Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

WM 2018: Das ist der wahrscheinliche Kader für Russland

WM 2018

Das ist der wahrscheinliche Kader für Russland

    • |
    Leroy Sané dürfte es nach Russland schaffen.
    Leroy Sané dürfte es nach Russland schaffen. Foto: Christian Charisius, dpa

    Am 15. Mai werden unter allerlei Getöse die Namen rund 30 talentierter junger Männer präsentiert. 23 von ihnen machen sich einen Monat später auf nach Russland, auf dass sie dort den WM-Titel verteidigen. Joachim Löw wird vorerst einen Perspektivkader für das Turnier nominieren. Weil sich Pokal- und Champions-League-Finale mit dem Trainingslager in Südtirol überschneiden, benötigt der Bundestrainer schlichtweg Spieler für einen geregelten Betrieb. Der eine oder andere seiner Leistungsträger wird ja wohl hoffentlich noch um Titel spielen. Wahrscheinlich dürfen auch Akteure wie Lars Stindl oder Julian Brandt in Norditalien unter der Anleitung Löws üben - den Flieger nach

    Der DFB hatte noch nie eine größere Auswahl an technisch feinen, taktisch gut ausgebildeten Spielern. Und trotzdem wird der Kader an einigen Stellen ausfransen. Nach den Partien gegen Spanien und Brasilien scheint die folgende Auswahl am wahrscheinlichsten.

    Tor (drei Spieler)

    Marc-André ter Stegen: Ist gesetzt. Der Keeper des FC Barcelona ist derzeit der einzige deutsche Torwart mit passender Form und Spielpraxis für eine Weltmeisterschaft.

    Manuel Neuer: Löw hält seinem Kapitän auf jeden Fall so lange es geht einen Platz im Kader offen. Sollte er noch ein paar Spiele in dieser Saison für den FC Bayern absolvieren, führt er die Nationalmannschaft in Russland auf das Feld. Nachdem er mittlerweile wieder mit dem Lauftraining angefangen hat, stehen die Chancen gut für ihn.

    Bernd Leno dürfte den Vorzug vor Kevin Trapp erhalten.
    Bernd Leno dürfte den Vorzug vor Kevin Trapp erhalten. Foto: Ina Fassbender, dpa

    Bernd Leno: Hat sich am Doppelspieltag kampflos nach vorne geschoben. Der in Paris auf die Ersatzbank verbannte Kevin Trapp erhielt gegen Brasilien eine Bewährungsprobe - und nutzte sie nicht. Fahrig schlug er manchen Ball ins Seitenaus. Das gehört sich nicht mehr, seit Oliver Kahn die Handschuhe an den Fleischerhaken gehängt hat. Leno spielte überhaupt nicht, machte aber auch keine Fehler. Hält ansonsten in Leverkusen solide und bringt somit im Gegensatz zu Trapp Matchpraxis mit.

    Abwehr (sieben)

    Joshua Kimmich: Möglicherweise stellt Löw ihm noch eigene Betreuer zur Seite. Auf dass sie ihn auf einer Sänfte zum Trainingsplatz tragen und er bitte bitte bloß nicht umknickt. Kimmich ist alternativlos. Die einzige Position auf der die vom Bundestrainer bevorzugte Doppelbelegung aber so gar nicht klappen wird.

    Jerome Boateng: Führte die deutsche Auswahl gegen Brasilien erstmals als Kapitän aufs Feld. Schreckte das wegdämmernde Publikum in Berlin auf, als er sich in der zweiten Halbzeit am Knöchel verletzte und an der Außenlinie behandelt werden musste. Braucht keine Sänfte, sollte seine Gelenke aber fest tapen, ehe er mit seinen düster dreinblickenden Freunden auf Bordsteinen für die sozialen Netzwerke posiert.

    Mats Hummels: Würde sicherlich auch mal gerne die Kapitänsbinde tragen. Ist aber auch so einer der einflussreichsten Spieler im Kader. Neben Boateng gesetzt. Im Gegensatz zu dem verzichtet er auch mal freiwillig auf ein Spiel. Deutete Löw an, dass er nicht zwingend gegen Brasilien spielen muss.

    Jonas Hector: Kann sich vielleicht ab und an die Sänfte Kimmichs ausleihen. Hat seinen Stammplatz auf der linken Seite sicher. Muss mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weder im Pokal noch in der Champions League ein Finale bestreiten. Mit etwas Glück dafür zwei Relegationsspiele.

    Antonio Rüdiger könnte Hummels oder Boateng gegebenenfalls vertreten.
    Antonio Rüdiger könnte Hummels oder Boateng gegebenenfalls vertreten. Foto: Patrick Stollarz, AFP

    Antonio Rüdiger: Mittlerweile fester Bestandteil des Kaders. Verpasste die EM vor zwei Jahren noch, weil er sich im ersten Training in Frankreich das Kreuzband riss. Erster Ersatz, falls Hummels mal eine Pause benötigt oder Boateng das Tape vergisst.

