Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Vierschanzentournee: Von eleganten Flügen und elenden Hüpfern

Vierschanzentournee

Von eleganten Flügen und elenden Hüpfern

    • |
    Severin Freund ist der deutsche Hoffnungsträger bei der Tournee.
    Severin Freund ist der deutsche Hoffnungsträger bei der Tournee. Foto: Sergei Ilnitsky (dpa)

    Prognosen erfreuen sich im Sport größter Beliebtheit. Ideal für Anfänger ist es, den Ausgang von Bundesligaspielen des FC Bayern zu prognostizieren. Eine einfache Übung zum Aufwärmen. Nur für absolute Profis sind dagegen Tipps auf den Ausgang der Vierschanzentournee. Dort den Sieger richtig vorherzusagen, ist die Königsklasse der

    Dazu kommen jede Menge Unwägbarkeiten. Schlechtes Wetter, eine mentale Schwächephase, Probleme mit der Ausrüstung, schlechtes Timing beim Absprung, falscher Anstellwinkel der Skier – das „System Skispringer“ ist extrem störungsanfällig und hochkomplex. Im Optimalfall fügt es sich binnen Sekundenbruchteilen zu einer perfekten Einheit zusammen. Funktioniert aber nur ein Teilchen nicht, gerät das gesamte System ins Trudeln und aus dem eleganten Flug wird ein elender Hüpfer.

    Sven Hannawald hatte 2001/2002 das perfekte System gefunden

    Es zeichnet die Größten dieses Sports aus, dass sie es schaffen, ihr System konstant flugfähig zu halten. Diese Fähigkeit ist bei der Vierschanzentournee gefragt und macht einen Gesamtsieg dort so außerordentlich schwierig und begehrt. Bezeichnend dafür ist, dass es in der Geschichte der Tournee bislang nur einem Springer gelang, alle vier Wettbewerbe zu gewinnen. Sven Hannawald hatte 2001/2002 das perfekte System gefunden und auf vier verschiedenen Schanzen zum Fliegen gebracht. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass es bei der aktuellen

    Geht es nach den Profis in Sachen Wahrscheinlichkeitsrechnung, hat Roman Koudelka die besten Chancen auf den Gesamtsieg. Einer der größten Wettanbieter Europas zahlt bei einem Sieg des Tschechen das Fünffache des Einsatzes zurück. Auf den Plätzen folgen der Schweizer Simon Ammann (Quote 6,5) und Michael Hayböck (7,0) aus Österreich. Wer auf Deutschlands Hoffnungsträger Severin Freund setzt, bekommt das Elffache zurück.

    Diese Zahlen verraten vor allem eines: Ein deutscher Gesamtsieg ist eher unwahrscheinlich. Umso schöner wäre er. Vielleicht schafft es Freund diesmal tatsächlich, sein System zusammenzuhalten. Oder ein anderer aus der hochveranlagten deutschen Mannschaft fliegt nach ganz vorne. Oder keiner. Prognosen sind schwierig. Denn beim Skispringen sind sie meistens falsch. Außer sie sind richtig.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden