Punktspielen erzielte er fünf Tore und bereitete drei Treffer vor. Der Manager ist nicht nur deswegen voll des Lobes für den jungen Finnen. „Er ist ein extrem laufstarker und lauffreudiger Spieler, der auch die tiefen Laufwege macht, der es liebt aktiv im Spiel zu sein.“ Und was für den FCA eine ganz wichtige Eigenschaft ist: Rechtsfuß Jensen ist flexibel einsetzbar. Zum einen als Box-to-Box-Spieler, einer der den gesamten Raum zwischen den Strafräumen beackert. Da hat der FCA bisher nur Ja-Cheol Koo. Oder aber auch als linker oder rechten Außenbahnspieler. Reuter: „Wir legen Wert auf Flexibilität. Wir werden in der Vorbereitung sehen, wo er seine Stärken am besten einbringen kann.“

    Jensen selbst, der am Montagnachmittag zusammen mit seinen Beratern und seinem Vater nach Augsburg kam und am Dienstag die medizinischen Untersuchungen absolvierte, war vom FCA von der ersten Minute an begeistert: „Der erste Eindruck ist der wichtigste, denn es gibt nur den einen. Und der war beim FCA überragend. Der FCA ist ein sehr familiärer Klub und alle Gespräche sind positiv verlaufen, deshalb bin ich hier.“

    Schon mit 15 hat er seine Heimatstadt Porvoo, die in der Nähe von Helsinki liegt, verlassen. Die Familie Jensen zählt zu den schwedischsprachigen Einwohnern der zweitältesten Stadt Finnlands. „Hier in Finnland ist Eishockey die Sportart Nummer eins. Mir war klar, dass ich weggehen muss, wenn ich meine Ziele im Fußball erreichen wollte“, erzählt Jensen. Neben Schwedisch, Finnisch, Niederländisch, will er bald auch Deutsch sprechen.

    Deshalb wechselte Jensen 2014 von HJK Helsinki nach Enschede, zog dort ins Internat und absolvierte am 6. August 2016 mit 18 sein erstes Punktspiel für Twente. Zuletzt spielte er dort auch mit seinem älteren Bruder Richard, 22, zusammen.

    Beim FCA geht Fredrik Jensen nun den nächsten Karriere-Schritt. „Als kleiner Junge träumt man immer davon, einmal in einer europäischen Top-Liga spielen zu dürfen. Diesen Traum kann ich mir mit dem Wechsel zum FC Augsburg in die Bundesliga nun erfüllen“, sagt er.

    Für Augsburg hat sich die Eredevise in den letzten Jahren als enorm wichtigen Fundgrube entpuppt. Reuter erklärt warum: „Wir suchen nach Qualität, die für uns bezahlbar ist. Aber wir suchen auch nach Mentalität. Wir sind uns sehr sicher, dass er mit seiner Art, wie er auftritt und spielt, sehr gut zu uns passt.“ So wie Ragnar Klavan, Paul Verhaegh, oder Jeffrey Gouweleeuw.

    Übrigens, auch Sami Hypypiä, der berühmteste Finne, der in der Bundesliga (bei Leverkusen) gespielt hat, stammt aus Porvoo.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden