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WM-Qualifikation: Deutschland so gut wie durch: 6:0-Gala gegen Norwegen

WM-Qualifikation

Deutschland so gut wie durch: 6:0-Gala gegen Norwegen

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    Die hatten gut lachen:  Thomas Müller (links) und Mesut Özil (rechts) jubeln mit Julian Draxler nach dessen Treffer zum 2:0.
    Die hatten gut lachen: Thomas Müller (links) und Mesut Özil (rechts) jubeln mit Julian Draxler nach dessen Treffer zum 2:0. Foto: Uwe Anspach/dpa

    Einst durften Weltmeister ihres Standes wegen den Titel verteidigen. Weil inzwischen nur mehr der Gastgeber als Turnierteilnehmer gesetzt ist, muss sich Deutschland in einer Qualifikationsgruppe behaupten. Probleme bereitet das nur noch selten, weil Rumpelfüßler im Ruhestand sind. Gegen Norwegen holte die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw durch ein äußerst überzeugendes 6:0 (4:0) den achten Sieg im achten Gruppenspiel und kann nur noch theoretisch die WM 2018 in Russland verpassen. Fünf Punkte trennen

    Allein mit Ergebnissen sind Fußballfans aus Deutschland kaum mehr zu begeistern, wie die Kritik nach dem mühevollen 2:1-Arbeitssieg in Tschechien jüngst zeigte. Gegen Norwegen war in Stuttgart ein Stück weit Wiedergutmachung angesagt. Auf dem Platz, aber auch abseits des Rasens, auf den Rängen. In Prag hatten Krakeeler mit Naziparolen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und dessen Präsidenten Reinhard Grindel zu einer öffentlichen Distanzierung gezwungen, im Heimspiel in Stuttgart wollte der

    Bundestrainer Löw hatte in Prag eine äußerst offensive Formation auf den Rasen beordert, gegen Norwegen baute er mit Rudy einen zweiten defensiven Mittelfeldstabilisator ein und Rüdiger ergänzte als zweiter Innenverteidiger eine Viererabwehrkette. Offensiv ersetzte Draxler auf dem linken Flügel den wenig überzeugenden Brandt. Die taktische Ausrichtung war dennoch klar Richtung norwegisches Tor gerichtet, die Außenverteidiger Hector und Kimmich fungierten bei eigenem Angriff als Links- und Rechtsaußen, wurden wiederholt mit diagonalen Pässen gesucht.

    Laola-Wellen schwappten durchs Stadion

    Dass Hector das 1:0 durch Özil vorbereitete, entsprang keinem Zufall (10.). Die deutsche Mannschaft war auf eine schnelle Entscheidung aus. Kroos und Müller vergaben, ehe Draxler sich elegant um die eigene Achse drehte und den Ball ins lange Eck zum 2:0 streichelte (17.). Laola-Wellen schwappten durch die mit 53814 Zuschauern ausverkauften Ränge, das deutsche Team lebte sich gegen die vollkommen überforderten, körperlos agierenden Skandinavier aus.

    Mit kurzen Pässen kombinierten sie sich durch den roten Stangenwald und zauberten sich zum 3:0. Müller legte per Ferse vor, Werner schob locker ein (21.). Hilflos musste Norwegens Trainer Lars Lagerbäck, der die isländische EM-Sensation im vergangenen Jahr verantwortet hatte, mit ansehen, wie seine Mannschaft orientierungslos auf dem Grün umherirrte. Während Löw ein paar Meter entfernt entspannt die Hände in den Hosentaschen vergrub und sichtlich Gefallen fand am Treiben seiner Spieler. Die gönnten sich nach dem dritten Treffer eine schöpferische Pause, schoben den Ball hin und her, ehe sie das Tempo erneut erhöhten. Die Folge: der nächste Treffer. Müller, der Torwart Neuer als Kapitän vertrat, flankte, Werner bewies, dass er Tore nicht nur nach Sprints, sondern auch nach Kopfbällen erzielen kann (40.).

    Die Norweger wären wohl liebend gerne in der Kabine verharrt, mussten allerdings zurück auf den Platz. Dort erwartete sie ein Gegner, der längst nicht genug hatte. Der eingewechselte Goretzka - er ersetzte Müller - nickte aus kurzer Distanz nach Draxler-Vorarbeit zum 5:0 ein (50.). Die deutsche Mannschaft mühte sich, Spannung und Konzentration hochzuhalten, suchte allerdings nicht mehr so zielstrebig den Weg zu des Gegners Tor. Weil Norwegen beschlossen hatte, der Verhinderung weiterer Gegentreffer alles unterzuordnen, verlief die zweite Spielhälfte unspektakulären. Ein sechster Treffer gelang dennoch: Gomez traf per Flugkopfball.

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