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Vor WM-Test: Neues Werben um Löw - Warnung Florenz

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Vor WM-Test: Neues Werben um Löw - Warnung Florenz

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    Vor WM-Test: Neues Werben um Löw - Warnung Florenz
    Vor WM-Test: Neues Werben um Löw - Warnung Florenz Foto: DPA

    Noch vor dem Treffen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in München unterstrich Löw, dass der Schwebezustand um seine persönliche Zukunft weder ihn selbst noch sein Personal um Kapitän Michael Ballack beeinflussen sollen. "Ich werde den Spielern erklären, dass die Situation für niemanden ein Alibi sein kann", sagte der Bundestrainer der "Süddeutschen Zeitung".

    Die emotionalen Debatten um seine geplatzte Vertragsverlängerung und die zwischenzeitliche Eiszeit mit der DFB-Spitze würden für ihn "ab sofort keine Rolle mehr" spielen, versicherte der 50-Jährige, der schon zuvor eine extreme Fokussierung auf Südafrika verkündete: "Im Moment fühle ich mich voller Energie und Vorfreude auf das Turnier im Sommer." Löw will das Thema schließen: "Ich möchte nicht mehr darüber reden", sagte er in der ARD-Sportschau.

    Löw weiß allerdings genau, dass die Stimmung rund um die deutsche Vorzeige-Mannschaft wesentlich vom Verlauf und dem Ausgang des Klassikers in der Münchner Allianz Arena abhängen wird. Gleich 26 Spieler hatte er für das erste Länderspiel des WM-Jahres eingeladen, das zugleich seine letzte Test- Möglichkeit vor der Nominierung des Südafrika-Kaders Anfang Mai ist. Der Hamburger Marcell Jansen musste wegen Erkrankung absagen.

    "Die Argentinier sind ein attraktiver und spielstarker Gegner, der uns sicherlich alles abverlangen wird", sagte Löw. Er hat als Warnung die verunglückte WM-Generalsprobe 2006 gegen Italien mit im Kopf. Damals hatte das blamable 1:4 von Florenz schwere Turbulenzen ausgelöst und sogar die Position des damaligen Löw-Chefs Jürgen Klinsmann als Bundestrainer in Gefahr gebracht. So muss Löw "den Spagat finden", auf der einen Seite die Stammelf einzuspielen, auf der anderen Seite den einen oder anderen Spieler zu sehen und zu testen. "Diesen Spagat muss ich jetzt machen", erklärte Löw.

    Ähnliche Endlos-Diskussionen wie vor vier Jahren will DFB- Präsident Theo Zwanziger nach der Krise rund um die geplatzten Vertragsverlängerungen von Löw und den besonders hart kritisierten Teammanager Oliver Bierhoff verhindern. So teilte er über die "Welt" und die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" mit, dass er Löw selbst bei einem "unwahrscheinlichen Fall", dass die Nationalmannschaft in Südafrika schon in der Vorrunde an Australien, Serbien und Ghana scheitern würde, halten wolle. "Ich wünsche mir diesen Bundestrainer weiterhin. Aber auch Jogi Löw muss das Recht haben, sich nach sechs Jahren beim DFB zu entscheiden."

    Mit seiner neuen Annäherung will Zwanziger dreieinhalb Monate vor WM-Start die Atmosphäre entspannen und die vielen Anhänger beruhigen. "Das System Jogi Löw jetzt zu belasten, kann ich den Fußballfans in Deutschland nicht zumuten", betonte der DFB-Chef und sagte nochmals deutlich zur Person Löw: "Bis zur WM wäre jeder ersetzbar, nur er nicht." Die Spieler interessieren diese Debatten nur am Rande; für sie geht es schon gegen die von Diego Maradona gecoachten Argentinier um Wichtigeres: die WM-Fahrkarten. Kapitän Ballack, der nach der 2:4- Niederlage seines FC Chelsea gegen Manchester City und seiner Gelb-Roten Karte mit einiger Wut im Bauch zum DFB-Team kommt, hatte bereits deutlich gefordert, "gegen Argentinien ein gutes Spiel abzuliefern, damit die Diskussionen nicht endlos werden".

    Baustellen hat Löw trotz des mit noch 25 Akteuren überraschend großen Kaders genug. Von der Besetzung des zweiten Innenverteidigers neben Per Mertesacker über den zweiten Außenverteidiger neben dem gesetzten Philipp Lahm bis hin zu den Stürmern, von denen wahrscheinlich nur einer zentral zum Einsatz kommt. Während Stammkräfte wie Lukas Podolski (1. FC Köln) oder Miroslav Klose (Bayern München) in ihren Vereinen schwächeln, drängt sich der eigentlich für die WM schon abgeschriebene Stuttgarter Cacau urplötzlich neu auf. "Wenn ich die Chance bekomme, würde ich mich freuen, vor allem gegen so eine große Mannschaft", sagte der 28 Jahre alte

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