Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

WM-Krimi: Schöpps größter Curling-Coup

Sport

WM-Krimi: Schöpps größter Curling-Coup

    • |
    WM-Krimi: Schöpps größter Curling-Coup
    WM-Krimi: Schöpps größter Curling-Coup Foto: DPA

    "Es ist wunderschön, nach 22 Jahren wieder ganz oben auf dem Treppchen einer WM zu stehen", jubelte die 45-Jährige nach dem Triumph im kanadischen Swift Current. Ausgelassen feierte sie mit ihrem jungen Team bei Country-Musik sowie mit Bier und Sekt den perfekten Abschluss der Olympia-Saison. Und Schluss soll nach dem 8:6 im Final-Krimi gegen Schottland noch lange nicht sein: "So lange meine Knochen es mitmachen und ich ein gutes Team habe, werde ich nicht aufhören", kündigte die Weltmeisterin von 1988 und 2010 an und fügte lachend hinzu: "Vielleicht können wir ja in 22 Jahren noch mal zuschlagen."

    Einen Monat nach dem mäßigen sechsten Rang bei den Olympischen Winterspielen hatten Schöpp & Co. beim Saisonfinale auf Umwegen Kurs auf den Titel genommen. Nach zwei Siegen zu Beginn der Vorrunde gab es zwei Niederlagen - und wieder sah es nach einem Platz im Mittelfeld aus. Doch das in den vergangenen beiden Jahren nach und nach neu formierte Team des SC Riessersee riss sich zusammen, spielte sich in einen Rausch und leistete sich nur noch eine einzige Niederlage. Am Ende stand der zweite WM-Coup. "Die Mädels haben in dieser Woche einen wundervollen Job gemacht", schwärmte

    Jetzt hat die deutsche Vorzeige-Curlerin, die sich im Dezember mit ihrem siebten EM-Titel zurückgemeldet hatte, ihr Traumteam gefunden. Neben Schöpps langjähriger Weggefährtin Monika Wagner (45) stehen mit der Deutsch-Kanadierin Mélanie Robillard (27) und der erst 17 Jahre alten Stella Heiß zwei Zukunftshoffnungen im deutschen Team. "Ich bin völlig überwältigt", sagte das Curling-"Küken", Tochter des früheren Eishockey-Nationaltorhüters Peppi Heiß, das sich bei seiner zweiten WM gleich über den Titel jüngste Weltmeisterin freuen durfte. Auch Robillard kam aus dem Staunen nicht heraus: "Es ist unbeschreiblich. Ich bin hier geboren und hole jetzt für Deutschland Gold! Mir fehlen die Worte."

    Vergessen war im Moment des Triumphes auch der eher dürftige Olympia-Auftritt. "Olympia ist einfach nur nervig", hatte Schöpp zum Erstaunen vieler getönt und erklärt: "Da prallen zwei Welten aufeinander. Amateur-Heinis wie wir treffen auf Vollblutprofis. Viele nehmen dich als Curler nicht für ganz voll." Einen Monat später war die erfolgreichste deutsche Curlerin bei der WM wieder ganz in ihrem Element. "Wir haben versucht, über die gesamte Woche einfach Spaß am Curling zu haben. Und das ist uns gelungen."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden