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Vierschanzentournee 2019/20: Stefan Horngacher: Wie der neue Chef die DSV-Adler motiviert

Vierschanzentournee 2019/20

Stefan Horngacher: Wie der neue Chef die DSV-Adler motiviert

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    Skisprung-Bundestrainer Stefan Horngacher.
    Skisprung-Bundestrainer Stefan Horngacher. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    Seinen ersten großen Auftritt vor den deutschen Medien beginnt Stefan Horngacher betont höflich: "Schöne Weihnachten" wünschte er am Freitag noch den Journalisten bei der Eröffnungspressekonferenz der Vierschanzentournee in Oberstdorf. Die Feiertage einfach mal verlängern, das käme dem 50-jährigen Österreicher, der seit vielen Jahren mit seiner Familie in Titisee-Neustadt im Schwarzwald wohnt, gerade recht.

    Horngacher, den alle in der Szene kumpelhaft "Steff" nennen, machte zuletzt in Polen Kamil Stoch zum Seriensieger und tritt nun in die großen Fußstapfen von Werner Schuster, der die deutschen Skispringer elf Jahre lang von Erfolg zu Erfolg führte. "Jeder weiß, dass Werner hier großartige Arbeit geleistet hat. Aber ich will meine eigenen Impulse setzen", hatte Horngacher schon zu Saisonbeginn wissen lassen.

    Stephan Leyhe lobt Horngachers Motivationskünste

    Seine Athleten bestätigten nach nur wenigen Wochen der Zusammenarbeit, dass "der Neue" bereits ganz viel neuen Input gebracht habe. Karl Geiger zum Beispiel lobte am Freitag: "Ihn zeichnet eine klare Linie aus und strukturierte Arbeit. Seine neuen Herangehensweisen tun ganz gut, das hat auch das Team aufgefrischt." Auch Stefan Leyhe scheint sich von Horngacher neu motivieren zu lassen: "Ich bin ja eher der gemütliche Typ. Aber Steff sorgt dafür, dass ich bei jeder kleinen Übung, bei jeder Kniebeuge einfach Vollgas gebe."

    Markus Eisenbichler wiederum schätzt eine ganz andere Eigenschaft des Trainers, nämlich die des Beruhigers: Da er selbst sei ein sehr emotionaler Typ sei, würde Horngacher positiv auf ihn einwirken, "dass ich ein bisschen ruhiger werde und mich nicht weiter in den Strudel reinziehen lasse, wenn es mal nicht so läuft". Mit Steff, dem neuen Chef, habe Eisenbichler das Gefühl, "dass ich da so schnell wie möglich wieder rauskomm". Und als würde er in diesem Moment an seinen alten Coach Werner Schuster denken, sagte Eisei: "Mei, der Trainer ist jetzt auch kein Zaubermittel, er versucht halt nur, Input zu geben, damit wir uns verbessern können." Ob Horngacher das gelingt, was Schuster verwehrt blieb, nämlich mit einem DSV-Springer den Gesamtsieg bei der Tournee zu holen, bleibt fraglich.

    Horngacher formulierte die Ziele jedenfalls ambitioniert: "Zwei unter die besten Zehn am Ende der Tournee und mit einem Mann bestenfalls aufs Podium kommen." Dafür will er bei den Wettkämpfen möglichst spät an die Schanze kommen. Um nicht abgelenkt zu werden, lautet Horngachers Devise: "Hinfahren, umziehen, springen." Das Wort gewinnen hat er sich verkniffen. Noch.

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