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WM-Bronze für Degendamen - "Hut ab vor uns"

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WM-Bronze für Degendamen - "Hut ab vor uns"

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    WM-Bronze für Degendamen - «Hut ab vor uns»
    WM-Bronze für Degendamen - «Hut ab vor uns» Foto: DPA

    Deutschlands Fechter machen sich Mut, ihre Aktien sind gut im Kurs. Gold, Silber und drei dritte Plätze beim Welt-Championat in Antalya halten das Sorgenpotenzial trotz einiger Rückschläge in Grenzen. Nicolas Limbach als neuer Säbel-Weltmeister ist der vierte Trumpf auf dem Weg zu Olympia 2012 in London, wo auch die Asse Heidemann, Benjamin Kleibrink und Peter Joppich wieder stechen sollen.

    "Hut ab vor uns. Wir sind eine extrem stabile Mannschaft" - Britta Heidemann, die im Einzel ihren Titel verloren hatte, war stolz auf sich und ihre Mitstreiterinnen. "Antalya war absolut zufriedenstellend. Im Konzert der Fecht-Nationen sind wir im vorderen Bereich", bilanzierte Sportdirektor Manfred Kaspar. Die Degendamen verloren zwar das Halbfinale gegen den EM-Zweiten Polen mit 28:29 im "Sudden Death", gewannen aber gegen den entthronten Weltmeister Frankreich das Bronzegefecht (45:35) und setzten ihre tolle Serie von jetzt sechs Medaillengewinnen bei Weltmeisterschaften seit 2003 fort. "Nur die Goldene fehlt uns", sagte Britta Heidemann.

    Letztmals hatte es 1990 den WM-Titel gegeben, den diesmal Italien gewann. Bianca del Carretto, Nathalie Moellhausen, Francesca Quondamcarlo und Cristiana Cascioli gewannen gegen Deutschlands Halbfinal-Bezwinger Polen mit 45:31 Treffern Gold.

    Am Finaltag patzten ausgerechnet die jungen Wilden: Das Säbelteam focht unter den besten 16 gegen den späteren Weltmeister Rumänien mit stumpfen Waffen, scheiterte 42:45 und wurde Elfter. Für Bundestrainer Vilmos Szabo keine Enttäuschung: "Das kann passieren. Es geht weiter, es ist eine gute Mannschaft, sie sind jung und wollen arbeiten." Der Dormagener Limbach ("Ich war heiß und hochmotiviert") nahm eine Teilschuld auf sich: "Es lag daran, dass ich nicht mehr Treffer gemacht habe." Bei der WM 2010 in Paris will er attackieren. "Uns gehört die Zukunft", sagte der 23 Jahre alte Welt-Champion.

    Neuer Titelträger wurde Rumäniens Herrensäbelteam. Der EM-Zweite gewann das Finale gegen den Europameister und Olympia-Dritten Italien mit 45:44 Treffern. Titelverteidiger Ungarn belegte nach einem 45:44 über Russland den dritten Platz.

    Die Situation des Deutschen Fechter-Bundes (DFeB) im nacholympischen Jahr ist gut, obwohl die Ausbeute der WM 2007 in St. Petersburg (2-1-3) um einen Titel besser war als jetzt an der Türkischen Riviera. Gold für Limbach, Silber und Bronze im Herrenflorett durch das Team und den Koblenzer Peter Joppich, dazu dritte Plätze durch die Florett- und Degendamen - "damit bin ich ganz glücklich und zufrieden", meinte Kaspar.

    Die Degenherren gehören mit Rang vier wieder zur erweiterten Weltspitze, Heidemann & Co. sind längst etabliert, die Säbeldamen mit der deutschen Meisterin Alexandra Bujdoso an der Spitze fanden als Achte Anschluss. Sorgen macht sich Kaspar nach seinem ersten Jahr als Sportdirektor dennoch: "Ich befürchte, unsere Personaldecke ist zu dünn. Wir müssen aus dem Juniorenbereich in jeder Waffengattung mindestens einen Athleten rausbringen." Fällt einer der Topstars aus, schwächt dies das gesamte Team.

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