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Volleyball: Viel Erfolg, viel Ärger

Volleyball

Viel Erfolg, viel Ärger

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    Auf dem Boden der Tatsachen: Trotz der sportlichen Erfolge von Veronika Vlaskova und den Augsburger Zweitliga-Volleyballerinnen gibt es Ärger.
    Auf dem Boden der Tatsachen: Trotz der sportlichen Erfolge von Veronika Vlaskova und den Augsburger Zweitliga-Volleyballerinnen gibt es Ärger. Foto: Foto: Ulrich Wagner

    Augsburg Es könnte alles so schön sein: In der einstigen Volleyball-Hochburg Augsburg hat es nach langer Zeit wieder einmal eine Frauenmannschaft geschafft, sich sportlich für die Bundesliga zu qualifizieren. Doch vor dem letzten Zweitliga-Heimspiel der DJK Augsburg-Hochzoll am heutigen Samstag (Augsburger Sporthalle/19 Uhr) werden die Erfolge auf dem Spielfeld vom massiven Ärger hinter den Kulissen überschattet. In der Kritik steht die SVA GmbH, die den Spielbetrieb der Zweitliga-Frauen organisiert, mit Hauptgesellschafter Schalal Habib und den Geschäftsführern Helmut Unverdorben und Carsten Severin an der Spitze.

    Mitte der Woche erreichte die Vereine der ersten und zweiten Liga ein Brief, in dem der anonyme Verfasser von Zahlungsrückständen der SVA GmbH schrieb. Die SVA-Verantwortlichen vermuten hinter dieser „diffamierenden Rundmail“ ihren ehemaligen Marketingleiter Ralph Döhnel, dem im Oktober 2010 wegen „Schlechtleistung“ gekündigt worden war.

    Döhnel gehörte nach Informationen unserer Zeitung zu den rund einem Dutzend Mitarbeitern der GmbH, denen seit Herbst vergangenen Jahres gekündigt worden war oder die aufgrund ausstehender Zahlungen ihre Arbeit freiwillig niedergelegt hatten.

    Seitdem hat Döhnel versucht, sein noch ausstehendes Gehalt einzutreiben. Über seinen Anwalt Frank Kühn hatte er erreicht, dass beim Heimspiel am 19. März die Kasse mit den Eintrittsgeldern gepfändet wurde. „Nach einem halben Jahr Rechtsstreitigkeiten wegen ausstehender Arbeitsvergütung ist es zur Verurteilung der SVA GmbH gekommen“, so Anwalt Kühn. Bis dahin habe Döhnel „keinen Cent für seine Arbeit gesehen“. Erst nach der Pfändung habe die SVA, so Kühn, auch das restliche Geld überwiesen.

    Zu dem anonymen Brief, den sein Mandant Döhnel angeblich geschrieben habe, kann Kühn nichts sagen. Auf der DJK-Homepage wird der Anwalt dagegen mit den Worten zitiert, dass Döhnel „in Kürze eine Richtigstellung abgeben“ werde. Anwalt Kühn betonte auf Nachfrage unserer Zeitung, dass er zwar von Karl Wanner, dem Anwalt von SVA-Investor Schalal Habib, angerufen worden sei. Aber von einer Richtigstellung „habe ich nie etwas gesagt“. Kühn beteuert, dass er nicht wisse, ob Döhnel tatsächlich Autor des anonymen Briefes sei. Er habe keinen Kontakt zu Döhnel, der derzeit in Gibraltar arbeitet. Auch unsere Zeitung konnte Döhnel gestern nicht erreichen.

    Gesprochen hat dagegen Thomas Kriete vom DJK-Teamausrüster Tomtex (Sitz in Laupheim). Er hat offene Rechnungen für die Bekleidung der Spielerinnen in einer Gesamthöhe von 5100 Euro auf seinem Tisch liegen. Seit Ende August 2010 wartet Kriete auf sein Geld, doch außer mehrfachen Zusagen des SVA-Geschäftsführers Unverdorben habe er nichts bekommen. Gegen einen Mahnbescheid legte die SVA GmbH Widerspruch ein. Jetzt wird der Fall vor dem Augsburger Amtsgericht verhandelt, ein Termin steht noch nicht fest.

    Auch Sebastian Höhensteiger, Hotelier aus Eiselfing (Oberbayern), wo die DJK-Mannschaft im Sommer im Trainingslager war, wartet seit vergangenem August auf 7000 Euro. Auch er hat inzwischen einen Anwalt eingeschaltet.

    Die SVA ihrerseits will nicht nur strafrechtlich gegen den anonymen Schreiber vorgehen, sondern auch „sechsstelligen Schadenersatz“ verlangen.

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