Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Vettel Vize-Champion: Sieg beim Wüsten-Finale

Sport

Vettel Vize-Champion: Sieg beim Wüsten-Finale

    • |
    Vettel Vize-Champion: Sieg beim Wüsten-Finale
    Vettel Vize-Champion: Sieg beim Wüsten-Finale Foto: DPA

    Der Red-Bull-Pilot sicherte sich damit zugleich die Vizeweltmeisterschaft und machte so den Großen Preis von Abu Dhabi zu seinem ganz persönlichen "Märchen aus 1001 Nacht". Völlig aufgelöst bedankte sich Vettel bei seinem Formel-1-Team nach der Zieldurchfahrt über Boxenfunk: "Es war ein Freude, eine Freude. Danke, danke Jungs." Nach einem kräftigen Schluck aus der Pulle sagte der strahlende Sieger später tief bewegt: "Ich bin überglücklich. Ein fantastisches Rennen. Es war heute bis zum Schluss ein Traum, dieses Auto fahren zu dürfen." Teamkollege Mark Webber sorgte mit Rang zwei bei der Premiere auf dem malerischen Yas Marina Circuit für den vierten Doppelerfolg des Rennstalls.

    Der bereits als Champion feststehende BrawnGP-Pilot Jenson Button holte bei dem für ihn eigentlichen bedeutungslosen Rennen nach einem packenden Duell mit Webber auf den beiden letzten Runden den letzten Podestplatz. "Nach dem WM-Gewinn in Brasilien hab' ich das ganze Wochenende hier einfach nur genießen können", sagte der Brite entspannt. "Glückwunsch an Seb."

    Bei seinem vierten Saisonsieg profitierte Vettel allerdings auch von einem technischen Defekt des bis zum ersten Boxenstopp führenden Ex-Weltmeisters Lewis Hamilton. "Es tut mir leid für Lewis", sagte er. "Wir konnten die Bremsen nicht mehr auf Temperatur bringen. Die hinteren Bremsen haben nicht mehr richtig funktioniert", schilderte der McLaren-Mercedes-Mann sein bitteres Aus. Danach war der Weg für den 22 Jahre alten Hessen aus Heppenheim frei. "Ich hatte ein Polster auf Webber und Barrichello und konnte mich locker zurücklehnen", schilderte Vettel die Spazierfahrt bei Sonnenuntergang. "Schade, dass die Saison jetzt zu Ende ist. Wir wurden immer besser."

    Vettel gewann die Hitzeschlacht nach 55 Runden in 1:34:03,414 Stunden. "Ich bin sehr stolz. Mein Ziel war, Platz zwei zu sichern, das hab' ich geschafft. Es mit einem Sieg zu machen, geht nicht besser", sagte er breit lächelnd zu seinem Coup. "Grüße in die Heimat und bis nächstes Jahr." Der Australier Webber wies vor 50 000 Zuschauern in der ausverkauften zauberhaften Arena 17,857 Sekunden Rückstand auf. Button belegte nach 305,470 Kilometern den dritten Platz. Nach 17 Saisonläufen schloss Vettel die Fahrerwertung mit 84 Punkten hinter Button (95) ab. Rubens Barrichello (77) blieb im zweiten Brawn-Mercedes nach seinem vierten Platz in Abu Dhabi der dritte Gesamtrang.

    Für BMW endete der letzte Grand Prix vor dem Formel-1-Ausstieg einigermaßen versöhnlich. Nick Heidfeld (Mönchengladbach) holte für die Weiß-Blauen als Fünfter vier Punkte. Nico Rosberg (Wiesbaden) verabschiedete sich als Neunter nach vier Jahren ohne Zähler von Williams. Force-India-Pilot Adrian Sutil (Gräfelfing) wurde 17.

    Im Zweikampf zwischen Vettel und Barrichello um die Vizeweltmeisterschaft fiel schon Sekunden nach dem Start eine Vorentscheidung: Der als Vierter losgefahrene Brasilianer beschädigte sich bei einer leichten Kollision mit dem vor ihm liegenden Red-Bull- Rivalen Mark Webber den Frontflügel an seinem Brawn-Mercedes und konnte danach vorübergehend nicht mehr volles Tempo gehen.

    Vettel fuhr dagegen völlig unbehelligt hinter Hamilton, der seine Pole-Position locker verteidigt hatte, auf Rang zwei. Der Hesse übte allerdings ständig Druck aus und verleitete so den führenden Briten in der elften von 55 Runden zu einen wertvolle Zehntelsekunden kostenden Fahrfehler. "Ich konnte eng an Lewis dranbleiben", sagte Vettel. "Das hat mich selbst etwas überrascht."

    Nach dem ersten Boxenstopp übernahm Vettel die Führung. Der Red- Bull-Pilot hatte als letzter der Top-Fünf getankt. Zudem profitierte er von Bremsproblemen an Hamiltons McLaren-Mercedes. Der entthronte Weltmeister musste wenig später in der 21. Runde seinen Silberpfeil in der Garage abstellen. "Unser Saison-Fazit fällt trotz Lewis' Ausfall positiv aus", wies Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug auf Hamiltons Dominanz beim Training hin. Zudem habe sich das Team von seinem Tief der ersten Saisonhälfte erholt und noch den dritten Platz in der Konstrukteurs-WM hinter BrawnGP und Red Bull belegt.

    Zu einem spannenden Kräftevergleich kommt es beim "Race of Champions" im Pekinger Olympiastadion am 3. und 4. November. Dort treffen unter anderem Rekord-Champion Michael Schumacher, Button und Vettel aufeinander.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden