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Vierschanzentournee: Severin Freund muss vor Finale der Vierschanzentournee Pause einlegen

Vierschanzentournee

Severin Freund muss vor Finale der Vierschanzentournee Pause einlegen

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    Severin Freund muss sich vor dem Finale der Vierschanzentournee ausruhen.
    Severin Freund muss sich vor dem Finale der Vierschanzentournee ausruhen. Foto: Daniel Karmann (dpa)

    Severin Freund will die Vierschanzentournee doch noch gewinnen. Doch nach seinem schmerzhaften Sturz in Innsbruck sind die Chancen dafür fast auf den Nullpunkt gesunken. Der Skisprung-Weltmeister musste am Dienstag seine Teilnahme am Training und an der Qualifikation absagen, um seine Blessuren weiter auszukurieren. 

    "Er hat Prellungen am ganzen Körper, speziell auf der rechten Seite", berichtete Bundestrainer Werner Schuster. "Kurzfristig haben wir eine perfekte Erstversorgung hinbekommen. Wie von allen befürchtet, merkt man es am Tag danach aber umso stärker. Der eine Ruhetag hat nicht ausgereicht, um ihn für heute sprungfertig zu bekommen. Es macht keinen Sinn, in dieser Verfassung auf die Schanze zu gehen."

    Freunds Start im letzten Tournee-Wettbewerb am Mittwoch (17.00 Uhr/ARD und Eurosport live) in Bischofshofen, für den der 27-Jährige als Zweiter der Weltcup-Gesamtwertung automatisch qualifiziert ist, sei derzeit aber nicht gefährdet. "Die Regenerationsmaßnahmen laufen auf Hochtouren. Ich denke, für morgen wird es kein Problem geben. Severin wird springen", versicherte Schuster. 

    Doch das Handicap ist groß. Im Finale muss Freund knapp 20 Punkte auf Spitzenreiter Peter Prevc aus Slowenien aufholen. "Das Polster ist schon sehr komfortabel", hatte der Team-Olympiasieger nach dem Springen am Bergisel erklärt. "Wenn Peter weiter so springt, wird es sehr schwer."

    Vierschanzentournee: Severin Freund  glaubt weiter an den Sieg

    Angesichts der Umstände ist das erhoffte Skisprung-Wunder in noch weitere Ferne gerückt. Denn der deutsche Hoffnungsträger kann sich nun nicht einmal richtig auf die neue Schanze einstellen. Lediglich ein Probesprung bleibt ihm am Mittwoch, um sich mit den Gegebenheiten vertraut zu machen. "Ich bin zuversichtlich, dass ihm die Umstellung auf die Schanze trotzdem gut gelingt. Es ist schwierig, aber machbar", sagte Schuster.

    Der Sturz von Innsbruck, für den der Bundestrainer die Organisatoren wegen einer nicht ausreichenden Präparierung des Hangs mitverantwortlich gemacht hatte, könnte also mitentscheidend für den Ausgang des Gigantenduells zwischen Freund und Prevc sein. Dennoch konstatierte der Bayer schon vor dem Finale: "Es ist schon jetzt eine sehr schöne Tournee für mich, auch wenn nicht alle Pläne aufgegangen sind."

    Das ist Severin Freund

    Severin Freund ist am 11. Mai 1988 in Freyung (Niederbayern) geboren.

    Gemeinsam mit seiner Freundin Caren wohnt der 1,85 Meter große und 67 Kilogramm schwere Skispringer in München.

    Zu seinen Hobbys zählen Musik hören, Lesen und Reisen. Neben dem Skispringen studiert er International Management.

    2007 tritt Severin Freund zum ersten Mal bei einem Weltcup an. Seinen ersten Weltcupsieg feiert er am 15. Januar 2011 im japanischen Sapporo.

    2014 gewinnt Freund die Goldmedaille bei der Skiflug-Weltmeisterschaft in Harrachov (Tschechien).

    Im selben Jahr wird er mit der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Spielen in Sotschi Olympiasieger.

    2015 wird Severin Freund Weltmeister von der Großchance im schwedischen Falun.

    In der Saison 2014/2015 gewinnt er den Gesamtweltcup vor Peter Prevc. Da beide punktgleich sind, entscheidet die Anzahl der Weltcupsiege.

    Immerhin lag seit Sven Hannawald 2003 kein Deutscher mehr vor dem Finale so aussichtsreich im Rennen. Der einzige Grand-Slam-Sieger der Tournee-Geschichte wurde damals Zweiter. Es war der Beginn einer langen Durststrecke, die Freund trotz seiner drei Podestplätze in den bisherigen drei Springen nun wohl kaum beenden kann.

    Aus welchem Holz der Frontmann geschnitzt ist, verdeutlichte Schuster. Freund habe trotz der Schmerzen sogar erwogen, am Training teilzunehmen. "Er wollte es probieren", berichtete der Coach. "Aber wir mussten Vernunft walten lassen. Er brauchte diesen Tag, um im Finale seine bestmöglich Leistung zu bringen." Und dann beruhigte Schuster die aufgeregten Gemüter: "Alle können relaxed bleiben. Er wird eine gute Leistung bringen." dpa

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