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Vettel rechnet: Kein Risiko um jeden Preis

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Vettel rechnet: Kein Risiko um jeden Preis

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    Vettel rechnet: Kein Risiko um jeden Preis
    Vettel rechnet: Kein Risiko um jeden Preis Foto: DPA

    Statt gnadenloser "Harakiri-Aktionen" gibt sich der Red-Bull-Fahrer aus Heppenheim neuerdings jedoch geduldig. Beim Singapur-Sieg von Titelrivale Fernando Alonso regierte wieder das Kalkül. "Es war hier oder da eine kleine Lücke. Aber mit sehr, sehr viel Risiko verbunden", meinte Vettel nach Rang 2 und nahezu 61 Runden im Schlepptau von Ferrari-Star Alonso. "Von daher war es schlauer zurückzustecken", sagte

    Eher ungewohnte Worte aus Vettels Mund. Neben technischen Pannen machte er sich selbst das Leben schwer durch dumme Fehler und Aktionen wie in Istanbul oder Spa-Francorchamps, für die er mächtig Kritik einstecken musste. Zudem fehlen nun die Zähler, am Ende könnten sie ihm den Titel kosten.

    Auf seinen australischen Teamkollegen Mark Webber, der mit Platz drei beim Nachtrennen die WM-Spitze verteidigte, fehlen Vettel 21 Punkte. "Wir haben noch einige Rennen Zeit. Da ist noch alles möglich", glaubt Vettel aber an seine Chance. "Es sah schon einmal schlechter aus."

    Das trifft allerdings auch und vor allem auf Alonso zu. Abgebrüht fuhr er seinen dritten Sieg in den vergangenen fünf Rennen raus, in denen er 93 Punkte holte - so viele wie kein anderer. "Vor ein paar Wochen schien ich nicht mehr im Rennen um den Titel. Jetzt haben wir noch vier Rennen, in denen alles passieren kann", sagte der zweimalige Champion, der die "Rote Göttin" wiederauferstehen ließ und für seinen zweiten Sieg nacheinander im Ferrari-Land Italien frenetisch gefeiert wurde.

    "Ein Meisterwerk von Alonso", jubelte "Tuttosport". "Libertà" ernannte den Spanier zum "König von Singapur", für den "Corriere della Sera" war er "der Herr der Nacht". "Die Konkurrenz bekommt Angst", glaubt das Blatt. "La Repubblica" ist sich sicher: "Nach dem Ferrari-Triumph rückt der WM-Titel näher." Das Sportblatt "As" aus Alonsos Heimat Spanien ging noch weiter: "Fernando Alonso fliegt dem Titel entgegen."

    In England wurden indes Wunden geleckt. Zwar holte Titelverteidiger Jenson Button für McLaren-Mercedes noch einen vierten Rang heraus. Doch der zweite selbst verschuldete Ausfall von Lewis Hamilton in Serie schmerzt die britische Motorsportgemeinde. "Hamilton verliert beim Zocken sein letztes Hemd" schrieb die "Times".

    Und die Aussichten für den englischen Rennstall sind auch nicht rosig. Die restlichen Strecken im japanischen Suzuka, im koreanischen Yeongam, in Sao Paulo und Abu Dhabi sind kein unbedingtes McLaren- Pflaster. Noch gehören Hamilton und Button aber mit zum "Renn- Quintett", das um den Titel fährt.

    Der Trend spricht aber für Alonso. Nur noch elf Punkte liegt der 29-Jährige (191 Punkte) hinter Webber (202). Vettel (181) rangiert an vierter Stelle zwischen Hamilton (182) und Button (177). "Es kommt auf die Konstanz an", sagt Vettel. Frage: "Sind Sie optimistisch?" Vettels Gegenfrage: "War ich das irgendwann einmal nicht?"

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