    Matthias Ginter: Spielte keine Minute in den Partien gegen Spanien und Brasilien. Fiel auf mit den Aussagen, dass Fußballer zu viel verdienen und er nicht die 17 Millionen Euro wert sei, die Gladbach für ihn nach Dortmund überwies. Ist dort Führungsspieler. War schon bei der WM 2014 und den Olympischen Spielen 2016 dabei.  

    Marvin Plattenhardt: Hat Glück, dass Philipp Max in Augsburg das ein oder andere Problemchen mit der Abwehrarbeit hat. Darf als Hector-Ersatz mit. Verrichtet seinen Dienst solide. Auf keiner anderen Position wird weniger verlangt.

    Mittelfeld (elf)

    Toni Kroos: Schimpfte nach der hingeschlampten 0:1-Niederlage gegen Brasilien, dass sich einige Spieler aus der zweiten Reihe hätten anbieten können, dies aber verpasst hätten. Gehört selbst natürlich in die erste Reihe.

    Sami Khedira: Auch ein Anwärter auf eine Sänfte. Nicht so wichtig für das Spiel wie Kimmich, hat aber mit immer mal wieder zwickenden Muskeln zu kämpfen. Verzichtete auf das Spiel gegen Brasilien und machte viel richtig damit.

    Ilkay Gündogan: Das Spiel gegen Brasilien hätte zur Kampfansage werden sollen. Hier hätte einer Khedira seinen Stammplatz streitig machen können. Doch dem 27-Jährigen gelang wenig. Muss wohl auf Khediras zwickende Muskeln hoffen.

    Emre Can: Führungsspieler in Liverpool, Ergänzungsspieler in der Nationalmannschaft. Musste mit maladen Rücken passen. Dürfte seinen Platz für Russland trotzdem sicher haben.

    Thomas Müller: Spielte gegen Spanien größtenteils unauffällig. Schoss ein herrliches Tor, reiste anschließend ab. Stammplatz. Könnte dazu noch die Sänften der anderen tragen, hat selbst kaum Muskeln, die zwicken können.

    Kann mehr als er manchmal zeigt: Mesut Özil.
    Kann mehr als er manchmal zeigt: Mesut Özil. Foto: dpa, adidas

    Mesut Özil: Zeigte gegen Spanien, über welch außergewöhnliche Fähigkeiten er verfügt. Geht damit mitunter recht sparsam um. Man wünscht ihm ein wenig Verschwendungssucht.

    Julian Draxler: Größter Gewinner der Testspiele. In Paris meist nur auf der Bank, kann er sich möglicherweise einen Platz in der Startformation bei der WM erkämpfen. Schnell, trickreich, torgefährlich.

    Leroy Sané: Schneller als Draxler, mindestens ebenso torgefährlich und Finten befinden sich auch in seinem Portfolio. Aber eben auch einige Konzentrationsschwächen. Hätte die Brasilien-Partie zur Werbung in eigener Sache nutzen können, ließ die Gelegenheit aber verstreichen.

    Leon Goretzka: Kann auf jeder Position im Mittelfeld spielen. Ein Akteur, wie ihn jeder Trainer gerne in seinem Kader hat.

    Marco Reus: Wäre ein Kandidat für eine dauerhafte Sänfte. Wäre da nicht die Angst, er könnte sich beim Aufsteigen bislang unbekannte Bänder reißen. Fantastische Qualitäten, wenn er denn fit ist.

    Sebastian Rudy: Beim FC Bayern Ergänzungsspieler, in der Nationalmannschaft ohne Spielzeit gegen Brasilien (gegen Spanien fehlte er wegen frischer Vaterfreuden). Falls Kimmich aber von der Sänfte fällt, kann Rudy noch am ehesten rechts hinten verteidigen.

    Sturm (zwei)

    Timo Werner: Ist im Angriff gesetzt. Verkörpert den Stürmertyp, der Löw am ehesten zusagt. Nimmt gerne am Spielgeschehen teil, bringt für Verteidiger schwer zu kontrollierende Geschwindigkeit mit. Dürfte nur noch ein wenig robuster werden.

    Mario Gomez spielt seit der Rückrunde für Stuttgart.
    Mario Gomez spielt seit der Rückrunde für Stuttgart. Foto: Tay Duclam, Witters

    Mario Gomez: Ist robust. Nimmt aber nicht so gerne am Spiel teil. Will die Bälle lediglich im Tor unterbringen. Auch eine durchaus vernünftige Arbeitsauffassung für einen Angreifer. Im Konkurrenzkampf mit Sandro Wagner spricht für ihn die größere internationale Erfahrung.

    Die Enttäuschten (viele): Was ließe sich mit den Daheimgebliebenen für eine wundervolle Mannschaft aufstellen. Kevin Trapp, Niklas Süle, Shkodran Mustafi, Philipp Max, Julian Weigl, Lars Stindl, Julian Brandt, Serge Gnabry, Mario Götze, André Schürrle oder Sandro Wagner haben noch Chancen mit nach Russland zu fliegen. Oder zumindest nach Südtirol.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden