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WM 2010: Kommentar: Kevin Kuranyi hatte immer miserable Karten

WM 2010

Kommentar: Kevin Kuranyi hatte immer miserable Karten

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    Kuranyi nach Löw-Entscheidung: «Sehr traurig»
    Kuranyi nach Löw-Entscheidung: «Sehr traurig» Foto: DPA

    Nun ist es also raus: Kevin Kuranyi ist nicht Bestandteil der Fußball-Nationalmannschaft bei der WM-Endrunde 2010 in Südafrika.

    Trotz zahlreicher Fürsprecher, darunter die Fußball-Größen Günter Netzer und Franz Beckenbauer, für ein Comeback des 52-maligen deutschen Auswahlspielers bleibt Bundestrainer Joachim Löw in der Causa "Kuranyi" hart. Der 18-fache Bundesliga-Torschütze darf in den Urlaub fahren.

    Ehrlich gesagt, diese Entscheidung kommt nicht gerade überraschend. Denn zum einen zeichnet sich Jogi Löw nicht gerade durch eine feinfühlige Art im Umgang mit "Abtrünningen" aus, auch wenn er bei der Bekanntgabe der Entscheidung bekräftigte, dem ehemaligen Nationalstürmer verziehen zu haben. Die Stadionflucht im Jahr 2008 war einfach Majestätsbeleidigung.

    Zum anderen kann der Übungsleiter auf den Stürmer von Schalke 04 trotz dessen zweifellos guter Saison mit gutem Gewissen verzichten, da seine Spielweise doch sehr der von Miroslav Klose, Mario Gomez oder Stefan Kießling ähnelt, die sich im Rahmen der Nationalmannschaft eben stets tadellos benommen hatten. Die Aktien standen also für Kuranyi von Anfang an miserabel.

    Aus diesem Grund scheint auch die Entrüstung in der Bevölkerung momentan nicht ins Unermessliche zu wachsen. Außer Kevin Kuranyi selbst, dürften höchstens noch sein momentaner Trainer Felix Magath und eine Hand voll Schalker Fans so richtig traurig über die Nicht-Nominierung des 28-Jährigen sein.

    Und selbst wenn Jogi Löw auf den Gedanken gekommen wäre, Kevin Kuranyi den Weg zurück in die Auswahl zu ermöglichen, wäre der Stürmer wohl trotzdem nicht über die Rolle des WM-Touristen hinausgekommen.

    Denn eines kann man - bei allem Unmut über die oft für Außenstehende zweifelhaften Entscheidungen in Sachen Nominierung, Aufstellung oder Taktik - Joachim Löw während seiner gesamten Amtszeit als Bundestrainer nicht absprechen: Loyalität für seine ihm treu ergebenen Spieler. Und das ist eben nicht Kevin Kurayni gewesen; das waren Spieler wie Miroslav Klose, Lukas Podolski oder eben auch Mario Gomez.

    Bedenkt man nun, dass mit zwei weiteren WM-Toren Miroslav Klose in der ewigen WM-Statistik mit dem großen Pelé gleichziehen könnte, ist eine Entscheidung pro Kuranyi und contra Klose trotz dessen durchwachsener Saison beim FC Bayern München gegen jegliche Vernunft.

    Kurz gesagt: Die Person Kevin Kuranyi hat nicht das Gewicht, zu entscheiden, ob sich Deutschland bei der WM in Südafrika den vierten Stern verdient.

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