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Vierschanzentournee: Severin Freund: Strahlender Dritter

Vierschanzentournee

Severin Freund: Strahlender Dritter

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    Nach seinem dritten Platz in Oberstdorf beim Auftaktspringen der Vierschanzentournee wirkt Severin Freund zunächst noch etwas ungläubig.
    Nach seinem dritten Platz in Oberstdorf beim Auftaktspringen der Vierschanzentournee wirkt Severin Freund zunächst noch etwas ungläubig. Foto: Ralf Lienert

    Überraschung zum Auftakt der Vierschanzentournee. In Oberstdorf gewann der Norweger Anders Jacobsen vor Gregor Schlierenzauer (Österreich) und Severin Freund aus Deutschland. „Ich bin froh, hier auf dem Podest zu stehen. Das ist ein absolut tolles Gefühl“, sagte Freund, der sich mit dem dritten Platz eine gute Ausgangsposition im Kampf um den Gesamtsieg gesichert hat.

    Schon der erste Durchgang hatte alles geboten, was nötig war, um eine tolle Stimmung in das mit knapp 25 000 Zuschauern gefüllte Rund am Fuße der Schattenbergschanze zu zaubern. Extrem wechselhafte Winde wirbelten das Klassement immer wieder durcheinander und einen so prominenten Springer wie den Österreicher Thomas Morgenstern aus dem Finale. Eher überraschend war auch, dass mit Jacobsen ein Außenseiter nach dem ersten Durchgang führte. Ihm auf den Fersen: Topfavorit Schlierenzauer und Freund.

    Unglücklicher Lokalmatador Karl Geiger

    Mit der Zuschauerrolle musste sich dagegen Lokalmatador Karl Geiger begnügen. Als 51. der Qualifikation am Samstag hatte der 19-jährige Oberstdorfer denkbar knapp das Finale der besten 50 verpasst. „Ich bin total angefressen“, fasste er seine Enttäuschung kurz und knapp zusammen. Das Springen verfolgte er im elterlichen Wohnzimmer vor dem Fernseher. Grund war aber nicht (nur) Enttäuschung, sondern vor allem die Furcht vor einer Erkältung. Schließlich geht es schon am 1. Januar mit dem Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen weiter.

    Zufriedener Altmeister Martin Schmitt

    Dort wird auch Altmeister Martin Schmitt wieder am Start sein. Erst in letzter Sekunde hatte sich der 34-Jährige mit einem Sieg im unterklassigen Continentalcup für das Weltcup-Team und damit die Vierschanzentournee qualifiziert. In Oberstdorf zeigte er, dass er noch immer zu Weltklasseleistungen fähig ist. Im deutsch-deutschen Duell setzte er sich mit 125 Metern erst gegen Andreas Wank durch und setzte im Finale mit 130 Metern noch einen drauf. Am Ende stand Rang 16 und die Erkenntnis, dass „ich wieder ganz gut in Form bin. Ich bin zufrieden und froh, dass ich so ein Niveau wieder erreicht habe.“

    Mit seiner Leistung in Oberstdorf hat er sich auch eine gute Ausgangsposition für die zweite Hälfte der Tournee verschafft. Nach dem Springen in Garmisch-Partenkirchen muss Bundestrainer Werner Schuster seine zwölfköpfige Mannschaft auf sechs Springer reduzieren. Gut möglich, dass Schmitt zu den Auserwählten gehört, die weiter machen dürfen. Am Sonntag landete er im teaminternen Ranking auf Platz fünf hinter Freund (3.), Michael Neumayer (8.), Andreas Wellinger (10.) und Richard Freitag (15.).

    Mit der Entscheidung an der Spitze hatte Schmitt aber nichts zu tun. Der Wind und die komplizierte Windregel spielten dort die entscheidende Rolle. Vorbei die Zeiten, in denen die Weiten der Springer sofort auch einen Schluss auf die Platzierung zuließen. Bei Freunds zweitem Sprung herrschte starker Aufwind, was Punktabzüge bedeutete, ein verkürzter Anlauf dagegen gab Bonuspunkte – diverse Rechenoperationen waren also nötig, ehe feststand, dass Freund die Führung übernommen hatte. Danach kam Titelverteidiger Schlierenzauer. Auch er sprang stark und entriss Freund die Führung wieder.

    Anders Jacobsen: "Es fühlt sich an wie ein Märchen"

    Die großer Überraschung des ersten Durchgangs stand aber noch oben: Jacobsen. Und auch im Finale zeigte er, der zuletzt im Motivationsloch gesteckt und ein Jahr pausiert hatte, dass er wieder in überragender Form ist. Mit einem Satz auf 139 Meter sicherte er sich den Sieg. „Es fühlt sich an wie ein Märchen“, sagte der Norweger. Gut möglich, dass dieses Märchen in Garmisch-Partenkirchen seine Fortsetzung findet.

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