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Vierschanzentournee: Konkurrenz für die Österreicher

Vierschanzentournee

Konkurrenz für die Österreicher

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    Die deutschen Skispringer Richard Freitag (li.) und Severin Freund bei einer Pressekonferenz vor Beginn der Vierschanzentournee 2011/12 in Oberstdorf.
    Die deutschen Skispringer Richard Freitag (li.) und Severin Freund bei einer Pressekonferenz vor Beginn der Vierschanzentournee 2011/12 in Oberstdorf. Foto: dpa

    Die Österreicher hatten in das schicke Hotel Oberstdorf geladen. Dort saßen sie dann, die Koflers, Schlierenzauers und Morgensterns. Allesamt Favoriten auf den Gesamtsieg der Vierschanzentournee, die morgen mit dem ersten Springen in Oberstdorf beginnt. Entspannt präsentierten sich die Österreicher. Selbstbewusst. Ruhig. Ganz bei sich eben, wie es Titelverteidiger Thomas Morgenstern formulierte.

    Einen ähnlichen Eindruck vermittelten die deutschen Sportler, die zum ersten Mal seit langer Zeit ebenfalls wieder eine bedeutsame Rolle spielen könnten. Im vollbesetzten Oberstdorfer Pressezentrum plauderten sie munter über das Christkind, das im Hause Freitag vor allem Süßigkeiten und einen Geldumschlag vorbeigebracht hatte. Keine Spur von Anspannung oder Nervosität vor der Qualifikation am heutigen Donnerstag (16.30 Uhr/ARD).

    Freitag und Freund können tragende Rolle spielen

    Bundestrainer Werner Schuster sprach von einer „angenehmen Situation“, endlich einmal mit zwei potenziellen Siegspringern in die Tournee zu starten. „Richard Freitag, der in dieser Saison ja seinen ersten Weltcupsieg geschafft hat, und Severin Freund können hier eine tragende Rolle spielen.“

    Die so Gelobten gaben sich bescheiden. „Wichtig ist ein guter Start“, sagte Freund. Wenn er es sich aussuchen könnte, „wo ich einen Sieg lande, würde ich Oberstdorf nehmen. Weil ich die Schanze mag und die Wettkampfatmosphäre dort sehr schätze“. Vor allem aber müsse man der Tournee Gelegenheit geben, sich zu entwickeln. „Es ist jetzt einfach noch zu früh, Vorhersagen zu machen oder gar auf den Gesamtsieg zu schielen. Warten wir einfach mal ab.“ Für die Maßstäbe des zurückhaltenden Freund allerdings kann als offene Kampfansage gewertet werden, was sich zwischen den Zeilen verbirgt.

    Mit Botschaften zwischen den Zeilen hielt sich Alexander Pointner dagegen nicht auf. Er ist der österreichische Cheftrainer und Bescheidenheit scheint ihm allenfalls ein lästiges Übel. Eine sehr starke Mannschaft habe er beisammen, sagte er gestern, hinter der die „beste Vorbereitung aller Zeiten“ liegt. „Wir haben uns noch einmal weiterentwickelt. Wir gehen als Favorit in die Tournee“, sagte er. Warum aber auch sollte Pointner zurückhaltend sein? Es wäre wenig glaubhaft. Zu stark waren die österreichischen Springer in den vergangenen Jahren und in dieser Saison. An deren Vormachtstellung konnte auch der passable Aufschwung des deutschen Skispringens nichts ändern. Trotzdem: „Ich traue Richard und Severin zu, dass sie auch nach ganz vorne springen können. Und das ist gut so, Konkurrenz belebt schließlich das Geschäft“, sagte Morgenstern. Freund und Freitag seien „lässige Typen“, mit denen man sich gut unterhalten könne.

    „Die Deutschen sind auf dem Vormarsch“

    Kurzes Schweigen in der Runde. Dann schnappte sich Andreas Kofler, Führender der Weltcupwertung und bei den meisten Buchmachern Topfavorit auf den Tourneesieg, noch einmal das Mikrofon: „Die Deutschen sind auf dem Vormarsch“, sagte er. „Mit denen ist zu rechnen.“

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