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Vierschanzentournee 2015/16: Warum die Vierschanzentournee ein Mythos ist

Vierschanzentournee 2015/16

Warum die Vierschanzentournee ein Mythos ist

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    Völlig losgelöst: Mit nichts als einem Paar Skier unter den Füßen stürzt sich der slowenische Favorit Peter Prevc, die Schanze hinunter.
    Völlig losgelöst: Mit nichts als einem Paar Skier unter den Füßen stürzt sich der slowenische Favorit Peter Prevc, die Schanze hinunter. Foto: Valdrin Xhemaj (dpa)

    Skispringen ist eine fantastische Sportart, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf Fantasie liegt. Gibt es im Fußball aufgrund eigener Erfahrung reichlich Experten, mangelt es im

    Nur selten allerdings fesseln Minigolfturniere die Massen vor den Bildschirm. Laut ZDF hat die Vierschanzentournee im vergangenen Jahr insgesamt 141 Millionen Menschen erreicht. Natürlich kommt es den Skispringern dabei zugute, dass hierzulande rund um die Tournee kein Fußball gespielt wird. Und selbst Biathlon, der Platzhirsch in Sachen Wintersport, lässt in seinem Weltcup-Kalender eine Lücke für die fliegende Abteilung.

    Die Rahmenbedingungen sind also bestens, wenn morgen in Oberstdorf der erste der vier Wettbewerbe ansteht. Das allein erklärt aber nicht den Erfolg des Skispringens. Es ist die ewige Faszination Fliegen, die die Menschen immer noch begeistert – selbst in Zeiten, in denen die Billigflieger nach Mallorca eine Selbstverständlichkeit geworden sind. Im Zeitalter der allgegenwärtigen Technik stürzen sich diese Sportler mit nichts als zwei Brettern unter den Füßen die Schanzen hinunter. Volles Risiko. Kein Weg zurück.

    Vierschanzentournee 2015/16: Vier Wettbewerbe in neun Tagen

    Der erste gemessene Sprung endete im Jahr 1809 nach 9,5 Metern. Aus den Hüpfern von einst ist eine spektakuläre Flugshow geworden. Der Weltrekord steht mittlerweile bei 246,5 Metern. Das Skispringen hat dennoch nichts von seinem archaischen Charme verloren. Natürlich wird das Material stetig verbessert, feilen Trainer und Sportler an Athletik und Sprungtechnik. Irgendwann aber kommt unweigerlich der Moment, in dem dort oben ein Mensch allein auf dem Ungetüm von Schanze sitzt und hinunter blickt.

    Die Vierschanzentournee ist ein Mythos, weil sie diese Faszination des Skispringens extrem komprimiert. Vier Wettbewerbe in neun Tagen. Wer hier gewinnen will, darf sich keine Schwäche erlauben. Kein Wackeln. Kein Zaudern. Zum 64. Mal wird ab morgen ein Tournee-Sieger gesucht und vieles deutet auf einen Zweikampf zwischen Severin Freund und dem slowenischen Überflieger Peter Prevc hin.

    Die Tournee allerdings bezieht ihren Charme auch aus der Unberechenbarkeit. Niemand wüsste das besser als Freund, der dort bislang immer hart gelandet ist. Millionen werden ihm die Daumen drücken, wenn er morgen allein dort oben sitzt, hinunter blickt und einen neuen Versuch startet. Skispringen-Weltcup: Der Zeitplan und die Favoriten

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