Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Vettel in Monza Außenseiter - "Fall Ferrari"

Sport

Vettel in Monza Außenseiter - "Fall Ferrari"

    • |
    Vettel in Monza Außenseiter - «Fall Ferrari»
    Vettel in Monza Außenseiter - «Fall Ferrari» Foto: DPA

    Der Hochgeschwindigkeitskurs liegt dem Red Bull nicht, weshalb Vettel und sein Teamkollege Mark Webber in Monza allenfalls Außenseiterchancen haben. Klare Favoriten sind die McLaren-Mercedes und Ferrari, das beim Heimspiel besonders motiviert ist.

    "Ich mache kein Geheimnis aus meinem Wunsch, dieses Rennen unbedingt gewinnen zu wollen", sagte McLaren-Mann Lewis Hamilton. "Unser Sieg in Belgien hat gezeigt, dass wir als Team nie aufgeben. Wir haben einen unglaublichen Kampfgeist." Der WM-Spitzenreiter könnte durch einen weiteren Sieg seinen Vorsprung gegenüber dem schärfsten Verfolger Webber entscheidend ausbauen und zugleich einen großen Schritt zum zweiten WM-Triumph nach 2008 machen. Vor dem 14. Saisonlauf liegt Hamilton mit 182 Punkten nur drei Zähler vor Webber (179). Vettel weist als Gesamtdritter bereits 31 Punkte Rückstand auf.

    Unterdessen hat für die Scuderia Ferrari in Paris der Tag der Entscheidung in der Teamorder-Affäre von Hockenheim begonnen. Der Motorsport-Weltrat des Internationalen Automobilverbands FIA trat zu seiner Sitzung zusammen, auf der auch der Fall Ferrari verhandelt werden soll. Der Brasilianer Felipe Massa hatte beim Großen Preis von Deutschland seinen Teamkollegen Fernando Alonso angeblich auf Anweisung überholen lassen und ihm damit den Sieg geschenkt. Eine derartige Teamorder ist verboten. Das Ferrari-Urteil wird erst am späten Nachmittag des 8. September erwartet. Zuvor beschäftigt sich der Weltrat mit anderen aktuellen Fragen.

    Kronprinz Vettel steht im Königlichen Park gleich mehrfach unter Druck. Nach seinen zahlreichen Patzern und Pannen darf sich der 23 Jahre alte Rennfahrer aus Heppenheim keine weitere Pleite mehr leisten, um nicht vorzeitig aus dem WM-Rennen auszuscheiden. Sollte er zudem gegenüber seinem Teamkollegen weiter an Boden einbüßen, könnte Red Bull sogar trotz konträrer Marketing-Wünsche Webber zur Nummer 1 küren, um den erneut drohenden Titelverlust abzuwenden. Der Australier hatte nach Belgien erstmals angemahnt, dass sich das Team so langsam auf den besser Platzierten konzentrieren sollte.

    Eine gewisse Hoffnung schöpft Vettel aus seinem Monza-Märchen 2008. Damals trumpfte der Jungspund im unterlegenen Toro Rosso mit seiner ersten Pole Position und seinem ersten Grand-Prix-Sieg ganz groß auf. "Ich habe zwei gute Erinnerungen an Monza", sagte er. "Es ist schön, wieder hierher zurückzukommen." Allerdings musste Vettel im Vorjahr nach seinem Aufstieg ins A-Team als enttäuschender Achter in Italien ein bittere Lehrstunde hinnehmen.

    Wegen der speziellen Charakteristik des 5,793 Kilometer langen Kurses mit seinen langen Geraden und engen Schikanen droht Vettel erneut eine schmerzhafte Unterrichtseinheit. Beim Top-Speed hat der RB6 deutliche Nachteile gegenüber der Konkurrenz. Webber hat neben Ferrari, McLaren und Renault auch Force India auf der Rechnung für die Spitzenplätze. "Ich denke aber, dass wir trotzdem ganz gut aussehen könnten", machte der Australier sich und Vettel Mut.

    Keine großen Hoffnungen macht sich Rekord-Weltmeister Michael Schumacher. "Mehrmals in diesem Jahr haben wir auf Rennstrecken mit ähnlicher Charakteristik wie Monza gesehen, dass uns solche Kurse nicht liegen", sagte der Mercedes-Pilot aus Kerpen. Schumacher, der den Klassiker fünfmal gewann und damit so oft wie kein anderer, sprach von einer "echten Herausforderung" für sein Team. Der frühere Ferrari-Fahrer freut sich trotz minimalster Chancen auf seine Rückkehr nach Monza, "denn dort bin ich viele Jahre lang immer sehr herzlich empfangen worden".

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden